Gian Meier: Der Zürcher nutzt das Schaufenster

2.5.2024 - Von Fabian Lehner

Bei der U18-WM tauchte der Name Gian Meier immer wieder auf dem Scoreboard auf. Der Zürcher kann sich offensiv sehr gut präsentieren, ohne dass er seine defensiven Pflichten vernachlässigt. Wir sprachen mit ihm über das Turnier und seine nähere Zukunft.

Gian Meier erlebte ein Turnier, wo es für die Schweiz auf und ab ging. Er war aber froh, dass sie die Vorrunde mit einer guten Leistung beendeten.

Am meisten nahm er von diesem Turnier mit, dass man im Moment bleiben muss. «Das Spiel gegen Kanada war sehr lehrreich. Kaum waren wir nicht bereit, hat es hinten gescheppert. Auf diesem Niveau muss man im jedem Shift sein Bestes geben.» Dass ihm dies grossmehrheitlich gelang, fiel auch den Scouts hier auf. Plötzlich wird man ähnlich häufig zu ihm befragt wie zu Leon Muggli. Sein offensives Potenzial hat er somit im richtigen Schaufenster aufblitzen lassen.

Mit seiner persönlichen Saison, wo ihm in 49 Spielen 4 Tore und 24 Vorlagen gelangen, ist er sehr zufrieden. Klar war es eine Enttäuschung mit den GCK-Junioren bereits im Viertelfinale auszuscheiden. Mit der U18-Nationalmannschaft zieht er jedoch ein positives Fazit. Er ist stolz darauf, immer dabei gewesen zu sein und hebt die gute Stimmung im Team hervor. Jeder wisse, nur mit einer guten Leistung von jedem, sei Erfolg möglich. Das merke man auch beim Feedback der Trainer: «Die Coaches geben gezielt Einzelfeedback. Grossmehrheitlich geht es um Themen, welche das ganze Team betreffen, denn das Team steht immer im Zentrum.»

Allgemein gefällt ihm die professionelle Organisation der WM. Man fühle sich schon fast wie ein Profi. Davon werde er auch auf Clubstufe profitieren. Es sei sehr schön, dass seine Familie den weiten Weg in den hohen Norden auf sich genommen hat, um ihn zu unterstützen. «Es ist sehr schön, sie nach den Partien hier um mich zu haben. Den Stolz, den sie auf mich haben, hilft mir, mich noch mehr zu motivieren und noch mehr Gas zu geben.»

Für die nähere Zukunft hat er sich zwei Ziele gesetzt: Bei den nächsten beiden U20-WMs möchte er dabei sein und in Schweden ein paar SHL-Spiele bestreiten. Dafür werde er hart arbeiten. Auf die kommende Saison hin wechselt er nach Göteborg und schliesst sich dem Frölunda HC an, wo er im Juniorenteam starten dürfte.

Für den Wechsel nach Schweden hat er sich entschieden, weil ihm die Art und Weise gefällt, wie die schwedischen Verteidiger spielen, gefällt. «Wie sie sich mit der Scheibe in die Offensive einschalten, aber auch die ohne Scheibe gut bewegen, sagt mir sehr zu. Dies zu lernen, wird meiner Entwicklung sicher helfen.» Er habe sich auch bei Jamiro Reber und Lenny Giger erkundet, wie sie Schweden erleben und er ist auch sehr dankbar, dass sie ihm bei Fragen stets helfen konnten. Der Weg über die CHL in Kanada sei für ihn weniger in Frage gekommen. Für ihn stehe die Entwicklung im Vordergrund. Da seien die Bedingungen in Schweden besser als in der CHL. Unrecht hat er nicht. In der CHL wird mehr gespielt als trainiert, was als Schaufenster besser ist. Wenn man aber nicht auf viel Eiszeit kommt, lernt man in Schweden sicher mehr. Wir hoffen, dass er in Schweden eine gute Entwicklung nehmen wird und der Schweizer Nati noch lange Freude bereiten wird.