Trotz Chancenplus verloren - Defensive zahlt sich aus

Von Frank Pfyffer

Es waren rund 3100 Fans, welche sich im Kleinholz versammelt hatte, um das erste Playoff-Halbfinalspiel zwischen Olten und Sierre zu verfolgen. Es war das Heimteam welches zu Beginn das Spieldiktat gleich übernehmen wollte. Dies gelang, jedoch nur lagetechnisch. Die Solothurner kreisten rund vier Minuten um das Walliser Tor, kamen aber zu keiner "echten" Torchance. Nach diesem anfänglichen Ansturm der Oltner wurde das Spiel nun ausgeglichener. Zur ersten echten Chance des Spiels kam Sierre, als Trunz ein Zuspiel direkt aufs Tor feuerte. Ein Siderser hob bereits die Arme, hatte seine Rechnung aber ohne Gislimberti gemacht, denn dieser wehrte den Schuss im Spagat mit der Fanghand ab - schlicht Welklasse! Diese Chance machte Sierre dennoch Mut, sie wurden aktiver und erspielten sich einige Chancen. In der 13. Minute war es Maxime Lapointe, welcher die Walliser in Führung schoss. Ob die Führung zu diesem Zeitpunkt verdient war, sei dahingestellt. Die Oltner wurden jedoch durch die Siderser Führung ein wenig aufgeweckt. Sie versuchten zu reagieren, liefen immer wieder in die offensive Zone, versuchten zum Abschluss zu kommen. Dies gelang ihnen denn auch einige male, doch Endstation war immer beim Walliser Keeper Bäumle.

Auch im zweiten Abschnitt begann Olten aktiver, wollte denn Ausgleich erzielen. Je öfter sie anliefen, desto besser wurden die Chancen, nur eines blieb gleich: Bäumle hielt - wie auch sein gegenüber Gislimberti - klasse. Wie im ersten Drittel wurde das Spiel nach einiger Zeit wieder ausgeglichener, Sierre kam auch wieder zu Chancen. Sierre übernahm nach Anlaufschwierigkeiten nun das Spieldiktat. Logisch folge war das 0-2 in der 30 Minute, Bielmann stand nach einem abgeprallten Schuss von Cormier genau richtig. Olten machte sich in der Folge das leben mit Strafen selber schwer. Einige Entscheidungen des Schiedsrichters waren dennoch sehr fragwürdig und/oder kleinlich. Kurz vor Ende des zweiten Drittels kassierte Olten eine weitere Strafe. Das kommende Drittel würden sie in doppelter Unterzahl beginnen…

Trotz der guten Überzahlmöglichkeit konnten die Walliser die Vorentscheidung noch nicht erzwingen. Das Spiel plätscherte nun ein wenig vor sich her, Olten konnte oder wollte sich nicht mehr allzu sehr bemühen, Sierre wollte nicht. Die Walliser begnügten sich mit dem Verwalten des Vorsprunges, was ihnen sehr gut gelang. Am Ende blieb es beim 0-2. Sierre entführte nicht 2 Punkte, sondern den Heimvorteil aus dem Kleinholz. Und dass könnte für Olten bereits das entscheidende Spiel gewesen sein.

Die Stimmung im Kleinholz war ziemlich gut, ging aber eindeutig von den Wallisern aus. Was auch einige Oltner Fans oft bemängeln, in Sachen Stimmung ist bei Olten wenig bis nichts los. Es war nicht die bessere Mannschaft, die am Ende gewann, es war jene, welche mehr Siegeswillen und eine solidere Defensive hatte. Bei dieser defensiven Solidität ist der HC Sierre-Anniviers auf jeden Fall ein heisser Finalkandidat. Olten hat bis morgen Abend Zeit, sich etwas einfallen zu lassen. Dann steht das nächste Spiel in Sierre an. Anspielzeit ist 18:00 Uhr.