Erstes Tessiner Derby an Lugano

Von Maurizio Urech

Der HC Lugano entscheidet das erste Tessiner Derby der Saison vor über 7000 Zuschauern in der heimischen Resega für sich.

Vor diesem mit Spannung erwarteten Tessiner Derby mussten die Gäste des HC Ambri-Piotta den Verlust von Hnat Domenichelli hinnehmen, der im 5:0 gewonnen Startspiel gegen Fribourg von einem Slap von Naumenko am Knöchel getroffen wurde. Offenbar ist nichts gebrochen, doch man wird die nächsten Tage abwarten müssen um zu wissen, ob der Kanadier für das nächste Wochenende wieder zur Verfügung stehen wird.

Das Spiel begann mit einem Rencontre zwischen Paterlini und Westrum, zwei Spieler die ihr erstes Derby bestritten, dann erspielten sich die Bianconeri eine erste Chance nach einer schönen Kombination Tremblay-Murray-Hentunen, der Finne brachte aber die Scheibe nicht am aufmerksamen Bäumle vorbei, der wenig später auch die Schüsse von Paterlini und Julien Vauclair entschärfen konnte. Anschliessend ein erstes Powerplay für die Gäste, mit einer schönen Kombination Westrum-Christen, der allerdings die Scheibe nicht kontrollieren konnte, während Züger einen Schuss von Gautschi entschärfen konnte. Im ersten Powerplay der Bianconeri versuchten es Wilson und Hentunen mit einem schnellen Konter. Stirnimann, kam alleine vor Züger zum Abschluss, doch der Luganp-Goalie hielt brillant. In den folgenden Minuten weitere Chancen für die Bianconeri die grösste nach 15 Minuten, als nach einem Solo von Julien Vauclair und Sannitz am weiteren Pfosten die Scheibe nicht an Bäumle vorbeibrachte. Vor Drittelsende noch ein harter Schuss von Duca, der allerdings das Tor nicht traf, und ein Rückpass von Sannitz für Tremblay, doch Bäumle war erneut auf dem Posten.

Das zweite Drittel begann mit einer Strafen gegen Helbling, doch das Powerplay brachte nur einen Schuss von Naumenko und einen Konter von Conne, der damit zu seinem Saisondebüt kam anstelle von Knöpfli. Dann folgten Chancen im Minutentakt: Wilson, Näser und Conne für Lugano, Duca für Ambri, sowie ein Handgelenkschuss von Wilson knapp vorbei. Bei einem erneuten Powerplay für die Gäste gab es Chancen für Du Bois, Sciaroni und Kutlak, Züger war aufmerksam. 90 Sekunden später gingen aber die Gäste in Führung, als Demuth von einer unübersichtlichen Situation vor dem Lugano-Tor profitierte um die Scheibe ins lange Eck zur Führung zu schieben. Reaktion der Einheimischen mit einer Kombination Murray – Julien Vauclair, 30 Sekunden später profitierte Murray von einem schlechten Wechsel der Gäste um mit einem Querpass Näser zu bedienen, der mit seinem Direktschuss Bäumle keine Chance liess und zum 1:1 ausgleichen konnte. Dann war es Wilson der Bäumle zweimal prüfte, bei einer Strafe gegen Duca, Pass in die Tiefe von Helbling auf Sannitz der alleine vor Bäumle auftauchte und diesen sicher zur erstmaligen Führung bezwingen konnte. Auch dieser Aktion ging ein schlechter Wechsel der Leventiner voraus, und Du Bois konnte als hinterster Verteidiger Sannitz nicht mehr stoppen.

Das letzte Drittel begann mit einem Solo von Sciaroni, der knapp scheiterte. Nach einem Powerplay für Ambri ohne eine Chance konnte Westrum eine Scheibe im Angriffsdrittel erobern, doch sein Schuss wurde im letzten Moment blockiert. In einem Powerplay für die Bianconeri Pass von Murray für Jeannin, doch sein Schuss strich am Tor vorbei, während Bäumle wenig später einen Schuss von Hänni blockieren konnte. Nach 12 Minuten Steilpass von Naumenko für Siritsa, der alleine vor Züger auftauchte. Er konnte den Schuss abwehren, beim Nachschuss von Demuth vereitelte Züger mit einem Big Save den Ausgleich. In der Schlussphase noch ein Schuss von Du Bois dann zwei Solos von Julien Vauclair. Kritische Situation 1:45 vor Schluss für die Bianconeri nach einer Strafe gegen Murray, doch Ambri konnte nicht davon profitieren, so dass die Einheimischen einen knappen Sieg im ersten Tessinerderby feiern konnten.

Es war ein Derby, das auch unter der grossen Hitze litt, denn am Schluss war die Qualität des Eises nicht mehr optimal. Vor allem im letzten Drittel war es ein Kampf um jede Scheibe, beide Torhüter spielten ganz stark, dank Bäumle überstand Ambri das Startdrittel ohne Schaden, während in der Schlussphase Züger mit einigen Big Saves den Ausgleich verhindern konnte.

Bemerkungen: Ambri-Piotta ohne Goalie von 59:20 bis 59:35. – 59:35 Time-out Ambri-Piotta. – Zu den besten Spielern gewählt: Julien Vauclair und Thomas Bäumle. – Schüsse aufs Tor: 31:24 (16:5, 9:12, 6:7).

Stimmen zum Spiel

Julien Vauclair: „Ich glaube jeder Spieler hat sein bestes gegeben, angefangen beim Goalie, wie auch bei Conn,e der erst im Laufe der Partie eingesetzt wurde, es war eine geschlossene Mannschaftsleistung. Das einzige Manko waren die fehlenden Tore ansonsten wir das Spiel klar gewonnen hätten, Kompliment an Ihren Goalie, der zu Recht zum besten Spieler gewählt wurde, es war ein gutes Derby spannend bis zum Schluss. Das Spiel heute war ganz anders als die Partie vom Vorabend, wo wir Mühe hatten, zu Chancen zu kommen. Weibel sah die Schüsse kommen, heute sorgten wir für Verkehr vor dem Tor, ich weiss nicht wie viele Torchancen wir hatten, aber heute Abend war es für den Goalie viel schwieriger. Nachdem wir das 0:1 kassiert haben, war es wichtig, dass wir kühlen Kopf bewahrt haben, wir haben Geduld bewiesen und weiter unser System gespielt, wir haben mit vier Blöcken durchgespielt, sie haben vor allem ihren Block um Westrum forciert, gegen den ich zusammen mit Tremblay im Schlussdrittel verteidigt habe und dieser war praktisch bei jedem zweiten Shift auf dem Eis.“

Ivano Zanatta: „Kompliment an meine Mannschaft, die gegen ein starkes Ambri Charakter gezeigt und nach dem Rückstand reagieren konnte, es war ein hartes Stück Arbeit und ich bin sicher, dass wir in dieser Saison noch viele Enge Spiele sehen werden. Ich bin überhaupt nicht darüber beunruhigt, dass wir erst zwei Tore geschossen haben, viel wichtiger ist, dass wir nur drei erhalten haben. Ein Derby, dass wir ausnahmsweise besser begonnen haben, denn normalerweise ist es ja umgekehrt. Wichtig war, dass wir immer die Ruhe bewahrt haben. Ich war mir nicht ganz sicher, ob ich Conne einsetzen sollte, doch dann hat er mir vom ersten Einsatz an bewiesen, dass er bereit war und ich hoffe für ihn, dass er jetzt regelmässig spielen kann. Als Fazit des ersten Wochenende kann ich sagen, dass ich wie während der Vorbereitung eine Mannschaft gesehen habe, welche mit Freude spielt, gleich ob wir hinten oder vorne liegen, bis zum Schluss ist diese Spielfreude zu sehen, wichtig ist dass wir auf diesem Weg weiterfahren, denn die Saison ist lang und schwierig.“