Olten: schlechter Lohn für gute Leistung

Von Roland Jungi

Die stark ersatzgeschwächten Solothurner zollten im heutigen Spiel gegen Leader Biel zu grossen Tribut. Die Mannschaft von Trainer Dino Stecher war ihrem Gegner in beinahe alle Belangen ebenbürtig. Den Ausschlag zum Sieg der Bieler war die mangelnde Chancenauswertung vor des Gegners Tor.

Wer nicht weniger als 8 (!) Spieler verletzungs- oder krankheitshalber ersetzen muss, hat keine leichte Aufgabe vor sich. Dies hinderte den Oltener Chefcoach aber nicht daran, sein Team optimal auf den heutigen Gegner einzustellen. Die Solothurner verschufen sich mit den zahlreichen eingesetzten Junioren beim Spitzenreiter den nötigen Respekt und liessen sich logischerweise die ersten, vielversprechenden Möglichkeiten notieren. PostFinance-Topskorer Andreas Küng, welcher nächste Saison bei den Langenthalern spielt, scheiterte in der 13. Minute am glänzend reagierenden Biel Goalie Caminada. Im Gegenzug fand Thommen in Ackermann, welcher seine erste Partie von Beginn weg in der laufenden Saison spielt, seinen Meister. Die Bieler liessen im weiteren Verlauf dem Gastgeber zu viele Freiheiten. Küng und Hirt hatten kurz vor Drittelsende das längst überfällige Führungstor auf dem Stock.

Bieler Doppelschlag führt zur Vorentscheidung

Auch im zweiten Durchgang spielten die Bieler nach wie vor weit hinter ihren Möglichkeiten. Spielaufbau und die Zuspiele waren überaus dürftig resp. fehlerhaft. Diese einmalige Situation vermochten die Platzherren nicht zu nutzen. Guidarelli sah in der 27. Minute seinen Schuss im Fanghandschuh von Goalie Caminada verschwinden. Nach 32. Minuten liess sich Alain Miévillenach einem intelligenten Zuspiel von Truttmann als Torschütze feiern. Nur 123 Sekunden später sollte bereits die Vorentscheidung fallen. Kaartinen hatte zuvor den Ausgleich auf dem Stock. Mathias Brägger profitierte danach von einem katastrophalen Fehler, bei Unterzahl, entledigte sich seines direkten Gegenspielers und dupierte Goalie Ackermann mit einem platzierten Flachschuss.

Oltens Tor kam zu spät

Darf Biel Goalie Pascal Caminada einen Shut-Out feiern? Dies schien sich vorerst im letzten Drittel abzuzeichnen. Mit einem Slapshot von der blauen Linie buchte Verteidiger Diethelm das 0:3, Olten Goalie Ackermann hatte dabei nicht den Hauch einer Chance. Knapp zehn Minuten vor dem Ende konnten die Solothurner in doppelter Überzahl spielen. Kurz vor Ablauf der ersten Straf der Bieler schoss Wüthrich den längst überfälligen ersten Treffer. Mit dem Mute der Verzweiflung warfen die Oltener alles in den Angriff. Ein weiteres Tor blieb der Mannschaft von Trainer Stecher verwehrt. Tschantré hatte drei Minuten vor dem Ende gar die Möglichkeit, das Skore noch günstiger für die Bieler zu gestalten. Es blieb aber beim 3:1-Auswärtssieg für das Ehlers-Team.

National League B

Olten – Biel 1:3 (0:0, 0:2, 1:1).

Kleinholz. – 1’847 Zuschauer. – SR Popovic; Kehrli/Stäheli.

Tore: 32. (31:42) Miéville (Truttmann) 0:1. 34. (33:45) Brägger (Ausschluss Tschantré!) 0:2. 47. (46:29) Diethelm (Truttmann, Reber) 0:3. 51. (50:14) Wüthrich (Kaartinen/Ausschlüsse Brägger, Miéville) 1:3.

Strafen: 3-mal 2 Minuten gegen Olten; 8-mal 2 Minuten gegen Biel.

EHC Olten: Ackermann; Schnyder, Meister; Dällenbach, Stapfer; Boss, Hirzel; Kaartinen, Guidarelli, Wüthrich; Aeschlimann, Küng, Balerna; Trachsler, Hirt, Dähler; Kissling, Merzaghi, Blumenthal.

EHC Biel: Caminada; Reber, Gossweiler; Thommen, Fröhlicher; Diethelm; Tschantré, Peter, Tuomainen; Wetzel, Miéville, Tremblay; Truttmann, Brägger, Ehrensperger; Gerber, Zigerli.

Bemerkungen: Olten ohne Leimbacher, Bloch, Kparghai, Hildebrand (alle verletzt), Werlen, Schwarz (beide rekonvaleszent), Hiltebrand, Schwarzenbach (beide krank). Biel ohne Beccarelli, Meyer (beide verletzt). – Mirco Blumenthal, EHCO, 1. Spiel in der NLB.