NLA - 1. HF - Dienstag, 15. März 2005
Zuschauer
16771 Zuschauer (ausverkauft)
BernArena, Bern
Schiedsrichter
Brent Reiber; Gilles Mauron, Paul Rébillard
Tore
18:09 | 0:1 | Björn Christen [PP] | ||
A. Ambühl, R. von Arx | ||||
21:27 | 0:2 | Björn Christen [PP] | ||
J. Thornton, M. Gianola | ||||
Dominic Meier [PP] | 1:2 | 23:36 | ||
H. Tallinder | ||||
24:25 | 1:3 | Rick Nash | ||
J. Thornton, J. Marha | ||||
Christian Dubé | 2:3 | 33:11 | ||
S. Bordeleau | ||||
48:20 | 2:4 | Sandro Rizzi | ||
keine Assists | ||||
Henrik Tallinder | 3:4 | 49:10 | ||
I. Rüthemann, S. Bordeleau | ||||
Ivo Rüthemann | 4:4 | 54:11 | ||
P. Furrer, C. Dubé | ||||
Jean-Pierre Dumont | 5:4 | 57:03 | ||
D. Brière | ||||
Strafen
Jean-Pierre Dumont | 03:58 | |
2 min - Behinderung | ||
06:59 | Laurent Müller | |
2 min - Beinstellen | ||
Jean-Pierre Dumont | 07:19 | |
2 min - Stockschlag | ||
Effektive Dauer: 0 Sekunden | ||
07:19 | Marc Gianola | |
2 min - Übertriebene Härte | ||
Effektive Dauer: 0 Sekunden | ||
Marc Leuenberger | 16:14 | |
2 min - Beinstellen | ||
Effektive Dauer: 115 Sekunden | ||
Rolf Ziegler | 19:39 | |
2 min - Crosscheck | ||
Effektive Dauer: 108 Sekunden | ||
21:49 | Claudio Neff | |
2 min - Behinderung | ||
Effektive Dauer: 107 Sekunden | ||
Daniel Brière | 34:42 | |
2 min - Crosscheck | ||
Rolf Schrepfer | 58:16 | |
10 min - Disziplinar | ||
Aufstellung / Statistik
Torhüter | Torhüter | |||
60:00 | ||||
60:00 | ||||
Verteidiger | Verteidiger | |||
1A | ||||
2' | 1A 2' | |||
1T | ||||
1T 1A | ||||
2' | ||||
Stürmer | Stürmer | |||
2A | 1A | |||
2T | ||||
1A 2' | ||||
1T 4' | ||||
1A | ||||
2' | ||||
1T | ||||
1T 1A | 2' | |||
1T | ||||
2A | ||||
1A | ||||
Weitere | Weitere | |||
1T 1A | ||||
10' |
Berns K(r)ampf
In einem schon fast entschiedenen Spiel kehrte der amtierende Schweizer Meister SC Bern in den letzen fünf Minuten gegen die äusserst kompakt und gut spielenden Davosern den Match und glichen in dieser Serie verdient aus. Die Berner zeigten in den letzen zwanzig Spielminuten Tugenden, die in den ersten 30 Minuten fehlten. Kraft, Spielwille und der unbedingte Glaube an den Sieg zeichneten die Berner Bären gegen die Bündner Steinböcke aus. Das entscheidende Tor der Berner schoss Jean-Pierre Dumont, nachdem die Davoser Verteidiger den Berner Daniel Brière ungehindert um das Tor tanzen liessen. Eine bittere Niederlage für die Davoser, welche während fast 55 Minuten wie sichere Sieger ausgesehen hatten.
Die Bären starteten wie Plüschbären, welche aus dem Winterschlaf erwacht waren in das Spiel gegen die Bündner Steinböcke, welche jeden Teddybären auf die Hörner nahmen, der im Wege stand. Der Meister des letzen Jahres schien in den ersten zwanzig Minuten inexistent und schoss ganze vier Mal auf das Tor von Jonas Hiller. Ganz anders die Davoser. Diese starteten ein Feuerwerk, welches ihrem Vollgas-Coach Arno del Curto gefiel. Immer wieder schossen sie aus allen Lagen auf das Tor von Marco Bührer, welcher nicht weniger als 21 Schüsse parieren musste und von seinen Vorderleuten einige Male gar arg im Stich gelassen wurde. Doch richtig gefährlich wurde es vor dem Teddybären-Netz erst in der 14. Minute, als Joe Thornton das Tor, welches wie ein Scheunentor offen war, nicht traf. Drei Minuten später versiebte "Big Joe" Thornton wiederum, als er nur den Pfosten traf. Doch die Davoser Überlegenheit zahlte sich danach aus und so konnten die Gäste denn auch 111 Sekunden vor Ende des ersten Drittel den völlig verdienten Führungstreffer erzielen.
Das zweite Drittel begann für die Berner bedenklich schlecht. Nach nur 87 Sekunden erhöhten die gehörnten Steinböcke durch einen satten Abschluss von Björn Christen auf 0:2. Die Berner gaben aber nicht auf und kamen besser auf Touren. Aus den Teddybären wurden langsam Bären, welche gereizt wirkten. 129 Sekunden nach dem 0:2 konnte Dominik Meier durch einen satten Weitschuss Jonas Hiller bezwingen, welcher den Schuss unter den Schonern begraben zu haben schien. Doch der Puck wollte nicht für die Davoser rollen und kullerte durch die Schoner zum 1:2. Aber die Freude währte auf der Berner Seite nur kurz und 49 Sekunden später stellten die Davoser den alten Vorsprung von zwei Toren wieder her. Bei diesem Tor spielten aber nicht die Bären die man vorher gesehen hatte, sondern die Teddybären. Noch waren nicht aller Berner erwacht. Bei den Davosern gesellte sich nun auch noch Pech in das Spiel der Bündner, als Peter Guggisberg in der 25. Minute nur den Pfosten traf. Die Berner kamen nach dieser Aktion wieder besser in das Spiel zurück und konnten nun auch wieder mehr Spielanteile zurückgewinnen. Als dann Christian Dubé in der 34. Minute das wichtige Anschlusstor zum 2:3 erzielte war der Bann gebrochen und die Berner konnten mit diesem erkämpften Drittelsresultat in die Pause gehen.
Im letzen Drittel ging die Post dann richtig ab und das Spiel gewann an Intensität und Kampfstärke. In dieser Phase vermochten die Berner die Davoser zu überraschen. Dennoch konnten die Davoser in der 49. Minute auf 2:4 erhöhen. Doch nun war aus dem Teddybären ein ausgewachsener nordamerikanischer Graubär geworden. Nur 50 Sekunden nach dem scheinbar spielentscheidenden 2:4 von Davos erzielte der wendige und spielstarke Henrik Tallinder, welcher einen Abpraller von Jonas Hiller nur noch das offene Tor schieben musste, den Anschlusstreffer. Die Davoser versuchten nun wieder die Räume der Berner eng zu machen, scheiterten aber mit diesem Vorhaben und in der 55. Minute konnten die Berner durch Ivo Rüthemann Jonas Hiller nach einem weiteren Abpraller - Phillippe Furrer schoss von der blauen Line den Torhüter an - den verdienten Ausgleichstreffer erzielen. Nun erwachten endlich auch die Berner Fans und peitschten die Bären nach vorne, welche nun definitiv aus dem Winterschlaf erwacht waren. Nur 100 Sekunden nach dem Ausgleich explodierte die BernArena vollends. Daniel Brière tanzte mit den Davoser Verteidiger Walzer und als er die freistehenden Jean-Piere Dumont sah, zirkelte er diesem die Scheibe millimetergenau auf die Schaufel und Dumont konnte mit einem satten Schuss das Siegestor zum 5:4 erzielen.
Nach dem Spiel meinte denn auch ein überaus glücklicher SCB-Captain Martin Steinegger, dass die Mannschaft immer an den Sieg geglaubt habe und nie aufgegeben habe zu kämpfen. Auf die Frage, ob denn die neue Spielleitung von Brent Reiber, der konsequent, aber gut pfiff, zu Beginn schwer war, meinte er, dass die Berner sicher etwas gehemmt waren, aber danach immer wie besser ins Spiel fanden. Auch Rolf Bachmann, Verantwortlicher für Spezialanlässe beim SC Bern, meinte nach dem Spiel, daas er ab dem zweiten Drittel an den Sieg der "Big Bad Bears" geglaubt habe. Nun, am Donnerstag geht es für die Berner wieder in das Bündnerland. Ob da die Steinböcke die Bären auf die Hörner laden können oder ob die Bären die Steinböcke verjagen, bleibt abzuwarten. Sicher wird es aber wieder ein hochstehendes und spannendes Spektakel geben, das in der Davoser Eishalle von statten geht.