Oltens Aufholjagd blieb gegen Lausanne unbelohnt

Von Roland Jungi

Ein Spiel, welches zuerst vor Langeweile strotzte, nahm ab der 20. Minute eine deutliche Steigerung. Einen Dreitorevorsprung machten die Gäste wett, ehe der Ex-Bieler Alain Miéville den glücklichen Siegestreffer sieben Minuten vor Schluss erzielte. Oltens Goalie Urban Leimbacher brachte die Lausanner mit seinen Paraden beinahe an den Rand der Verzweiflung.

Die Partie begann vielversprechend. Doch schnell einmal schlich sich im ersten Drittel Langeweile ein. Lausanne konnte sich optische Vorteile erarbeiten, schlug jedoch kein Kapital daraus. Beide Teams bekamen Möglichkeiten, in Überzahl Tore zu schiessen. Sowohl Lausanne als auch die Oltener verstanden es nicht, ein einigermassen vernüftiges Power-Play zu zeigen. Die Scheibe zirkulierte zwar gut in den jeweiligen Reihen, doch zählbares suchte man vergebens.

Olten beweist Charakter

Dies änderte sich schlagartig im Mittelabschnitt. Nach lediglich 46 Sekunden eröffnete Rüfenacht auf Zuspiel Pecker das Skore. Nur zwei Minuten danach stand es 2:0. Baumann setzte sich gut in Szene und doppelte nach. In der 26. Minute sahen die leider nur spärlich erschienen Zuschauer das bis dato schönste und spektakulärste Tor der Begegnung. Smith tanke sich in Slalomfahrermanier durch die Oltener Verteidigung und erwischte dessen Goalie Leimbacher zwischen Schonern. Die definitive Entscheidung hatte Grieder bei Spielhälfte auf dem Stock. Doch Goalie Leimbacher entschärfte dessen Schuss mit einer Superparade. Mit dieser Aktion schöpften die Oltener neuen Mut. Als Schäublin nach 36 Minuten die Strafbank drückte, markierte Schwarzenbach unter gütiger Mithilfe von Lausanne Goalie Walter den ersten Treffer der Solothurner. In der Schlussminute des zweiten Drittels konnte Portmann mit einem sehenswerten Schlenzer, Walter chancenlos, auf 3:2 verkürzen.

Alain Miéville sorgt für die Entscheidung

Der knappe Rückstand der Oltener beflügelte die Mannschaft von Trainer Dino Stecher im letzten Drittel. Kaartinen und Wetzel scheiterten an Lausanne Goalie Walter. Besser machte es Verteidiger Ramholt in der 48. Minute. Mit seinem brachialen Hammer von der blauen Linie liess dieser Torhüter Walter nicht den Hauch einer Chance. In bester Baseballmanier schoss Alain Miéville, der Ex-Bieler, in der 53. Minute den Gastgeber wieder in Führung. Danach überschlugen sich die Ereignisse. Zuerst spielten die Waadtländer in doppelter Überzahl und danach bekamen die Oltener die grosse Möglichkeit ebenfall gegen nur drei Lausanner zu spielen. Beiden Teams blieben weitere Torerfolge vergönnt, sodass der Gastgeber einen knappen, schmeichelhaften 4:3-Sieg feiern konnte.

Telegramm

Lausanne – Olten 4:3 (0:0, 3:2, 1:1).

Patinoire du Malley. – 3’077 Zuschauer. – SR Favre; Micheli/Küng.

Tore: 21. Rüfenacht (Pecker, Gailland) 1:0. 23. Baumann (Miéville) 2:0. 26. Smith (Villa) 3:0. 36. Schwarzenbach (Wüthrich, Sleigher / Ausschluss Schäublin) 3:1. 40. (39:01) Portmann 3:2. 48. Ramholt (Wetzel, Annen) 3:3. 53. Miéville 4:3.

Strafen: 7-mal 2 Minuten plus 10 Minuten Disziplinar (Pecker) gegen Lausanne; 8-mal 2 Minuten gegen Olten.

HC Lausanne: Walter; Schäublin, Leeger; Trunz, Heynen; Villa, Grieder; Frunz, Lardi; Pecker, Rüfenacht, Gailland; Sigirst, Staudenmann, Smith; Lüssy, Miéville, Baumann; Suri, Bonnet, Mano.

EHC Olten: Leimbacher; Ramholt, Schnyder; Zalapski, Meister; Bloch, Pargätzi; Diethelm; Aeschlimann, Schwarz, Kaartinen; Hirt, Sleigher, Schwarzenbach; Dähler, Portmann, Wüthrich; Ruotsalainen, Annen, Wetzel.

Bemerkungen: Lausanne ohne Tremblay, Chavaillaz, Bernasconi, Morandi, Zeller (alle verletzt). Olten ohne Stapfer, Hildebrand (beide beim 1. Ligisten EHC Aarau), Lattner (bei Bern Future), Brasser, Kissling, Blumenthal (alles Elitejunioren, nicht im Aufgebot). – 42. Pfostenschuss Kaartinen. Olten: ab 59:28 ohne Goalie zu Gunsten eines 6. Feldspielers. – Time-Out: Olten: 59:38.