Olten: Trainerwechsel bietet neue Perspektiven

13.3.2018 - Von Leroy Ryser

Der SC Langenthal und der EHC Olten trafen in der Neuzeit bereits zwei Mal während Playoff-Serien aufeinander. Langenthal, einmal davon mit Olten-Verteidiger Tim Bucher, ging zwei Mal als Verlierer vom Eis. Heuer, so der 29-Jährige, gibt es keinen Favoriten.

Beim EHC Olten hat sich in den letzten Wochen viel verändert und das hat vor allem mit dem Trainerwechsel von Bengt-Ake Gustafsson zu Chris Bartolone zu tun. «Wir haben oft ohne System und ohne Plan gespielt. Die Vorgaben, die wir jetzt erhalten, tun uns gut», sagt Tim Bucher deutlich. Aus den letzten Wochen hat der 29-Jährige deshalb neues Vertrauen geschöpft. In den Viertelfinals gegen den HC Thurgau habe der EHC Olten sein bestes Eishockey gespielt. «Mit Alban Rexha und MacGregor Sharp sind harte Kämpfer in unserem Team. Ihr Einsatz hat uns zusammengeschweisst.» Olten sei mittlerweile ein Team und längst nicht mehr nur Einzelkämpfer. Und sie seien eine Mannschaft, die Potenzial hat. «Einfach wird es nicht. Aber wir wollen weiterkommen», kündet Tim Bucher für das Halbfinale gegen Langenthal an. Er selbst freue sich auf diese Serie, auch weil für den EHCO durchaus Chancen zum Erfolg bestehen.

Angenehme SCL-Vergangenheit
Ein bisschen zusätzlich freut sich Tim Bucher aber auch, weil er vor einigen Jahren auf der Gegenseite stand. «Ich hatte eine tolle Zeit beim SC Langenthal und kenne noch heute einzelne Spieler und Funktionäre. Auch deshalb wird dieses Duell für mich besonders.» Beim letzten Aufeinandertreffen im Jahr 2013, ebenfalls im Halbfinale, gewann der EHC Olten 4:2. Durch den folgenschweren Unfall von Ronny Keller wurde die damalige Serie aber überschattet. Bucher war damals noch auf der anderen Seite mit dabei, nun hofft er aus Oltner Sicht auf ein sportlich hochstehendes Duell, bei dem sich die Teams alles abverlangen. «Einen Favoriten sehe ich nicht. Beide Teams haben das Potenzial.» Aus Oltner Sicht wolle er die offensive Durchschlagskraft hervorheben, aber auch die passable Torhütersituation mit den starken Goalies Mathias Mischler und Simon Rytz. «Langenthal ist defensiv vielleicht etwas robuster», gibt der EHCO-Verteidiger zu. «Aber wenn wir in der Offensive unser Tempohockey spielen, dann werden sie womöglich Mühe haben.» Dass ein Team das andere an die Wand spielt und mühelos durch den Halbfinal schreitet hält Bucher für unwahrscheinlich.

Hervorsage schwierig
Ein kleiner Unsicherheitsfaktor gibt es für Bucher auf der Seite des EHCO dennoch. «Bei den letzten Duellen gegen Langenthal waren wir teilweise total ratlos.» Der SCL habe die Oltner oft auflaufen lassen. «Sie haben auf unsere Fehler gewartet und dann zugeschlagen.» Er hoffe, sei aber auch überzeugt, dass der neue Trainerstaff von Olten sich deshalb einen guten Plan zurechtgelegt hat. «Auch wegen unserem Trainerwechsel ist es schwer zu sagen, wer nun Vorteile hat», sagt Bucher erneut und hängt mit Vorfreude an: «Ich bin selbst gespannt, wie sich die Serie entwickeln wird.» In Olten jedenfalls freue man sich auf das Duell mit Langenthal. Die Ausgangslage für den EHCO sei komfortabel, alles sei möglich. Tim Bucher hofft deshalb auf eine harte, aber faire Eishockeyserie auf der vielbeachteten Mittelland-Bühne. So wie es alle von einem Derby erwarten.