ZSC Lions mit weiterem Heimsieg

Von Andreas Bernhard

Zum fünften Mal in Folge blieben die Lions im Hallenstadion ungeschlagen. 7'232 Zuschauer sahen ein intensives Spiel mit viel Emotionen und wenigen Schüssen. Chris McSorley wurde ein weiteres Mal von der Spielerbank verbannt

Das Spiel der letztjährigen Playoff-Finalisten begann fulminant. Jean-Guy Trudel vergab in der zweiten Minute bereits die dritte Chance der Zürcher. Kurz darauf liess Florian Conz auf der Gegenseite alle Gegner aussteigen und traf das Tor nicht. Bis zur Hälfte des ersten Drittels blieb das Spiel hochklassig. Nach einem Schuss von Peter Sejna kam der Abpraller auf den Stock von Adrian Wichser. Gianluca Mona konnte ein zweites Mal glänzend reagieren. Es blieb beim 0:0. Auch Lukas Flüeler, im Tor der Lions, konnte sich auszeichnen. Byron Ritchie scheiterte in der zehnten Minute aus spitzem Winkel an der Fanghand der Zürcher Zukunftshoffnung. Seine grösste Aktion hatte Flüeler dann während einem Powerplay seiner Mannschaft in der 16. Minute. Severin Blindenbacher konnte die Scheibe nicht im Angriffsdrittel halten, Thomas Deruns schnappte sich den Puck und konnte alleine aufs Tor laufen und scheiterte an Flüeler. Danach nahm die Chancendichte allmählich ab. Die Intensität der Partie blieb aber hoch.

Strafenkönig McSorley

In der 23. Minute wurde Mark Bastl von der Genfer Verteidigung völlig allein gelassen. Er hatte keine Mühe, das Zuspiel von Jan Alston unter Gianluca Mona hindurch zu verwerten. Es war einer der seltenen Torschüsse in diesem Mitteldrittel. Die Mannschaften neutralisierten sich weitgehend. Thibaut Monnet schoss in der 34. Minute knapp neben dem Tor vorbei und Paul Savary scheiterte kurz darauf an Lukas Flüeler. Mehr gab es an Torchancen nicht mehr zu sehen. Dafür sorgte Chris McSorley wieder einmal für Unterhaltung. Schiedsrichter Marco Prugger hielt es in der 37. Minute für nötig, sich mit einer Bankstrafe gegen die Ausfälligkeiten des Genfer Coaches zu wehren. Das enervierte diesen noch mehr. Nach einer weiteren Verbalattacke gegen Prugger wurde McSorley mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe belegt.

Die Genfer sind es sich inzwischen gewohnt, ohne ihren Headcoach an der Bande zu spielen. Sie liessen sich von dieser Strafe nicht beeindrucken. Kurz nach Beginn des Schlussdrittels überlistete Jan Cadieux Lukas Flüeler zum 1:1 Ausgleich in der nahen Torecke. Die Genfer blieben gefährlich. Byron Ritchie brachte den Puck in der 47. Minute nich an am Boden liegenden Flüeler vorbei. Doch auch die Lions hatten gute Chancen, erneut in Führung zu gehen. Die grösste Jan Alston, als er in der 49. Minute mit seinem Schuss knapp am Beinschoner von Gianluca Mona scheiterte.

Die Provokationen blieben auf Playoff-Niveau. Spieler, die den sterbenden Schwan mimten und sich mit dem Schiedsrichter anlegten wechselten sich mit Nettigkeiten zwischen den Spielern während den Unterbrüchen ab. Die Genfer machten den stärkeren Eindruck in diesem Schlussdrittel bis Jan Cadieux in der 55. Minute für einen Stockschlag an Adrian Wichser gebüsst wurde. Nur 9 Sekunden dauerte das Powerplay der Lions. Domenico Pittis fuhr quer vors Tor und liess den Puck zwischen den Beinschonern von Mona hindurch ins Netz gleiten. Die Genfer nahmen in der letzten Minute Mona für einen sechsten Feldspieler vom Eis und erhielten noch eine Überzahl, da Domenico Pittis eine Zwei-Minuten-Strafe erhielt. Die Lions konnten den Puck vom Tor frei halten und den Sieg nach Hause schaukeln.

Stimmen zum Spiel:

Domenico Pittis war sichtlich froh nach dem Spiel: „Momentan spielt die ganze Mannschaft in einer sehr guten Form. Das hilft mir, eine gute Leistung zu zeigen. Gegen Servette ist es immer ein sehr schweres Spiel. Heute hatten wir das Glück auf unserer Seite.“

Bemerkungen

ZSC Lions ohne Andri Stoffel, Daniel Schnyder, Oliver Kamber, Kevin Gloor (verletzt), Kim Lindemann (GCK Lions) und Ari Sulander (überzählig)

Torschüsse 29:14 (19:4, 3:4, 7:6)

19:01 Genf-Servette ohne Torhüter

19:35 Time-out Genf-Servette