NLA - 1. VF - Samstag, 5. März 2005
Zuschauer
16771 Zuschauer (ausverkauft)
BernArena, Bern
Schiedsrichter
Reto Bertolotti; Jürg Simmen, Adrian Sommer
Tore
Jean-Pierre Dumont | 1:0 | 06:13 | ||
M. Steinegger, D. Brière | ||||
15:12 | 1:1 | Sandy Jeannin [PP] | ||
M. Maneluk, R. Gardner | ||||
16:33 | 1:2 | Mike Maneluk [PP] | ||
S. Jeannin, V. Peltonen | ||||
André Rötheli | 2:2 | 28:54 | ||
R. Schrepfer, M. Reichert | ||||
Thomas Ziegler | 3:2 | 32:07 | ||
C. Neuenschwander, L. Cereda | ||||
Sébastien Bordeleau | 4:2 | 59:46 | ||
I. Rüthemann, C. Dubé | ||||
ins leere Tor | ||||
Strafen
12:29 | Andreas Hänni | |
2 min - Hoher Stock | ||
Martin Steinegger | 14:33 | |
20 min - Disziplinar | ||
Martin Steinegger | 14:33 | |
5 min - Hoher Stock | ||
20:45 | Jean-Jacques Aeschlimann | |
2 min - Behinderung | ||
24:08 | Martin Gélinas | |
2 min - Haken | ||
Marco Käser | 35:47 | |
2 min - Bandencheck | ||
36:30 | Sandy Jeannin | |
2 min - Stockschlag | ||
Aufstellung / Statistik
Torhüter | Torhüter | |||
60:00 | ||||
60:00 | ||||
Verteidiger | Verteidiger | |||
2' | ||||
1A 25' | ||||
Stürmer | Stürmer | |||
1T | ||||
1A | ||||
1T | ||||
2' | 1A | |||
1A | 2' | |||
1A | 1T 1A 2' | |||
1A | 1T 1A | |||
1T | ||||
Weitere | Weitere | |||
1A | 2' | |||
1A | ||||
1T | ||||
1A | ||||
1A | ||||
Bern überzeugte mit guter Defensive
In einem spannenden und von Emotionen geprägten Spiel gewannen die Stadtberner zu letzt verdient und mit dem nötigen Glück mit 4 zu 2. Doch auch Lugano hatte viele Möglichkeiten das Spiel in die für sie richtigen Bahnen zu lenken. Speziell im ersten Drittel nutzen die Luganesen eine fünf Minuten Strafe der Berner aus und konnten auf 1 zu 2 erhöhen. Im Mittelabschnitt scheiterten sie jedoch immer wieder am herausragenden Marco Bührer. Ein wichtiger Sieg der Berner, welche ihnen für das Spiel am Montag das nötige Selbstvertrauen geben sollte.
Die Berner begannen das Spiel konzentriert und defensiv Solide. Immer wieder tauchten sie gefährlich vor David Abeischer auf, der auch heute Abend das Tor der Luganesen hütete. In den ersten fünf Minuten schossen die Berner nicht weniger als sechs Mal auf das Gehäuse des Tessiner Schlussmanns, welcher jedoch die besten Möglichkeiten des Meisters zu Nichte machte. In der siebten Minute konnte dann Jean – Pierre Dumont nach einem wunderschönen Zuspiel von Martin Steinegger von der gegnerischen blauen Linie davon ziehen und mit einem präzisen und schnellen Schuss Davis Aebischer bezwingen. Nun versuchten die Tessiner das Defensivkonzept der Berner auszuhebeln, doch konnten sie nie aus einer Torgefährlichen Situation schiessen und blieben oft in der Berner Verteidigung hängen. In der fünfzehnten Minute bekam dann der nicht ganz sichere Schiedsrichter Reto Bertolotti arbeit. Zuerst übersah er ein Stockfoul von Mike Maneluk an Daniel Birère, ehe er dann eine eher unglückliche Aktion von Martin Steinegger mit einer fünf Minuten plus Spieldauerdisziplinarstrafe ahndete. Nun konnten die Luganesen mit einem guten Powerplay und zwei Treffern innerhalb von 79 Sekunden auf 1 zu 2 davon ziehen. Doch danach war beim Gast die Luft raus und auch Petteri Nummelin konnte nicht mehr die Gewünschten Akzente setzen.
Der Mittelabschnitt gehörte danach den Bernern. Nach nur 30 Sekunden rettete der Pfosten, nach einem harten und schönen Schuss von Marc Leuenberger, die Tessiner vor dem 2 zu 2 Ausgleich und nur Sekunden später musste David Aebischer wiederum hexen, um sein Tor und das Team im Spiel zu halten. Die Tessiner schienen nun in dieser Phase zu verzweifeln und blieben, wie im ersten Drittel, in der Verteidigung der Berner hängen. Die Berner konnten jedoch mit ihren schnellen Kontern und dem guten Stellungsspiel an der blauen Linie das Spielgeschehen kontrollieren und schienen gewillter zu sein, das Spiel zu gewinnen. In der 29. Minute gelang es dann dem Routinier Andrè Rötheli der für die Berner so wichtige 2 zu 2 Ausgleich. David Aebischer erwartet wohl in dieser Situation eher ein Zuspiel auf eine Teamkollegen des Berners, täuschte sich aber darin und so konnte der Berner mit einem präzisen Schuss den Torhüter geschickt überlisten. Die Berner übernahmen vollends das Spieldiktat und suchten das Führungstor vehementer als die Tessiner. So erstaunte es nicht, das 193 Sekunden später die Berner das psychologisch wichtige Tor zum 3 zu 2 gelang. Auch hier war ein Effort der Berner Spieler vorangegangen. Luca Cereda, der in dieser Saison noch nicht zu überzeugen vermochte, erkämpfte sich an der Bande die Scheibe und spielte diese auf den fast freistehenden Carryl Neuenschwander, welcher Thomas Ziegler sah. Dieser konnte aus spitzem Winkel das Tor erzielen, womit die Berner den Riegel nun vollends auf der blauen Linie schieben konnten und so die Tessiner auch nicht mehr vor das Tor kommen liessen.
Im letzen Drittel kontrollierte der Meister den Vizemeister klar. Die Tessiner kamen nur selten gefährlich vor das Tor von Marco Bührer oder blieben, wie schon im Mitteldrittel, an der gut stehenden Verteidigung hängen. Die Berner hatten aber auch zahlreiche Chancen auf ihrer Seite, trafen aber entweder nur den Pfosten (45. Minute Daniel Brière) oder scheiterten am David Aebischer (53. Minute Reichert). In der 53. Minute konnte der HC Lugano noch einmal gefährlich vor das Tor der Berner vorarbeiten, scheiterten aber an Marco Bührer, der heute Abend in Topform spielte. Larry Hurras, der Trainer der Tessiner, versuchte danach in der 60. Minute noch einmal alles und nahm den Torhüter aus dem Spiel um mit 5 gegen 6 den Ausgleichstreffer zu erzielen. Doch 21 Sekunden später konnte Sebastien Bordelau die Scheibe von einem Luganesen an der Bande erkämpfen und das 4 zu 2 in das leere Tor der Tessiner erzielen.
Die Tessiner stehen nun am Montag mit dem Rücken zur Wand und der SC Bern kann in den nächsten zwei Spielen zwei Matchpucks benutzen um die Serie für sich zu erreichen. Sollte der SC Bern dieses Kunststück gelingen, wäre dies das erste Mal seit Einführung der Play-offs, das der acht Platzierte den Qualifikationssieger bezwingen würde. Dies wäre, nach der durchzogenen und kaum erhofften Play- off Qualifikation, schon fast eine Sensation.
Leider gibt es aber auch unerfreuliches aus dem Umfeld des Eishockeys zu berichten. Unverbesserliche aus der Zürcher Szene suchten schon vor dem Spiel in kleinen Scharmützeln mit Fans aus dem Tessin. Die Berner Polizei griff jedoch schnell ein und entschärfte die Situation. Die Frage sei erlaubt, ob dies etwas mit Sport zu tun hat oder nicht?