Leader von Biene gestochen

Von Benjamin Bienz

Verdienter Sieg für den HC La Chaux-de-Fonds in Langentha Dank einer starken Teamleistung gewannen die Neuenburger im Oberaargau 3:5. Der Auftritt der Langenthaler war heute jedenfalls eines Leaders nicht gerecht. Phasenweise führten die Neuenburger den (Noch-)Leader Langenthal vor.

Weiterer Spitzenkampf im Schoren zu Langenthal. Diesmal empfing der Tabellenführer Langenthal das überraschend auf dem dritten Platz klassierte HC La Chaux-de-Fonds. Mit einem Sieg hätten sich die Oberaargauer weiter absetzen können an der Tabellenspitze. Bei einem Sieg in der regulären Spielzeit wäre man gar acht Punkten vor dem heute spielfreien Tabellenzweiten EHC Biel. Für die Neuenburger ging es darum, den Tabellenrang zu festigen, um den Heimvorteil auf seiner Seite zu haben in den Playoffs. Gespannt darf man sein, wem es gelänge, besser ins Jahr 2007 zu starten. Dann erstmals Pfiffe der heimischen Fans im Stadion Schoren. Die Fans waren enttäuscht vom dilettantischen Auftritt der eigenen Mannschaft im ersten Drittel. Der SC Langenthal versuchte zwar zu Beginn druck auszuüben aufs Tor der Neuenburger. Dies gelang den Bernern auch. Erst hatten René Baumgartner und Oliver Müller schon früh ausgezeichnete Chance um den Leader in Front zu bringen. Dies gelang dann aber in der dritten Minute Philipp Wetzel. Wetzel wurde von Steve Larouche mustergültig angespielt und lenkte den Puck mit dem Schlittschuh ins Tor zur Führung für die Oberaargauer. Normalerweise beflügelt eine Führung ein Team. Den SC Langenthal aber nicht. Das Tor blockierte die Oberaargauer. Dem SCL gelang rein gar nichts mehr. Drei Minuten nach dem Führungstreffer wurde Boris Leimgruber von Steve Pochon mustergültig angespielt. Dieser konnte auf der linken Seite völlig freistehend abziehen, Leimgruber traf haargenau zwischen der Stockhand von Langenthal-Keeper Marc Eichmann und dem linken Pfosten ins Netz zum Ausgleich für die Neuenburger. Von da an spielten nur noch die Gäste. Das Team von Trainer Mike Posma fiel regelrecht auseinander. Sogar der sonst konstant starke Langenthal Keeper Marc Eichmann zog einen schwachen Tag ein. Wenn dies der Fall ist, kann Langenthal kaum gewinnen. Vier Minuten nach dem Ausgleich verlor Eric Lecompte unnötig die Scheibe an der gegnerischen blauen Linie. Steve Pochon konnte losziehen und überwindet Eichmann zum erstmaligen Führungstreffer für die Neuenburger. In der elften Minute erhöhte der Kanadier Dominique Forget auf 1:3 – dies noch in Unterzahl. Erst verschoss Valeri Schirjajew einen Penalty. Sogar in doppelter Unterzahl hatte Forget eine Riesenchance, als er allein auf Marc Eichmann losziehen konnte. Doch Eichmann verhinderte mit etwas Glück einen noch höheren Rückstand aus Sicht der Berner.

Miserables Powerplay

Im zweiten Drittel flachte das Spiel ab. Die Chaux-de-Fonniers machten nur noch das Nötigste, während der SCL nicht reagieren konnte. Auch die Pfiffe der Zuschauer weckte die Gastgeber nicht auf. Im Gegenteil: Topscorer Jonathan Roy brachte das Team von Gary Sheehan gar 4:1 in Front. Die Neuenburger führten die Langenthaler zeitenweise vor. Im letzten Drittel konnte Valentin Du Bois das 1:5 erzielen, ehe der SCL erstmals wieder einigermassen reagieren konnte auf den sonst so desolaten Auftritt. Dieser war in den ersten vierzig Minuten mit Abstand der schlechteste Heimauftritt dieser Saison. In der letzten Viertelstunde kam eine kleine Reaktion. Stefan Moser konnte den Puck nach Vorarbeit von Philipp Orlandi ins leere Tor schieben zum 2:5. Nur kurze Zeit später traf Marco Käser gar zum 3:5. Es schien, als käme der Leader zurück ins Spiel. Denn die Neuenburger kassierten zum Schuss noch einige unnötige Strafen. Doch diese blieben ungenutzt. Der SCL konnte zwölf Mal im Powerplay spielen und nutze dies nur zu einem Tor. Die sonstige Powerplaystärke der Langenthaler wurde heute vermisst.

Verbesserungen nötig

Momentan scheint es, als ob der SC Langenthal nicht bereit ist auf die in einem Monat beginnenden Playoffs. Der SCL befindet sich seit einiger Zeit in einer durchzogenen Phase. Man gewinnt zwar die Spiele gegen die Tabellenkinder mit Ach und Krach, doch die Langenthaler haben Mühe mit den Spitzenspielen. Gegen Gegner wie Sierre, zweimal Biel und den heutigen Gegner verlor man allesamt zu Hause. Dies gibt auf die bevorstehenden Playoffs zu denken. Seit geraumer Zeit läuft es dem (noch) Leader nicht mehr geschmiert wie noch zu Saisonbeginn und zur Hälfte der Saison. Dies muss sich schlagartig ändern, sonst muss man sich nicht wundern, wenn man im Viertelfinale ausscheidet. Der SC Langenthal hat noch einen Monat Zeit dies zu ändern. Hauptproblem, welches es zu verbessern gibt, ist die Chancenauswertung. Die Langenthaler brauchen viel zu viele Torchancen. Kein Wunder, dass der SCL nur am achtmeisten Tore geschossen hat. Dies als Leader. Der HCC hingegen ist besser ins Jahr gestartet. Das Überraschungsteam der Saison rückt auf den dritten Rang vor. Was Heimvorteil in den Playoffs bedeuten würde.