Agile Genfer ringen Basler nieder

Christian Häusler

Kurz durfte der Bebbi-Anhang von einem Sieg gegen den Gast träumen. Doch der Poweroffensive aus Genf war Basel nicht gewachsen und verlor verdient mit 2:4. Servette Genf wurde seiner Favoritenrolle gerecht. Aubin brachte die Romands in der vierten Minute in Front, bis zu diesem Zeitpunkt war von der Basler Offensive kein Lebenszeichen zu sehen. Selbst in Unterzahl gelang es den Genfern das Heimteam unter Druck zu setzen. Fedulov (23’), Treille (38’) und Rivera (45’) machten alles klar.

Einziger Schwachpunkt der Gäste waren die vielen unnötigen Strafen. Hätten sich die Spieler von Chris McSorley diesbezüglich beherrschter verhalten, wäre die Partie nicht erst im letzten Drittel entschieden worden.

Was war mit Basel los?

In den ersten zehn Minuten hofften die 2904 Zuschauer vergebens auf einen Sturmlauf des EHC. Für die Basler begann die Partie erst mit der Doppelstrafe gegen Servette. Nüssli (16’) verwertete eine schönes Kombinationsspiel zum Ausgleich. Nach dem Tor lief es besser und zwei Minuten später schloss Plavsic die sechste Chance zur einzigen Führung ab. "Wir suchten das 3:1!" sagte Anger. Es kam anders, nach dem Seitenwechsel verlor die Mannschaft von Kent Ruhnke ihr Tempo und machte sich mit Strafen das Leben selber schwer.

In den letzten 20 Minuten wollte dem Heimteam nichts mehr gelingen. "Wir haben hart gekämpft, konnten aber wegen den vielen Strafen nicht mehr reagieren", sagte ein enttäuschter Châtelain.

Servette auf dem dritten Platz

Für Servette-Genf bedeutet dieser Sieg Rang drei in der aktuellen Tabelle und ist damit eines der Überraschungsteams der noch jungen Saison. Die nächsten Gegner der Genfer sind Ambrì und dann Zug. "Genf ist 30 bis 40 Prozent besser als in der letzten Saison. Sie spielen sehr geschlossen und haben sehr gute Ausländer", sagte Ruhnke. Doch wieso haben die Basler den Vorsprung wieder hergegeben?

"Wir haben gut gespielt, aber im falschen Moment die Gegentore erhalten. Unser Hauptproblem sind die vielen Strafen. Wir erhalten viele dumme Strafen und dazu kommt, dass unsere besten Leute auf der Strafbank sitzen", so Ruhnke. In der Tat, Landry behinderte in den Schlussminuten seinen Gegner und musste auf die Bank. Diese Strafe wollte der Kanadier nicht hinnehmen und tobte vor Wut. Schiedsrichter Kunz büsste den letztjährigen Topscorer mit einer zehnminütigen Disziplinarstrafe. Am Dienstag werden die Lakers nach Basel fahren, das Ziel von Ruhnke ist klar:" Wir brauchen Punkte!"

Weitere Stimmen zum Spiel:

Alex Chatelain: "Wir haben alles gegeben, aber haben uns selber geschlagen. Durch die vielen Strafen konnten wir nicht mehr reagieren. Am Einsatz fehlt es nicht, wir haben alle gekämpft. Jetzt müssen wir noch mehr füreinander laufen und noch mehr kämpfen. Von einer Krise können wir noch nicht sprechen, die Saison ist jung und es kann noch sehr viel geschehen.

Niklas Anger: "Wir haben alles probiert, um das 3:1 zu erzielen. Wir haben hart gekämpft und wollten unbedingt gewinnen. Unser Selbstvertrauen ist nach den letzten beiden Niederlagen unten, aber die Moral innerhalb der Mannschaft ist gut."