Davos zeigte Aufsteiger Biel den Meister

Von Roland Jungi

Der hohe 7:2-Auswärtssieg der Mannschaft von Trainer Arno del Curto muss der sehr guten Chancenauswertung zugeschrieben werden. Im Gegensatz dazu vermochten die Bieler aus den fünf Powerplays kein Kapital zu ziehen, obschon diese mit zwei Toren im Vorsprung lagen.

Bereits nach 7 (!) Sekunden hiess es im Bieler Eisstadion 1:0 für die Seeländer. Fata bediente mit einem genialen Zuspiel Nüssli, welcher am verdutzten Davos Goalie Genoni vorbei das schnellste Tor in der laufenden Meisterschaft der National League A schoss. Die Bündner reagierten in gewohnter Manier und versuchten den Gastgeber unter Druck zu setzen. In der sechsten Minute setzte Thomas Nüssli zum Doppelpack an. Sykora kehrte soeben von der Strafbank zurück und musste mitverfolgen, wie der ehemalige Basler Stürmer das 2:0 markierte, dies nach einer weiteren mustergültigen Passfolge von Ling und Hill. Dies liessen sich die Davoser aber nicht bieten. Sykora und Marha scheiterten im gleichen Powerplay am reaktionsschnellen Caminada. Zum Entsetzen seiner Mitspieler liess dieser nach neun Minuten einen Ambühl-Schuss zwischen den Schonern zum Anschlusstreffer passieren. Danach überstanden die Bieler eine weiter Unterzahlsituation schadlos. Hills Blueliner konnte Goalie Genoni mit einem Reflex entschärfen. Kurz vor dem sehr guten ersten Abschnitt vergaben Truttmann und Nüssli, wer sonst, weitere gute Möglichkeiten, das Skore für die Bieler noch besser zu gestalten.

Die eklatante Powerplayschwäche der Seeländer im Mittelabschnitt nahm ihre Fortsetzung. Es bedurfte schon eines kapitalen Fehlers von Verteidiger Kparghai, dass die Davoser durch den Tschechen Taticek in der 26. Minute den Ausgleich erzielen konnten. Die Reihen der Bündner waren danach noch nicht richtig sortiert, als Fata mit einem Backhandschuss nur den Pfosten traf. Dank einer spektakulären Parade von Biel Goale Caminada, welcher einen gefährlichen Sykora-Ablenker entschärfte, blieb es vorläufig beim Remis. Nüssli und Himelfarb scheiterten danach an ihrem Unvermögen oder an Davos Goalie Genoni. Besser machten es die Bünder in der 37. Minute. Gegen den Hammer von Stürmer Dario Bürgler, auf Zuspiel von Daigle, hatte Goalie Caminada nicht den Hauch einer Chance.

Das Schicksal der Bieler besiegelten die Bündner zwischen der 45. und 46. Minute, begünstigt durch zwei grobe Fehler von Goalie Caminada. Guggisberg und Sykora liessen sich nicht zweimal bitten. Trainer Heinz Ehlers nahm seinen bei den beiden Gegentoren unglücklich aussehenden Keeper sofort vom Eis und gab dem genesenen Wegmüller eine Chance. Fata und zweimal Nüssli hätten den dritten Treffer schiessen müssen. Die Cleverness vor dem gegnerischen Tor gab letztlich den Ausschlag für einen hohen, indiskutablen Sieg der Davoser, Daigle und Ambühl mit seinem zweiten Tor sorgten für das 2:7-Schlussresultat.

Telegramm

Biel – Davos 2:7 (2:1, 0:2, 0:4).

Eisstadion. – 5’443 Zuschauer. – SR Kurmann; Arm/Küng.

Tore: 1. (0:07) Nüssli (Fata) 1:0. 6. Nüssli (Hill, Ling) 2:0. 9. Ambühl (Guggisberg, Rizzi/Ausschluss Hill) 2:1. 26. Taticek (Riesen, Dino Wieser) 2:2. 37. Bürgler (Daigle, Marha) 2:3. 45. Guggisberg (Blatter, Ambühl) 2:4. 46. Sykora (Riesen, Grossmann) 2:5. 56. Daigle (Bürgler, Marha) 2:6. 60. (59:43) Ambühl (-guggisberg, Rizzi) 2:7.

Strafen: 3-mal 2 Minuten gegen Biel; 5-mal 2 Minuten gegen Davos

EHC Biel: Caminada (ab 45:41 Wegmüller); Gossweiler, Kamerzin; Hill, Kparghai; Reber, Meyer; Ling, Fata, Nüssli; Küng, Peter, Ehrensperger; Tschantré, Himelfrab, Truttmann; Brägger, Wetzel, Roland Gerber.

HC Davos: Genoni; Grossmann, Gianola; Blatter, Lukas Gerber; Müller, Jan von Arx; Furrer, Stoop; Sykora, Reto von Arx, Riesen; Daigle, Marha, Bürgler; Ambühl, Rizzi, Guggisberg; Dino Wieser, Taticek, Marc Wieser.

Bemerkungen: Biel ohne Schneeberger, Steinegger, Tschannen, Bärtschi, Beccarelli, Fischer (alle verletzt), Neff (krank) und erstmals mit Serge Meyer, 1. Spiel für die Bieler in der NLA. Davos ohne Helfenstein (verletzt), Della Rossa, Leblanc, Donati, Gartmann (alle überzählig). – 26. Pfostenschuss Fata.