NLA - Final - Samstag, 5. April 2008
Zuschauer
10700 Zuschauer (ausverkauft)
Hallenstadion, Zürich
Schiedsrichter
Danny Kurmann; Roger Arm, Peter Küng
Tore
04:21 | 0:1 | John Gobbi | ||
L. Meunier, I. Fedulov | ||||
Adrian Wichser [PP] | 1:1 | 12:53 | ||
P. Sejna, R. Gardner | ||||
Peter Sejna [PP2] | 2:1 | 33:47 | ||
A. Wichser, T. Monnet | ||||
37:17 | 2:2 | John Gobbi | ||
T. Déruns, I. Fedulov | ||||
Peter Sejna | 3:2 | 55:57 | ||
R. Gardner, M. Seger | ||||
Strafen
Ryan Gardner | 00:43 | |
2 min - Behinderung | ||
01:38 | Igor Fedulov | |
2 min - Haken | ||
Domenico Pittis | 02:19 | |
2 min - Bandencheck | ||
05:57 | Kirby Law | |
2 min - Beinstellen | ||
10:57 | John Gobbi | |
2 min - Beinstellen | ||
Effektive Dauer: 116 Sekunden | ||
16:51 | Team Servette | |
2 min - Unkorrekter Spielerwechsel | ||
25:24 | Laurent Meunier | |
2 min - Stockhalten | ||
32:20 | Kirby Law | |
2 min - Beinstellen | ||
32:20 | Team Servette | |
2 min - Kleine Bankstrafe | ||
Effektive Dauer: 87 Sekunden | ||
Severin Blindenbacher | 35:12 | |
2 min - Beinstellen | ||
Mathias Seger | 51:41 | |
2 min - Beinstellen | ||
Aufstellung / Statistik
Torhüter | Torhüter | |||
60:00 | ||||
59:30 | ||||
Verteidiger | Verteidiger | |||
2' | ||||
2T 2' | ||||
1A 2' | ||||
Stürmer | Stürmer | |||
2A 2' | ||||
1A | ||||
4' | ||||
1A | 1A 2' | |||
2' | ||||
2T 1A | ||||
1T 1A | ||||
Weitere | ||||
2A 2' |
Die Lions gleichen aus
Wie am vergangenen Donnerstag in Genf zeigten die Zürcher auch heute vor eigenem Publikum eine kämpferisch einwandfreie Leistung. In der überaus intensiven Partie wurden sie am Ende vom begeisterten Publikum förmlich zum Sieg getragen. Der Slowake Peter Sejna erlöste die ZSC Lions mit seinem zweiten Treffer vier Minuten vor Schluss als schon viel auf eine Verlängerung hindeutete. Bei Servette war John Gobbi doppelter Torschütze
Zu Beginn des Spiels wurde man an die guten alten Zeiten im Hallenstadion erinnert. Zuerst wurden die Gäste aus Genf mit einem gellenden Pfeiffkonzert empfangen. Danach füllte der Rauch von tausenden Wunderkerzen das Stadion. Die Genfer fanden sich mit diesen Umständen jedoch besser zurecht und hatten zu Beginn mehr vom Spiel. Der Führungstreffer im Powerplay durch John Gobbi in der fünften Minute war der gerechte Lohn. Der Genfer bezwang Ari Sulander mit einem Schuss von der blauen Linie.
Knapp eine Minute später vergab Thibaut Monnet den Ausgleich, als er alleine auf Gianluca Mona zulaufen konnte aber das Tor nicht traf. Selbst eine Überzahl reichte den Zürchern nicht, um auszugleichen. Die beste Chance hatte Silvan Lüssy für die Genfer in Unterzahl. Ari Sulander konnte mit dem Beinschoner abwehren.
Das nächste Powerplay lief für die Einheimischen viel besser. Zunächst traf Domenico Pittis in der 12. Minute nur den Pfosten und bevor Adrian Wichser aus spitzem Winkel den Ausgleich erzielen konnte, scheiterte Mathias Seger am hervorragend reagierenden Mona. Dass beide Tore im Powerplay fielen, war kein Zufall. Schiedsrichter Danny Kurmann pfiff eine etwas härtere Linie als sein Vorgänger Nadir Mandioni.
Nachdem die Genfer gegen Ende des Startdrittels wieder besser ins Spiel fanden, dominierten die Lions den Beginn des zweiten Drittel. Kapital konnten sie daraus nicht schlagen und mussten sich zur Spielmitte wieder von Servette in die Defensive drängen lassen.
McSorleys Geschenk
Der Genfer Coach Chris McSorley gab den Lions in der 33. Minute die Vorlage zur erstmaligen Führung. Der Kanadier regte sich über eine Strafe gegen Kirby Law dermassen auf, dass ihm Danny Kurmann gleich noch eine Zwei-Minuten-Strafe für Reklamieren aufbrummte und den Zürchern damit eine doppelte Überzahl bescherte. Nach einer zwingenden Kombination über Monnet und Wichser konnte Peter Sejna das 2:1 erzielen. Dem Tor ging jedoch ein klares Foul gegen den Genfer Morris Trachsler voraus. Auch das vierte Tor in diesem intensiven Spiel war eine Folge einer Strafe. Die zwei Minuten gegen Severin Blindenbacher war gerade abgelaufen, als John Gobbi mit einem Hammer Sulander keine Chance liess.
Die beiden Teams neutralisierten sich zu Beginn des Schlussdrittels bis Serge Aubin in der 45. Minute gefährlich vor Ari Sulander auftauchte. Mit der Stockhand erwischte Sulander den Puck Zentimeter vor der Torlinie. Ein offener Schlagabtausch folgte. Alexej Krutov blieb nach einem Sturmlauf an Mona hängen, Rivera lenkte einen Pass von Bezina knapp am Tor vorbei, Pittis und Krutov trafen alleine vor Mona den Puck nicht. In der 53. Minute scheiterte Laurent Meunier an Sulander. Der Torhüter legte sich einfach mal aufs Eis und hoffte, die Scheibe begraben zu haben. Zwei Minuten später vergab John Gobbi den Sieg und den Hattrick. Sein Schuss ging nur an den Pfosten. Praktisch im Gegenzug spielte Mathias Seger auf der rechten Seite Ryan Gardner an, der drehte sich und spielte backhand auf Peter Sejna. Sejna zog direkt ab und bezwang Goalie Gianluca Mona zwischen den Schonern hindurch zum 3:2.
Den finalen Sturmlauf der Genfer überstanden die Lions schadlos, zumindest was die Tore betrifft. Verteidiger Andri Stoffel musste in der 57. Minute in die Kabine, nachdem er, ungeahndet vom ansonsten souveränen Head Danny Kurmann, von Goran Bezina mit dem Ellbogen in bandennähe an den Kopf gecheckt wurde.
Somit haben die Lions trotz der Sperre gegen ihren zurzeit besten Verteidiger Beat Forster, die Serie ausgleichen können. Um Meister zu werden, brauchen sie aber immer noch einen Auswärtssieg in Genf.
Wir haben die bessere Kondition
Adrian Wichser war nach dm Spiel sichtlich erleichtert, dass sein Team die Serie ausgleichen konnte. „Heute war ein ganz wichtiger Abend. Wir haben am letzten Donnerstag auswärts gewonnen, der Druck war enorm.“ Der Zürcher Skorer die Leistung seiner Mannschaft. „Wir haben die Tore clever erzielen können. Das Team hat sich gute Chancen erarbeitet. Genf ist ein starker Gegner, wir haben uns gut verkauft.“ Wichser sah eine klare Verbesserung gegenüber den ersten beiden Partien. „Im Gegensatz zu den ersten Spielen waren wir an der Scheibe sehr sicher und liessen diese gut laufen.“ Auffallend ist, wie intensiv die Spiele jeweils sind. „Das stimmt, die Spiele lassen vielleicht an der Schnelligkeit etwas nach, aber werden umso Intensiver. Wir sind konditionel super drauf, Genf wird mit der Zeit müde.“
Mathias Seger lobte die Spielweise seiner Mannschaft. „Es war ein hart erarbeiteter Sieg. Wir konnten während 60 Minuten unser System spielen, erhielten jedoch zweimal unglücklich den Ausgleich.“ Der Zürcher Captain sprüht vor Motivation. „Wir haben am nächsten Dienstag die grosse Chance, in Führung zu gehen. Wir werden alles daran setzen. Wir sind sehr motiviert.“ Beide Teams haben nun zwei Tage Zeit, sich zu erholen. „Wir müssen in Genf genau gleich aufspielen wie heute und unserem System treu bleiben. Dann haben wir eine gute Chance.“
Genfer Stimmen zum Spiel
Chris McSorley: „Ich äussere mich nicht zur Leistung des Schiedsrichters. Ansonsten werde ich wieder von der Liga gebüsst. Zum Spiel meiner Mannschaft sage ich, dass sie den Sieg verdient gehabt hätten.“
Kirby Law: „ Dieses Spiel haben wir sicher nicht wegen dem Schiedsrichter verloren. Wir haben einfach einen Fehler zu viel gemacht. Das war ausschlaggebend. Auf alle anderen Faktoren dürfen wir nicht eingehen. Wir müssen unser Spiel spielen, welches uns Chris McSorley vermittelt. An dieses müssen wir uns halten.“
Robin Breitbach: “Wir haben das Spiel im letzten Drittel bestimmt und dennoch verlieren wir. Das ist schon etwas bitter. Dennoch können wir mit dem Gezeigten zufrieden sein. Wir dürfen nun einfach nicht aufgeben und müssen noch härter an uns arbeiten. Vor allem müssen wir in dem System von Chris McSorley arbeiten. Dies brachte uns in den beiden ersten Spielen den Erfolg. Wenn wir dies wieder umsetzen, dann können wir die nächsten beiden Spiele gewinnen.“