Leon Muggli geht als Captain voran

28.4.2024 - Von Fabian Lehner

Leon Muggli vertritt die Schweiz an der U18-WM in Espoo und Vantaa als Captain. In den ersten beiden Spielen hat er bereits ein Tor erzielt. Allgemein hat er bereits gezeigt, dass sich Trainer Patrick Schöb auf ihn verlassen kann, hier im hohen Norden. Wir sprachen mit ihm über das Turnier, seine Saison beim EVZ und haben auch über den Draft geplaudert.

Leon Muggli ist stolz, die Schweiz an diesem Turnier vertreten zu dürfen. Alle Spieler seien voller Vorfreude und kennen sich bereits sehr gut. « Wir haben fast alle bereits bei der U17-Nationalmannschaft zusammengespielt.» Auch als U18-Nationalmannschaft haben sie fast alle die Saison zusammen bestritten. Jeder von ihnen geniesst es, die Schweiz repräsentieren zu dürfen. Für Muggli ist es bereits die 2. Teilnahme an einer U18 WM. Letztes Jahr in Basel ist er den Scouts bereits aufgefallen. «Solider Arbeiter mit offensivem Potenzial» hörte man in Basel genau so oft, wie hier in Vantaa, wenn man mit den Experten über ihn spricht. Einen grossen Unterschied zur letzten U18-WM merkt er nicht. «Meine Vorfreude auf das Turnier war genau gleich gross, wie bereits im letzten Jahr», gibt er zu Protokoll. Die Motivation hätte kein bisschen nachgelassen.

Es sind keine leeren Floskeln, welche der Zuger von sich gibt. Er wirkt auf dem Eis noch gefestigter in den letzten beiden Spielen als noch vor einem Jahr in Basel. Patrick Schöbs Vertrauen mit etwas weniger als 22 Minuten Eiszeit hat er nicht nur defensiv belohnt. Sehr oft schaltet er sich in der Offensive mit ein und erzielte gegen Kasachstan auch seinen ersten Treffer des Turniers. Er geht als Captain mit gutem Beispiel auf dem Eis voran. Aber auch neben dem Eis kann er als Leader auftreten. «Ich versuche eine Mischung zu sein aus Leader, der mit seiner Leistung vorangeht, aber auch in der Kabine die richtigen Töne trifft», meint er zu seiner Aufgabe als Captain. Mit einer stets positiven Art, versucht er die Mannschaft mitzuziehen.

«Ich habe grosses Vertrauen in die Mannschaft. Wenn wir Erfolg haben möchten, braucht es alle und jeden von uns», betont er, dass es nicht nur an ihm als Captain liege, dass die Schweiz gut auftritt. Allgemein sei die Stimmung sehr gut. Sie lachen viel miteinander. Dies sei etwas, was die Mannschaft besonders auszeichne. Alle tragen zur super Stimmung bei.

«Nun warten zwei starke Gegner auf uns. Wir werden erneut alles in die Waagschale werfen und an unsere Leistungsgrenze gehen. Dann schauen wir, was drin liegt», meint Muggli zu den kommenden Aufgaben. «Auch gegen Kanada wollen wir mutig auftreten», so Muggli weiter. Zu Schweden und zum allfälligen Viertelfinale macht er sich noch keine Gedanken.

Auch wenn das Turnier nicht in Helsinki selbst stattfindet, liegen beide Spielorte am Stadtrand von Helsinki. «Am Montag hatten wir unseren freien Tag und konnten uns die Stadt für ein paar Stunden ansehen. Die Stadt hat sehr viele verschiedene Seiten», sagt Muggli darauf angesprochen. Besonders sind ihm die hübschen Gassen und die vielen Plätze aufgefallen, neben den vielen Einkaufszentren. Auch die Lage direkt am Meer gefällt ihm. Von der schwierigen finnischen Sprache konnte er noch nicht allzu viel aufschnappen. «Ich kenne bis jetzt nur ‘Moi’. Das heisst glaube ich ‘Hallo’», sagt er leicht fragend. Er hat recht damit. Mit ‘Moikka’ oder ‘Morro’ würde er auch durchkommen.

Muggli brachte es in der abgelaufenen Saison auf 52 Spiele für den EVZ. Eine Zahl mit der er nicht gerechnet hatte. «Die Situation in Zug ist für mich ideal. Es hat so viele Topspieler und Verteidiger, da profitiere ich jeden Tag auf dem Eis», sagt er begeistert. Es sei nicht einfach gewesen, sich in einer Mannschaft zu etablieren, welche in den letzten drei Jahren zweimal den Titel geholt habe. Umso froher ist er, dass er in seinem Alter bereits knapp 13 Minuten Eiszeit im Schnitt erhalten habe. Er habe einfach versucht seinem Spiel treu zu bleiben. Das ist ihm offensichtlich nicht schlecht gelungen.

Seine 52 Spiele sind für einen 17-Jährigen schon sehr beeindruckend. Die Zahl ist aber nichts im Vergleich zu den über 900 Spielen, welche sein aktueller Co-Trainer bei der U18-Nationalmannschaft, Jan von Arx, auf dem Buckel hat. «Ihr sagt es richtig, Jan ist eine echte Legende im Schweizer Eishockey. Ich profitiere unglaublich viel von ihm», schwärmt er von der HCD-Legende. Jedes Training mit ihm auf dem Eis sei eine wunderbare Gelegenheit zu lernen. Allgemein merkt man Muggli an, dass der Wille sich stetig zu verbessern ihm nicht nur nachgesagt wird. Er lebt ihn tatsächlich vor.

Diese Charaktereigenschaft wird ihm beim Draft sicher nicht schaden. «Klar denkt man hin und wieder daran und es ist der Traum eines jedes Eishockeyspielers, gedraftet zu werden.» Ständig durch den Kopf wirbelt es bei ihm aber nicht und er hat auch kein Team, das er favorisieren würde. Der absolute Fokus liegt aktuell auf der Nationalmannschaft.

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Leon Muggli


Leon Muggli im vergangenen Spiel der Schweiz an der U18-WM. Foto: Andreas Robanser
 


Leon Muggli nach einem EVZ-Spiel. Foto: Philipp Hegglin