Vom 3:0 zum 3:5

Quelle: tagesanzeiger.ch/Si

Rüegers Fehlgriffe

So hatte sich Zugs langjähriger Torhüter Ronnie Rüeger sein letztes Spiel wohl kaum vorgestellt. Da führte sein Team nach einer wahren Strafenorgie gegen den Gast zur ersten Pause mit drei Toren - und verliess das Eis eine Stunde später dennoch mit hängenden Köpfen. Und Rüeger, der bereits heute in Lugano Einzug hält, war an der Niederlage massgeblich beteiligt mit zwei haltbaren Gegentoren fünf Minuten vor Schluss.

Auf einen Fribourger Erfolg hatte lange gar nichts hingedeutet. Die ersten zehn Minuten hielten die Gäste die Zuger zwar problemlos in Schach, bis Head Bertolotti eine erste von vielen Strafen gegen Fribourg verhängte. Verteidiger Ruedi Nideröst traf mit seinem Weitschuss via einen gegnerischen Schlittschuh ein erstes Mal. Sekunden und eine weitere Strafe später hiess es 2:0. Fribourg verlor die Nerven, liess sich in fruchtlose und regelwidrige Zweikämpfe ein und wurde zum unfreiwilligen Opfer des Unparteiischen. Zeitweise sassen gleichzeitig fünf Gästespieler auf der Strafbank, und Zug hatte minutenlang die Möglichkeit, mit zwei Feldspielern mehr die Partie zu entscheiden.

Das dritte Zuger Tor fiel kurz vor der ersten Pause. Nur TK-Chef Neuenschwander ahnte zu diesem Zeitpunkt, dass noch etwas schief gehen könnte. Zug hatte weitere Überzahlmöglichkeiten und beste Chancen, die alle vertändelt oder durch den hervorragenden Goalie Lauber zunichte gemacht wurden. Nach einem Fehler von Di Pietro nach 34 Minuten fiel ein erstes Gegentor. Ab diesem Zeitpunkt spielte nur noch eine Mannschaft, Fribourg-Gottéron. Der Ausgleich noch im Mittelabschnitt war logisch. Matthias Lauber zeigte in der 44. Minute seine Schlüsselparade, als er zwei Schüsse aus kurzer Distanz abwehrte.

Als man sich schon auf die Verlängerung einstellte, verschätzte sich Rüeger erst bei einem Weitschuss Montandons, bevor Monnet mit einem Schüsschen zum Schlussresultat traf. Während die Zuger Kabine lange nach Spielschuss geschlossen blieb, stand Fribourgs Neuerwerbung Anders Myrvold im Zentrum des Interesses. Der Norweger, mit zwei kleinen und einer 10-Minuten-Strafe bedacht und noch wenig Einfluss auf das Spiel, sprach von der schwer einzuschätzenden Linie des Schiedsrichters, an der Fribourg beinahe gescheitert sei. Er lobte aber auch die Moral seiner neuen Mannschaft, die mittlerweile auf Rang 3 angelangt ist. Hansjürg Klossner