2013 Reloaded?

30.12.2014 - Von Leroy Ryser

Nach zwei spektakulären Halbfinals stehen die Finalteilnehmer für den 88. Spengler Cup fest. Wie schon im letzten Jahr wird Genf-Servette mit Salawat Julajew Ufa ein russisches Team herausfordern. Gewinnt Genf diesen Final, so hätten sie in zwei Jahren acht Spengler-Cup-Spiele gewonnen.

2013 – Reloaded. So heisst der Filmtitel vom gestrigen Blockbuster-Streifen. Die Parallelen zum Vorjahres-Spengler-Cup sind nämlich verblüffend. Wir blicken zurück: Im letzten Jahr verlor der HC Davos im Halbfinal mit 4:5 nach Penaltyschiessen gegen das russische Team ZSKA Moskau. Sie führten damals mit 1:0, 2:1 und reagierten auf ein 2:3-Rückstand. Im zweiten Halbfinalspiel führte Genf Servette mit 3:0, später mit 6:4 und schliesslich zogen sie dank einem 6:5-Sieg in den Final ein. Dort schlugen sie am darauffolgenden Tag das russische Team mit 5:3. Gestern dann die Kopie des vorherigen Jahres. Davos scheidet im Penaltyschiessen gegen das russische Team aus Ufa aus, nachdem sie mit 2:0 führten und einen 2:3-Rückstand ausglichen. Im Abendspiel gewann Genf dann gegen das Team Canada, führte dabei mit 5:0 und 6:4, ehe sie mit 6:5 gewannen. Sogar die Anzahl Strafen (5x2 gegen Genf, 4x2 gegen Kanada) waren identisch.

Den Schluss verbessern

„Die Parallelen sind wirklich verblüffend“, schmunzelte gleich nach dem zweiten Halbfinalspiel Servette-Stürmer Roland Gerber. Und auch Verteidiger Romain Loeffel, der nicht einmal dabei war, fragte grinsend: „Genf hat schon im letzten Jahr 6:5 gewonnen, nicht?“ Was nun noch fehlt ist der Sieg der Genfer über das russische Team im Final. Oder, Romain Loeffel? „Das stimmt. Ich denke, wir müssen genau gleich spielen wie schon im ersten Gruppenspiel in diesem Jahr“, erklärte der Verteidiger und legte sogleich auch den Gameplan offen: „Wir haben damals drei Tore am Beginn erzielen können. Im Finale müssen wir nur noch den Schluss etwas besser machen, dann passt es.“

Während die Spieler des Team Canada aufgrund der erfolglos beendeten Aufholjagd bitter enttäuscht waren, schmunzelte ein Kanadier umso mehr. Taylor Pyatt wurde einerseits in das Genfer 3-Stars-Team gewählt und darf nun im Final teilnehmen. „Es war schon speziell, gegen Kanada zu spielen. Letztlich war es aber nur ein Spiel von vielen“, erklärte der Stürmer. Nun komme aber erst das grosse Finalspiel, welches Servette zum zweiten Mal in Folge gewinnen will. „Ich habe gehört, dass dieser Sieg auch für die Meisterschaft weiterhalf. Deshalb wollen wir natürlich auch gewinnen“, sagte der ältere Bruder der Pyatts. Das Selbstvertrauen sei vorhanden, die Stimmung entsprechend gut.

Fortsetzung vom Blockbuster?

Dagegenhalten wird auf der anderen Seite ein weiterer Kanadier. Leland Irving, der Torhüter von Salawat Julajew Ufa, machte deutlich, dass auch sie unbedingt den Sieg wollen. „Wir werden unser Bestes tun, damit wir diesen Titel gewinnen können“, sagte der Kanadier. Er zeigte sich begeistert von diesem Turnier, der Atmosphäre und dem Drumherum. „Wir konnten diesen Spengler Cup bisher geniessen. Das wollen wir auch im Final tun“, so der Torhüter. Die Atmosphäre in Davos sei einzigartig, da freue er sich auf den Final. Und gerade dort habe Ufa nach der Niederlage in der Gruppenphase noch eine Rechnung zu begleichen. „Wir werden sehen was passiert“, so Irving, „aber sie sind ein sehr gutes Team.“

Ob und wie der Blockbuster weiter geht, werden die Akteure von Ufa und Servette entscheiden. Die Frage die sich vor dem Finale also stellt, ist diejenige nach dem neuen Filmtitel. „2013 Reloaded, Teil II“ oder doch nicht?