Ambrìs Playoff-Chance nahe null

Von Maurizio Urech

Lugano gewinnt das vierte Tessinerderby in der Valascia dank einem Doppelschlag im Mitteldrittel und schickt Ambrì-Piotta in die Play-outs. Nach den Toren von Reuille und Hentunen innerhalb vom 25 Sekunden war Ambrì-Piotta zu keiner Reaktion mehr fähig. Ambrì hat nur noch theoretische Chancen auf die Play-off-Qualifikation.

Das heutige Derby in der Valascia war für beide Mannschaften sehr wichtig, Ambrì-Piotta musste unbedingt gewinnen um noch eine Chance zu haben, die Lions und damit die Playoff-Qualifikation noch zu erreichen, während es für die Bianconeri um wichtige Punkte im Kampf um einen möglichst guten Platz am Ende der Qualifikation ging.

Das Spiel begann nach 3 Minuten und einer Strafe gegen Nodari, Trudel brachte die Scheibe vors Tor, Züger „vergass“ die Scheibe zu blockieren und Somervuori bedankte sich mit dem Führungstreffer für Ambrì-Piotta. Erste Reaktion der Bianconeri in der 9. Minute mit einer Einzelaktion von Hentunen, der Abpraller landete bei Wallin einen Teil des leeren Tores vor sich hatte, doch Pont konnte den Schuss des Lugano-Topskorer in extremis abwehren. Nach einem Schuss von Naumeko folgte der rasche Konter der Bianconeri und nach einer Kombination Jeannin-Hentunen kam die Scheibe zu Wallin, der Bäumle aus spitzem Winkel zum 1:1 erwischte. Nach je einem Abschluss von Snell und Cereda durften die Bianconeri nach einer Strafe gegen Trudel zum ersten Mal in Ueberzahl spielen, der Schuss von Wallin streifte den entfernten Pfosten, während Bäumle einen Schuss von Hänni entschärfen konnte.

Das zweite Drittel begann mit einem weiteren Schuss von Wallin und einem Backhand-Versuch von Pont, dann erlaubte sich Cantoni einen Fehlpass in der eigenen defensiv Zone, Trudel schnappte sich die Scheibe und spielte Domenichelli vor Züger frei, und der Kanadier lies mit einer schönen Finte dem Lugano-Goalie keine Chance und brachte seine Farbe erneut in Führung. Nach zwei weiteren Chancen für Cereda und Naumenko, lancierte Jeannin in der 7. Minute Hentunen, der alleine vor Bäumle auftauchte, der Ambrì-Goalie behielt das bessere Ende für sich. Nach einer Strafe gegen Hänni schaute für Ambrì-Piotta ausser zwei Weitschüssen von Naumenko nichts zählbares heraus, während auf der Gegenseite Jeannin aus zentraler Position knapp daneben schoss und Wallin im Nachschuss an Bäumle scheiterte. Dann gewann Conne ein Bully im Angriffsdrittel, die Scheibe kam zu Näser der mit einem platzierten Handgelenkschuss zum 2:2 ausgleichen konnte. Es folgte eine weitere Strafe gegen Hänni, Züger konnte zwei Schüsse von Naumenko und Pont entschärfen, dann spielte Romy Näser frei, der jedoch an Bäumle scheiterte. In der 15. Minute lies Reuille mit einer schönen Finte Du Bois aussteigen, und im gegnerischen Drittel angekommen, brachte er mit einem herrlichen Schuss die Bianconeri zum erstenmal in Führung. 30 Sekunden später verlor Ambrì-Piotta die Scheibe im eigenen Drittel, Hentunen für Wallin dessen Ablenker konnte Bäumle abwehren, die Scheibe kam zu Jeannin der von hinter dem Tor sofort Hentunen bediente der mit einem satten Schuss das 2:4 erzielen konnte. Auch die letzten Chancen in diesem Drittel gehörten den Bianconeri mit drei Schüssen von T.Vauclair, Tärnström und Gardner.

Im letzten Drittel erwartete man die Reaktion der Leventiner da ja zur gleichen Zeit die Lions in Basel am gewinnen waren, doch die Bianconeri hatten das Geschehen zu jederzeit unter Kontrolle und ausser ein paar Weitschüssen konnte sich Ambrì-Piotta keine klaren Chancen erspielen, und wenige Sekunden nachdem eine Strafe gegen Trudel abgelaufen war, spielte Tärnström mit einem genialen Pass Romy frei, der geschickt den richtigen Moment abwartete um Bäumle zum 2:5 bezwingen. Damit war das Spiel entschieden, denn die zweiten Hälfte des Schlussdrittels brachte ein weiteres Erfolgloses Powerplay für Ambrì-Piotta, und als Huras seinen Goalie Lüdke, der 12 Minuten vor Schluss Bäumle ersetzte; aus dem Tor nahm um bei einer Strafe gegen Hirschi in 6 gegen 4 spielen zu können, besiegelte Hänni mit dem Schuss ins leere Tor den Sieg der Bianconeri und den Fall der Biancoblu in die Playoffs.

Ein verdienter Sieg der Bianconeri die sich im Laufe des Spieles steigern konnten, trotz der Tatsache dass man mit nur drei Ausländern antrat, morgen Nachmittag in der Resega gegen Kloten folgt der nächste Härtetest in einem sicherlich sehr interessanten Spiel indem es um wichtige Punkte im Kampf um einen Spitzenplatz geht und die Flyers haben ihre Ambitionen mit einem klaren Sieg gegen den Leader Davos heute Abend angemeldet.

Reaktionen nach dem Spiel:

Sandy Jeannin, Lugano: "Nachdem wir in den letzten Spielen zu viele Tore kassierten, lag unser Augenmerk heute auf der Defensive, nach einem mühsamen ersten Drittel konnten wir uns im zweiten und letzten Drittel steigern, und ich glaube wir haben uns den Sieg am Schluss verdient. Dieses Spiel war nicht nur für Ambrì-Piotta wichtig, sondern auch für uns, denn wir wollten heute Abend unbedingt gewinnen, um uns eine optimale Ausgangslage im Kampf um einen Spitzenplatz zu sichern, schon morgen Nachmittag folgt ein ganz wichtiges Spiel zu Hause gegen Kloten."

Ivano Zanatta, Trainer Lugano: "Ich bin mit dem heutigen Spiel sehr zufrieden, trotz des frühen Rückstandes haben wir kühlen Kopf bewahrt und viel Geduld bewiesen, auch als Ambrì-Piotta zu reagieren versuchte, gestanden wir Ihnen nur wenige Chancen zu, positiv auch die Tatsache dass drei verschiedenen Linien getroffen haben, was mir zeigt das viele Spieler bei uns in den entscheidenden Momenten Verantwortung übernehmen können."

Larry Hurras, Trainer Ambrì-Piotta: , „ich bin nach diesem Spiel mächtig sauer, denn nicht zum erstenmal in dieser Saison haben wir ein Spiel in kürzester Zeit nach einem Vorsprung leichtfertig aus der Hand gegeben, nach dummen Gegentoren verlieren wir die Konzentration, da wartet noch viel Arbeit in mentalen Bereich auf uns, denn in den playouts könnten uns solche Blackout teuer zu stehen kommen“