Lugano gewinnt nur im Tessin

Von Benjamin Bienz

Luganos Auswärtsschwäche bleibt auch im Emmental bestehen. Die Luganesi wurden von den SCL Tigers zeitweise an die Wand gespielt und verloren in Langnau, auch in dieser Höhe verdient, klar mit 1:4. Die Langnauer hingegen holen wichtige Punkte und bleiben im Kampf um den achten Playoffplatz weiter im Rennen.

Für die Gäste aus dem Tessin begann die Partie optimal. Schon nach 68 Sekunden musste der Langnau Verteidiger Simon Lüthi auf die Strafbank. Etwas über eine Minute war gespielt im Powerplay als Landon Wilson den HC Lugano in Front brachte. Es schien, als wären die Emmentaler noch gar nicht anwesend. Es waren die Gäste, die weiter druck auf das Tor von Matthias Schoder erzeugten. Es dauerte fünf Minuten, bis auch die Hausherren endlich einen Schuss auf das Tor der Luganesi abgaben, doch der Schweiz-Finnische Doppelbürger Niki Sirén verfehlte sein Ziel. Trotzdem die Tiger konnten nur sporadisch Druck auf das Lugano Tor erzeugen. Die Tessiner bewiesen in dieser Phase grosse Klasse. Sie liessen die Emmentaler kaum gewähren und waren selber stets gefährlichere Team. Erst ein grober Check eines Tessiners brachte die Emotionen zurück in die Ilfishalle. Miettinen hatte nach etwas über einer Viertelstunde mit der bisherig grössten Langnau Chance bisher. Immer mehr zogen sich die Tessiner zurück. Zwei Minuten vor Drittelsende war es Leuenberger im Powerplay, der den Ausgleich erzielte für die immer stärker aufspielenden SCL Tigers.

Ausgleich beflügelte die Tigers

Der späte Ausgleichstreffer vor dem ersten Drittelsende machte die Hausherren noch stärker. Die SCL Tigers spielten wie verwandelt. Sie waren es die das Spiel endgültig an sich rissen. Nach einer halben Stunde konnten die Emmentaler erneut in Überzahl agieren. Simon Lüthi war es, der sein Team erstmals in Front schoss. Kurze zeit später war es dann einer der viel gescholtenen Ausländer der Hausherren, Lee Jinman, der Luganos Keeper Simon Züger mit einem schlenzer kalt erwischte und so die Langnauer mit zwei Längen in Führung brachte. 58 Sekunden vor dem zweiten Drittelsende war es erneut der Langnau Bestplayer Marc Leuenberger, der mit einem satten Schuss wiederum im Powerplay sogar auf 4:1 erhöhte. Dies war dann für Züger des schlechten zuviel. Er liess sich durch den im Emmentale geborene Michael Flückiger ersetzen. Für einmal stimmte der Aufwand und Ertrag bei den Tigers. Zeitweise wurde bei den Emmentalern gezaubert. Die Langnauer liessen dem Gast im zweiten Drittel keine Chance.

Hentunens verpasste Chance

Gespannt konnten die 4133 Zuschauer in der Ilfishalle auf die Reaktion des HC Lugano sein. Doch von wegen, die Tessiner konnten kaum reagieren. Es waren weiter die Tiger die das Spiel und den Gegner im Griff hatten. Einzig in der 45 Minute war es der Postfinance Topscorer der Luganesi Jukka Hentunen der alleine aufs Tor von Schoder losziehen konnte. Doch der Finne behielt die Nerven nicht und scheiterte kläglich. Dies wäre die Chance gewesen für die Gäste ins Spiel zurück zu kommen. Die Emmentaler hatten fortan alles im Griff und taten nur noch das nötigste.

Standing Ovation in der Ilfishalle, Frust bei Lugano

So schön könnte Siegen sein. Dies dachten sich auch die Langnauer-Fans. Mit einer Standing-Ovation wurde die Mannschaft gefeiert. Die Langnauer zeigten sich heute als Mannschaft stark. Bis auf die ersten zehn Minuten konnten die Tigers für einmal ihr Spiel durchziehen. Die Tessiner konnten auch heute nicht ihre Auswärtsschwäche verstecken. Nach starkem Beginn, baute man immer mehr ab. Damit konnten die Tessiner ausser in Ambrì-Piotta nie gewinnen. Damit bleibt man auf der anderen Seiten des Gotthards noch ohne Sieg.

Kurzinterviews nach dem Spiel mit Matchwinner Marc Leuenberger und SCL Tigers Keeper Mathias Schoder

Ihre Meinung zum zum Spiel?

Leuenberger: In den ersten zehn Minuten spielten wir nicht besonders gut und gingen leider früh in Rückstand. Danach haben wir jedoch Gas gegeben und konnten den Match noch drehen.

Schoder: Wir haben in den ersten zehn Minuten geschlafen, dann konnten wir aufdrehen und den Match zu unseren Gunsten drehen.

Was hat Langnau heute besser gemacht?

Leuenberger: Wir konnten heute endlich unsere Chancen verwerten, was uns vorher zuwenig gelang.

Wie beurteilen sie ihre Leistung heute?

Schoder: Wenn man 4:1 gewinnt, kann man zufrieden sein. Ich wurde aber auch gut unterstützt von meinem Team. Wir haben als Mannschaft überzeugt.

Was war zu Beginn los?

Schoder: Wir gingen übermotiviert ins Spiel und haben wie schon in Basel geschlafen. Dies darf nicht mehr vorkommen, sonst sind wir gegen andere Gegner schnell mal drei oder vier Tore in Rückstand.