Basel schüchterte Ambrì ein

Von Martin Merk

Der EHC Basel schlägt in einem turbulenten Spiel den HC Ambrì-Piotta 6:5 nach Verlängerung und schüchtert den potenziellen Playout-Gegner vor dessen Playout-Auswahl ein.

Der HC Ambrì-Piotta zeigte, wieso er wie der EHC Basel zu den schwächsten Teams der letzten zehn Runden gehörte. In Rückstand geriet man aber nicht nur durch einen kämpferischen EHC Basel, sondern auch weil man sich bei undiszipliniert verhielt und Thomas Bäumle einen äusserst schwarzen Tag erwischte. Beim 1:0 für die Basler liess Ambrìs Schlussmann einen Befreiungsschlag Adrian Plavsics von der blauen Linie der anderen Seite (!) via Pfosten passieren und schien dem Spielverlauf wenig Beachtung zu schenken. Beim 5:2 von Patric Della Rossa servierte er dem druckvoll angreifenden Patric Della Rossa den Puck treffbereit auf dessen Schaufel.

Davor gingen die Leventiner bei zwei Schlägereien bei der Strafenverteilung als Verlierer vom Eis. Bei 30:00 wurde der Basler Torhüter Daniel Manzato, geschützt von Mark Astley, angegriffen. Das Ambrì-Duo Kostovic/Demuth bekam deshalb zwei Minuten mehr. Als später auch noch Fredrik Svensson raus musste, traf Chris Bright in doppelter Überzahl. Auch nach der Sirene zur zweiten Drittelspause kam es zu gehässigkeiten, eingeleitet von einem unnötigen Check von hinten Svenssons, der beim Faustkampf auch noch die Handschuhe abzog und nur mit viel Glück um die dafür fällige Fünfminuten-Strafe kam. Wieder traf Bright in doppelter Überzahl.

Die lange unglücklich wirkenden Leventiner hatten am Rheinknie lange wenig zu bieten. "Wir hatten nach der Länderspielpause Mühe mit dem Rhythmus", so der HCAP-Trainer Larry Huras. Innert nur drei Minuten zeigten die Tessiner ihrem Gegner jedoch, dass jederzeit mit ihnen zu rechnen ist. Hnat Domenichelli und Jean-Guy Trudel sorgten innert zwölf Sekunden für einen Doppelschlag, drei Minuten später war Félicien Du Bois für den Ausgleich besorgt. Eine unerwartete Wende in der St. Jakob-Arena, schien doch lange alles auf einen Heimsieg hinzudeuten. Letztendlich reichte es den Tessinern jedoch nur zu einem Punkt - die theoretischen Playoff-Chancen waren damit dahin. Adrian Plavsics Tor brachte den Baslern in der Verlängerun den Sieg. Und Huras möchte sich noch gut überlegen, ob man denn wirklich Basel als Gegner wählen soll. "Das hängt von vielen Faktoren ab", so der Kanadier.