Knapper Sieg der Bianconeri in einem hochstehenden Spitzenkampf gegen Genf-Servette

Von Maurizio Urech

Trotz dreimaligem Rückstand konnten die Bianconeri das Spiel noch kehren

Nach den zwei überzeugenden Auftritten am letzten Wochenende weiterer aufschlussreicher Test heute Abend in der Resega gegen Genf-Servette. Für dieses Spiel musste John Slettvoll auf T.Vauclair verzichten, der sich im Abschlusstraining an der Hand verletzt hatte, einzige Umstellung Cantoni anstelle von Hänni in der Verteidigung.

Das Spiel begann sehr ausgeglichen, mit einer ersten nennenswerten Aktion nach 6 Minuten als sich Nummelin-Thoresen-Conne bis vor Mona durchspielte, der sich nicht überraschen lies, wie Aebischer auf der Gegenseite von einem Schuss von Kolnik, doch keine 30 Sekunden später überraschte ein schneller Konter der Genfer die Abwehr der Bianconeri, Aubin wurde im Slot vergessen und er verwertete den Pass von Savary zur Gästeführung, doch kaum die Zeit diese zu notieren, erkämpfte sich Sannitz eine Scheibe im Gästedrittel Pass an die blaue Linie zu Helbling dessen Schuss Mona nicht festhalten konnte, Paterlini stellte mit seinem Backhand nach 12 Sekunden den Gleichstand wieder her. Es folgte ein erstes Powerplay für die Platzherren mit Schüssen von J.Vauclair,Nodari und Nummelin und schon bei Gleichstand eine Chance für Thoresen, aber drei Minuten später waren es die Gäste die eine Ueberzahl-Situation zur erneuten Führung ausnützen konnten, Schuss von Kolnik, rebound für Aubin, anschliessen fiel die Scheibe vor den Stock vor Ritchie der diese seitlich weiterspielte, wo Höhener keine Mühe hatte zum 1:2 einzuschiessen, doch auch hier galt wie gewonnen, so zerronnen auch wenn es diesmal mehr als 1 Minute dauerte, Sannitz lancierte Cantoni, der fuhr ums Tor von Mona herum ohne angegriffen zu werden, Mona konnte die Scheibe nicht blockieren und diesmal war es Näser der den Puck zum 2:2 versorgen konnte. Das Drittel endete mit zwei Chancen für Ritchie und Deruns und einem Powerplay für die Gäste, ohne Erfolg.

Der Anfang des zweiten Drittels war eine Fotokopie des ersten, es gab Chancen hüben wie drüben, ohne dass eine Mannschaft wirklich dominieren konnte, und es brauchte schon eine Strafe gegen Robitaille damit die Genfer wieder in Führung gehen konnten, gerade als Robitaille wieder aufs Eis zurückkam, herrliche Kombination Ritchie-Aubin Querpass auf Höhener der das leere Tor nicht verfehlte und zum 2:3 einschiessen konnte. Erste Lugano Antwort durch Thoresen. Nach Spielhälfte gab es diverse Strafen gegen die Genfer und Lugano konnte prompt ein Powerplay ausnützen, auch wenn es kein typisches Powerplay-Tor war, Nummelin spielte die Scheibe tief ins Genfer Drittel, Thoresen setzte sich gegen Bezina und Mercier durch, erkämpfte sich diese und passte sich auf Nummelin zurück der mit seinem platzierten Schuss Mona keine Chance liess und zum 3:3 ausgleichen konnte. Die Bianconeri nahmen den Schwung aus diesem Tor mit und Mona hatte in den folgenden Minuten viel Arbeit, und etwas weniger als 90 Sekunden vor Schluss war es Romy der sich im Mitteldrittel eine Scheibe schnappte, Pass für Thoresen, dieser spielte mit einem gescheiten Rückpass Jörg an der mit seinem Schuss Mona überraschte und mit seinem zweiten NLA-Tor brachte er die Platzherren erstmals in Führung.

Das letzte Drittel begann mit einem Powerplay für die Gäste ohne nennenswerte Chance, erst bei Gleichstand testete Cadieux die Reflexe von Aebischer. Die Genfer konnte 5 Minuten später wieder ihr Powerplay aufziehen doch die einzige nennenswerte Chance in dieser Phase erspielte sich das Duo Romy-Thoresen. Kaum war Robitaille auf dem Eis zurück gewann er ein Bully in der Offensivzone, die Scheibe kam zu Kostovic, dieser seitlich zu Domenichelli der keine Mühe hatte die Bianconeri erstmals mit zwei Toren in Führung zu bringen. In der Folge machten sich die Genfer das Leben selber mit zwei Strafen selber schwer, im ersten Powerplay zuerst ein gefährlicher Schuss von Nodari und beinahe hätte Robitaille den Abpraller zum 6. Tor verwertet, doch wenig später nach einem verlorenen Bully war Deruns schneller als Nummelin, tauchte alleine vor Aebischer auf, doch sein Abschluss war zu hoch angesetzt. Im zweiten Powerplay gab es zuerst eine Chance für Paterlini zu notieren, doch 30 Sekunden später zog das Duo Deruns-Gobbi los und der Verteidiger bezwang Aebischer mit einem platzierten Schuss zum viertenmal und brachte seine Mannschaft ins Spiel zurück, dann tankte sich Thoresen herrlich durch die Verteidigung der Gäste, doch der Puck prallte von der Latte zurück, dann folgten zwei Chancen durch Kolnik und Deruns Aebischer auf dem Pfosten, während dann 5 Minuten vor Schluss das Spiel während fast 25 Minuten unterbrochen war. In der Schlussphase nahm Mc Sorley logischerweise sein Time-out und Mona aus dem Tor, doch dies änderte nichts am verdienten Sieg der Platzherren.

Ein Klassespiel war heute Abend in der Resega zu sehen, indem beide Mannschaften resolut auf Sieg spielten, es wurde um jede Scheibe gekämpft das Spiel war hart aber jederzeit fair. Die Bianconeri haben grosse Mentale stärke gezeigt indem sie nach jedem Rückstand zurückkamen und am Schluss das bessere Ende für sich behielten.

Zu den Vorfällen die zum Spielunterbruch führten ist zu sagen dass diese unentschuldbar sind und der HC Lugano wird sicherlich alles dafür unternehmen dass diese nicht wiederholen, aber auch die Genfer Spieler waren sicherlich nicht ganz unschuldig am ganzen, zuerst war es Gobbi der nach seinem Shorthander-Tor die Faust dem Publikum zeigte, und als er auf der Strafbank sass hat er weiterprovoziert anstatt seine Strafe zu akzeptieren, im Prinzip unverständlich denn das Spiel war bis dahin hart aber fair und es gab keine speziellen Vorfälle welche sein Verhalten rechtfertigen würde. Mona wurde von zwei Münzen getroffen, eine am Hals und die zweite am Rücken, und es wäre wohl besser gewesen, er hätte diese den Schiedsrichtern übergeben und weitergespielt anstatt wutentbrannt das Eis zu verlassen und mit einem Stock ein Schild zu zertrümmern das noch beinahe einen Securitas verletzt hätte.

Natürlich hat Mc Sorley recht wenn er sich sorgen um die Gesundheit seiner Spieler macht, schon im Derby in Fribourg gab es ähnliche Vorfälle Bierdusche für ihn und auch dort wurden Münzen aufs Eis geworfen, der Genfer Trainer wollte zuerst die Curva Nord räumen lassen, doch nach Gesprächen mit Slettvoll und Mandioni hat man das Eis gereinigt und man konnte das Spiel beenden. John Slettvoll hat nach dem Schlusspfiff richtig bemerkt dass es wichtig ist dass man in solchen Situationen nicht überreagiert denn sonst trifft man leicht die falsche Entscheidung.

Bemerkungen

HC Lugano ab dem zweiten Drittel ohne Conne der mit einer Schulterverletzung ausschied

59’38 Time-out Genf-Servette das bis am Schluss ohne Goalie spielte.

Torschüsse 40 - 30 (12-10,15-7,13-13)

Best player

HC Lugano Hnat Domenichelli

Genf-Servette Martin Höhener