Woche der Wahrheit

6.3.2023 - Von hockeyfans.ch

Für vier Teams mit durchzogener Qualifikationsphase beginnt heute eine Woche der Wahrheit. Mit einer Viertelfinalqualifikation und bestensfalls noch mehr kann die Saison gerettet werden. Die auf den Rängen 7 bis 10 klassierten Teams starten heute in Serien über maximal drei Spiele in die Pre-Playoffs.

Fribourg-Gottéron (7.) – HC Lugano (10.)

Nach einer komplizierten Saison schaffte die Mannschaft von Luca Gianinazzi in extremis die Qualifikation für die Pre-Playoffs. Nach einem Finale, das nichts für Herzschwache war. In den Schlussminuten verspielte man eine 5:2-Führung und musste noch den Ausgleich hinnehmen. Weil der LHC gegen den EVZ zu Hause verlor, reichte aber der eine Punkt. Die Bianconeri zeigten in den letzten Wochen viel Charakter, auch wenn man von vielen bereits abgeschrieben wurde und die Verletzung von Schlüsselspielern wie Mark Arcobello und Brett Connolly machte die Aufgabe nicht einfacher.

Fribourg-Gottéron verspielte die sicher geglaubte direkte Qualifikation für das Viertelfinale ganz Ende. Vor allem verlor man das Direktduell gegen den EV Zug und sechs Mal in Folge zu Hause, vor dem Sieg gegen die SCL Tigers.

Aber trotzdem steigt die Mannschaft von Christian Dubé als klarer Favorit in das Duell mit den Bianconeri. Insbesondere hat man von den letzten acht Begegnungen nur eine verloren, die letzten zwei Partien dominierte man mit 13:5 Toren. Gottéron besitzt das zweitbeste Powerplay der Liga, Lugano das drittschlechteste.

Die einzige Statistik, welche für Lugano sprechen könnte, ist die Formkurve in den letzten zehn Spielen. Lugano gewann davon sechs, Gottéron nur vier davon zwei gegen die Tabellenletzten SCL Tigers und Ajoie.

Entscheiden könnten diese Serie auch die Torhüter nach der Rückkehr von Reto Berra muss Lugano hoffen das Mikko Koskinen oder Niklas Schlegel die Differenz ausmachen und natürlich muss Lugano unbedingt dumme Strafen vermeiden. Einen kleinen Vorteil hat die Mannschaft von Luca Gianinazzi man hat jetzt nichts mehr zu verlieren.

Aber trotzdem glauben wir, dass sich die Mannschaft von Christian Dubé in zwei Spielen durchsetzen und sich doch noch für die Playoffs qualifizieren wird.

(von Maurizio Urech)

SC Bern (8.) – EHC Kloten (9.)

Noch schwieriger wird es im Duell zwischen dem SC Bern und dem EHC Kloten einen Favoriten auszumachen. Nur einen Rang und einen Punkt trennten die beiden Clubs. Und doch ist es ein ungleiches Duell. Auf der einen Seite die Hauptstädter mit der grössten Halle, den meisten Fans und eine hohe, zuletzt selten erfüllte Erwartungshaltung. Auf der anderen Seite der Aufsteiger, den die Wenigsten unter den Top-10 erwartet hatten.

Der SC Bern musste wegen eines Abwärtstrends im Laufe der Saison bis zum Schluss zittern. Einst in den Rängen um eine direkte Playoff-Qualifikation, brachte der auf die lange Frist angesetzte Trainerwechsel zu Toni Söderholm auf kurzer Frist kein Erfolg, sondern eine schlechtere Bilanz. Die Siegesquote fiel von 55 auf 43 Prozent und schleichend ging man in die Niederungen der Tabelle. Zum Schluss gab es noch fiel Drama um Chris DiDomenico, dessen eigenwilliger Charakter nicht so zum Team passen wollte. Und doch war es nach Bekanntwerden der Vertragsauflösung per Ende Saison und einer Spielsperre wegen wiederholten Simulierens ausgerechnet er, der am Samstag zwei Tore zum 4:1-Sieg gegen die ZSC Lions schoss.

Anders der EHC Kloten. Der Aufsteiger startete mit fünf Niederlagen in Folge in die Saison und schien jenen Recht zu geben, welche die „Flieger“ eher im Kampf gegen einen Playout-Platz als um die Playoffs sahen. Doch dann schien sich die Mannschaft langsam aber sicher an die Liga anzupassen, setzte sich vom Tabellenende ab und hatte zwischen durch gar Serien von drei bis vier Siegen, wie auch zuletzt. Obwohl es in Kloten weniger von grossen Namen des Schweizer Eishockeys und hierzulande bekannten Ausländern wimmelt, schaffte es die Mannschaft von Jeff Tomlinson die grossen zu ärgern und könnte nun gar einen Coup schaffen.

Auch wenn der SC Bern auf dem Papier der Favorit sein sollte, scheint in diesem Duell alles möglich. Schwächelnde Stars und DiDomenico könnten nach einer erneut durchzogenen Saison zum richtigen Zeitpunkt aufblühen. In den zehn letzten Partien haben die Berner aber nur viermal gewonnen, dafür die letzten beiden. Leicht besser lief es Kloten mit fünf Siegen in den letzten zehn Spielen und zuletzt drei Siegen in Folge. Auch die Bilanz zwischen den beiden Teams ist offen mit je einem Heim- und Auswärtssieg für die beiden Mannschaften und einem leichten Punktevorteil von 7:5 für Kloten bei 12:12 Toren. Es wäre somit keine Überraschung, würde es am Samstag in einem Entscheidungsspiel in Bern zum grossen Showdown kommen.

(von Martin Merk)

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Pre-Playoffs


Fribourg oder Lugano? In den Pre-Playoffs werden die beiden letzten Plätze im Viertelfinale ermittelt. Foto: JustPictures.ch / Jari Pestelacci