Bern im Standgas zum Sieg

Von Urs Berger

In einem Spiel, das in keiner Phase zu überzeugen vermochte und weder der SC Bern noch der HC Ambri-Piotta an ihre Grenzen stiessen, gewann der SC Bern dank zwei Toren des Bündners Raeto Raffaiener 3 zu 1. Die 16`650 anwesenden Zuschauer hätten sich wohl eher an einem erwärmenden Spiel erfreut dann an einem Spiel ohne Emotionen.

Pekka Rautakallio und Alpo Suhonen haben einige Gemeinsamkeiten. Suohonen wie auch Rautakallio erfreuen sich mehr an schönen Pässen und sicherem defensiv Spiel ihrer Teams, als an kernigen Checks und Emotionen. Unter diesen Voraussetzungen hatte Schiedsrichter Prugger einen ruhigen Abend und sprach nur gerade mal 10 Strafminuten aus. Die Partie begann für Ambri schlecht. In der 4. Minute mit dem vierten Schuss auf das Gehäuse von Thomas Bäumle stand es nach einem Schuss von Raeto Raffainer 1 zu 0 für den Tabellenführer. Ambri konnte nach dem Tor nicht richtig reagieren, die Berner übernahmen das Spielkonzept und setzen vor dem Tor immer nach. Die Tessiner hatten Schwierigkeiten mit dem Abwehrbollwerk der Stadtberner und fanden kein Mittel dieses zu knacken. Die erste Strafe dient als Beispiel dazu. Die Berner mussten auf Thomas Ziegler verzichten und spielten zwei Minuten in Unterzahl. Ambri fand sich gut zu recht im Powerplay, liess die Scheibe zirkulieren und machte keine Fehler. Schaute man dem Dargebotenen auf dem Eis genauer zu, so entdeckte man, dass kein Spieler bereit war, in die Zone zu gehen, in der es für das Team wichtig war. Keiner der Spieler der Gäste schien diese Verantwortung wahrnehmen zu wollen. Kein Schuss brachten die Tessiner auf das Gehäuse von Marco Bührer. Nach diesem Powerplay plätscherte das Spiel lange vor sich hin. 39 Sekunden vor Ende des ersten Drittels erhöhte wiederum Raeto Raffeiner auf 2 zu 0. Bei diesem Treffer sah Thomas Bäumle nicht besonders gut aus, liess er nach einem Schuss von Thomas Ziegler die Scheibe aus seiner Fanghand gleiten und Raffainer konnte zum 2 zu 0 einschieben. Das Spiel wurde nun durch die Taktik geprägt. Ambri versuchte, Bern wollte nicht mehr für das Spiel machen. Bis in die 32. Minute geschah nichts. In dieser Minute fasste sich Christian Dubè ein Herz, lief mit der Scheibe aus dem eigenen Drittel heraus über das ganze Spielfeld in die gegnerische Abwehrzone. Keiner der dort stehenden Spieler konnte den wendigen Spieler aus dem Verkehr ziehen. Dubè täuschte einen Schuss an, sah hinter sich den aufgerückten Toni Söderholm und spielte ihm die Scheibe zu. Dieser schloss mit einem satten Handgelenkschuss den Angriff ab und die Berner führten 3 zu 0. Das Spiel war entschieden. In der 43. Minute konnte das Ausländertrio Dominichelli, Toms und Trudel noch das 3 zu 1 erzielen, zu mehr reichte es den Tessinern nicht.