Peter Sejna ist in Zürich angekommen

Von Andreas Bernhard und Stefan Bosshard

Zürich - In einem Spiel, bei dem beide Goalies sich auszeichnen konnten, gewannen die ZSC Lions verdient gegen den EHC Basel mit 4:2. Matchwinner war der neue Slowake Peter Sejna, welcher sich in seinem dritten Einsatz bei den Lions als Doppeltorschütze feiern lassen konnte.

Nach der knappen 4:5 Niederlage vom Freitag zuhause gegen die Kloten Flyers mussten die Basler heute im Hallenstadion gegen die Stadtzürcher ran, welche im letzten Spiel dank einer starken Defensive in der Resega den HC Lugano 2:1 bezwangen.

Der EHC Basel muss weiterhin auf ihren Leistungsträger Thomas Nüssli wegen einer Bauchmuskelzerrung verzichten. Bei den Zürchern konnte Jan Alston sein Comeback geben, Donald MacLean war zum vierten mal in Folge überzählig.

Am heutigen sonnigen Sonntag sahen sich immerhin 6’018 Zuschauer den Abstiegskampf an. Die erste Chance erspielten sich die Zürcher bereits nach 20 Sekunden, als der neue Slowake Peter Sejna an Reto Schürch scheiterte. Dies sollte nicht das letzte Aufeinandertreffen dieser beiden sein. Bereits nach 45 Sekunden musste der Basler Jason Doig auf die Strafbank. Die Stadtzürcher liessen die Scheibe gut zirkulieren, scheiterten jedoch mehrmals am Basler Schlussmann. In der vierten Minute konnte der EHC Basel seine ersten beiden Schüsse durch Ralph Stalder und Franco Collenberg verzeichnen. Kurz darauf scheiterte Adrian Wichser alleine vor Reto Schürch, dies hätte die Führung sein müssen. In der 8. Minute musste zum ersten Mal ein Zürcher auf der Strafbank platz nehmen, Rastislav Pavlikovky wegen Haltens. Die Basler hatten die Powerplay-Formation eingenommen, als Post Finance Topskorer Adrian Wichser sich die Scheibe eroberte und Ryan Gardner steil lancierte, dieser verwandelte Eiskalt alleine vor Reto Schürch. Erneut Adrian Wichser vergab aus aussichtsreicher Position, als er in der 11. Minute im Powerplay nach einem Abpraller das leere Goal nicht traf. Schiedsrichter Peter Jonak zeigte in der 16. Minute eine Strafe gegen die ZSC Lions an, Daniel Rubin nahm sich die Scheibe, spazierte ohne Gegenwehr durch die Zürcher Abwehr und liess zum Schluss noch Ari Sulander aus. Dies war der zweite Saisontreffer für den Stürmer im vierten Block der Basler und das schönste Tor des Abends. Der überraschende Ausgleich.

Das zweite Drittel begann mit einem Powerplay für die Zürcher. Die Scheibe lief schnell und Peter Sejna konnte von der blauen Linie zur erneuten Führung einschiessen. Dies war der erste Skorerpunkt des Slowaken auf Schweizer Eis im dritten Spiel. In den ersten zwei Minuten in diesem Drittel schossen die Zürcher ganze acht Mal auf das Basler Tor, die Basler verzeichneten ihren ersten Schuss erst in der vierten Minute. Doch wer die Tore nicht macht….. In Überzahl spielte der hinter dem Tor stehende Ex-Zürcher Andreas Camenzind den frei stehenden und andere Ex-Zürcher Patric Della Rossa an, dieser konnte ins hohe Eck einschiessen. Der erneute Ausgleich. Dies ganz zur Freude des Basler Sportchefs Ueli Schwarz, welcher heute seinen 48. Geburtstag feiern durfte. Die besten Glückwünsche im Namen von hockeyfans.ch. Beide Teams hatten mehrere Überzahlsituationen, jedoch spielten Ari Sulander wie auch Reto Schürch sehr sicher und liessen keine Abpraller zu. Es war ein Hin und Her und folgedessen stieg auch die Stimmung im Hallenstadion. In der 39. Minute konnte Andreas Camenzind freistehend zwischen zwei Zürcher Verteidiger zum Schuss kommen, Ari Sulander zeigt erste Unsicherheiten, jedoch kullerte die Scheibe knapp am rechten Pfosten vorbei.

Zu Beginn des letzten Drittels waren es die Basler, welche dem Führungstreffer näher kamen. Immer wieder scheiterten sie an der finnischen Mauer im Zürcher Tor. Adrian Wichser wurde mehrmals mit harten Checks niedergestreckt, konnte sich jedoch immer wieder aufrappeln und zeigte mit seiner Schelligkeit und Übersicht erneut eine überzeugende Partie. Nach einer Basler Chance konnten der ZSC in Person von Peter Sejna einen Konter starten, hinter dem Gehäuse der Basler schoss er Reto Schürch an und so kullerte der Puck ins Tor. Doppeltorschütze Peter Sejna liess sich zurecht feiern. Mit dieser Leistung wird’s schwer für den überzähligen Ausländer Donald MacLean. Erneut war es Peter Sejna, welcher Gefahr vor dem Basler Gehäuse auslöste. Er schlenzte den Puck ins Netz, jedoch wurde dieser Treffer aberkannt, da Ryan Gardner kurz zuvor das Tor verschoben hatte. Die Zürcher liessen nichts mehr anbrennen und waren im Schlussdrittel klar überlegen. Kevin Gloor musste nach einem harten Check einige Zeit auf der Spielerbank behandelt werden und konnte nicht mehr eingesetzt werden. Eine Minute vor Spielschluss musste Thibaut Monnet wegen Hohen Stock auf die Strafbank. Dieser Unterbruch nutzte der EHC Basel für sein Timeout und ersetzte sogleich Reto Schürch durch einen zusätzlichen Feldspieler. Die Basler mussten nun alles auf eine Karte setzen. Doch Beat Forster konnte sich die Scheibe erkämpfen und traf mit einem Befreiungsschuss den Pfosten, Ryan Gardner war zur Stelle und verwertete zur endgültigen Entscheidung. Das Spiel endete mit einem verdienten Sieg der Stadtzürcher, bei denen der Slowake Peter Sejna mit seinen beiden Toren und einer starken Leistung zu überzeugen wusste. Auch die Schussstatistik sprach eine deutliche Sprache, so feuerten die Zürcher ganze 45 mal auf das Basler Gehäuse, im Gegenzug waren es gerade mal 21.

INFO: Das nächste Heimspiel vom Samstag, 3. November 2007 gegen die Lakers aus Rapperswil findet bereits um 16.00 Uhr statt.

Nach dem Spiel sprach hocheyfans.ch mit dem Matchwinner.

Peter Sejna, Gratulation zu diesem, für Dich persönlich sehr guten Spiel. Am Dienstag war es Dir noch nicht so gut gelaufen. Wie wichtig sind dir Deine ersten beiden Tore?

Vielen Dank. Es hilft natürlich, wenn man Tore schiesst. Hier muss ein ausländischer Spieler mehr bringen und halt auch Tore schiessen. Das erste Spiel war sehr hart für mich. Ich bin sehr froh, dass es mir nur in einem Spiel so schlecht lief. In Lugano fühlte ich mich schon viel besser, obwohl ich dort noch nicht geskort hatte. Aber ich konnte mir schon ein paar Chance erarbeiten. Das wird auch von mir erwartet und ab und zu geht auch mal ein Puck rein.

Seit Du in der Mannschaft bist läuft es den Lions viel besser.

Wir haben auch eine gute Mannschaft. Die Spiele in dieser Liga sind alle ziemlich ausgeglichen. Man verliert oder gewinnt oft mit nur einem Tor Unterschied. Wenn man dann mal ein paar Spiele verloren hat, ist es schwer das Selbstvertrauen zu behalten. Die Spieler in unsere Mannschaft sind aber gut drauf und spielen auch gut, von der ersten bis zur vierten Linie. Ich meine, Sulander spielt hervorragend in all den Spielen, die ich bis jetzt gesehen habe.

Fühlst Du Dich wohl in der Linie mit Wichser und Gardner?

Es ist nicht schwer, sich in dieser Linie wohl zu fühlen. Beide sind gute Spieler. Neben seiner Grösse hat Gardner auch ein sehr gutes Auge für das offene Eis und den Mitspieler. Ich bin froh mit diesen beiden zusammen spielen zu können.

Es es ein Vorteil für Dich, dass noch zwei andere Slowaken im Team sind?

Ja, das macht es schon einfacher. Ich kenne Pavlikovsky und Suchy von früher. Da ich während der Saison neu zum Team gestossen bin, ist es schon einfacher, wenn man schon zwei Leute kennt. Aber alle hier sind sehr nette Leute und gute Hockeyspieler. Es war somit recht einfach für mich, mich hier zurecht zu finden.