Hier wird sehr oft darüber diskutiert wie die finanzielle Lage der Klubs aussieht. Dabei findet ein regelrechtes Schuldenclub-Bashing statt, während vor allem die Deutsche Liga gelobt wird, weil sie im Vergleich weniger Schulden macht als die anderen.
Nun muss ich das hier etwas relativieren. Und zwar kommt es immer auf die einzelne Situation der Clubs an. Und das wichtige dabei ist: Ein Schuldenberg kann man nicht einfach so als negativ abstempeln. Dies einmal aus ökonomischer Sicht, aber teilweise auch aus sportlicher Sicht. Die ökonomische Sichtweise muss ich hier nicht vertiefen, es ist aber so, dass Fremdkapital in beinahe jedem Unternehmen und auch bei vielen Privatpersonen eingesetzt wird. Solange man die Zinsen bezahlen kann ist das absolut kein Problem. Bei den Fussballclubs ist das genauso. Es ist nämlich so, dass die teilweise hoch verschuldeten Clubs wirtschaftlich gesehen die besseren Unternehmen sind. Es gab letztes Jahr einen Bericht von Ökonomen, und da waren z.B. die Bayern noch hinter Real Madrid, weil Real zwar viele Schulden hat, aber diese zur Erzielung eines Gewinnes geschickt einsetzt.
Und auch sportlich wage ich zu behaupten, dass es manchmal genau gleich ist. Es kommt halt drauf an, wie man die Prioritäten setzt. Es ist Tatsache, dass die Deutschen international in der letzten Zeit nichts mehr gewonnen haben. Gut, sie sind eben auch nicht abgefallen, sondern sie stehen im Ranking ganz gut da, nur eben einen Titel gewonnen, das hat man nicht mehr.
Ist nun ein Club, welcher sich verschuldet, einen Titel gewinnt und danach aufgrund der Finanzen einige SPieler abgeben muss und vielleicht deshalb die nächsten 2-3 Jahre nicht mehr ganz oben mitspielen kann schlechter, als einer, welcher zwar keine Schulden macht, sportlich immer dabei bleibt aber nie einen Titel gewinnt?