Gianinazzi: Auf die vielen Rückschläge müssen wir als Team reagieren.

Freitag, 26. Januar 2024, 16:23 - Maurizio Urech

Wie ein roter Faden zieht sich das unglaubliche Verletzungspech durch die aktuelle Saison des HC Lugano. Am Dienstag verlor man nicht nur das Heimspiel gegen Genf-Servette sondern mit Goalie Niklas Schlegel (2 Monate) und Stürmer Giovanni Morini (Saisonende) zwei weitere Teamstützen.

Und dies ausgerechnet vor dem heissen Endspurt der Qualifikation die heute Abend mit dem Derby gegen Ambri-Piotta in der Gottardo Arena eingeläutet wird. Nach dem gestrigen Training sprach Coach Luca Gianinazzi mit den Medien.

Luca Gianinazzi, die Vorbereitung auf das vierte Tessinerdeby wurde vor allem durch die Ereignisse vom Dienstag geprägt, zwei weitere langfristige Ausfälle. "Nach zwei weiteren Ausfällen wird es immer schwieriger das richtige Line-Up zu finden, Schlegel fehlt zwei Monate, für Morini ist die Saison zu Ende, wir wissen dass diese Spieler nicht zu Verfügung stehen, dies ist die heutige Realität und die Entscheidungen die ich treffen kann beschränken sich auf die Spieler die ich momentan zur Verfügung habe."

Im heutigen Training haben wir gesehen, dass sie sämtliche Linien, gezwungenermassen umgestellt haben? "Ich habe acht Ausländer zur Verfügung, sechs davon werden Morgen spielen, dies ist das einzige was ich bestätigen kann, ich überlasse es euch Journalisten die genau Aufstellung herauszufinden." Während dem Spiel am Dienstag haben die Emotionen eine wichtige Rolle gespielt, vor allem nach dem Ausfall von Morini, Ich glaube die Verletzung von Schlegel. können immer wieder passieren, es ist nicht zum erstenmal dass ein Torhüter nach einem muskulären Problem das Spiel verlassen muss, ei harter Schlag für uns denn bis dahin spielte er seht gut, aber mental weniger schwierig zu verkraften. Auf der anderen Seite sehen wir zum Glück nur ganz selten solche schwerwiegende Unfälle wie bei Morini und wir alle waren erschrocken da niemand genau weiss was passiert ist. Du kehrst in die Garderobe zurück und willst wissen wie es deinem Teamkollegen geht, wo ist er wie geht es ihm? Dies bleibt sicher in den Köpfen der Spieler, doch es ist keine Ausrede für die Niederlage. Emotional war es sicher nicht einfach zu wissen dass du einen Freund verloren hast, der im Spital ist, er wurde operiert und es geht ihm den Umständen entsprechend gut, dies ist positiv, jetzt sind wir bereit für die nächsten Spiele."

Sie brauchen den Ausfall von Morini nicht als Ausrede, aber nach dem Unfall von Morini stand auch das Publikum unter Schock, dies galt sicher auch für die Spieler? "Es ist klar dass ein solcher Event Emotional die Spieler beeinflusst hat, dies ist menschlich. Wir sind keine Roboter und jeder war über den Gesundheitszustand von Morini besorgt. Wichtig ist wie wir diese negativen Emotionen verarbeiten damit diese uns nicht von unserem Gameplan entfernen, daher kann es keine Ausrede sein, dort hätten wir besser sein müssen."

Falls sich auch noch Fatton verletzt hätte, war ein Plan C vorgesehen? "Nein hatten wir nicht, in diesem Fall müsste ein Feldspieler ins Tor, die Hoffnung ist dass dieser Fall nie eintritt. Im Eishockey ist es komplizierter als z.B. im Fussball, schon wegen der Ausrüstung."

In den letzten Spielen war eine klare Strategie zu erkennen, Niklas Schlegel im Tor um mit sechs Ausländern spielen zu können. Jetzt folgt der Endspurt der Qualifikation, haben Sie schon mit Sportchef Domenichelli darüber gesprochen ob die Möglichkeit besteht noch einen Torhüter mit Schweizer Lizenz zu holen? "Natürlich habe ich schon mit ihm darüber gesprochen, wir tauschen uns täglich aus, es gehört zu seinem Job, Ausschau ob es eine Möglichkeit gibt eine bessere Mannschaft als zum jetzigen Zeitpunkt zur Verfügung zu haben. Der Markt für Schweizer Spieler schliesst am 31. Januar, wir werden sehen was passiert. Persönlich musste ich meinen Plan A schon so viele Male umstellen dass ich momentan wohl beim Plan X oder Y angelangt bin. Für mich ist es wichtig dass ich immer flexibel bleibe um mich der neuen Situation laufend anzupassen."

Tatsache ist dass ihr ein wichtiges Derby zu bestreiten habt, ein Spiel dass für beide Teams wichtig ist, vor der Niederlage gegen Genf wart ihr in einem positiven Moment, wie sehen Sie die Ausgangslage?

"Für uns ist der mentale Aspekt der wichtigste, wir wissen dass die Tessinerderby immer sehr emotional sind, wir müssen darauf vorbereitet sein um diese Moment zu unseren Gunsten zu auszunützen. Wenn wir von Schwierigkeiten sprechen die es zu überwinden gilt, ist das positive dass wir einen Mannschaftssport ausüben, du musst diese nicht alleine bekämpfen, sondern als Mannschaft. Tatsache ist dass wir in den letzten Wochen viele Rückschläge hinnehmen mussten. Die richtige Antwort darauf ist dass wir als Team noch kompakter auftreten werden."