ZSC Lions bezwingen Linköpings HC erneut

Von Andreas Bernhard

Die ZSC Lions wahren sich die Chance zur Halbfinalqualifikation mit einem hart erkämpften 4:3-Sieg gegen den schwedischen Tabellenführer Linköpings HC. 8574 begeisterte Zuschauer sahen einmal mehr einen ZSC in Hochform. Die Zürcher machen in dieser CHL beste Werbung für das Schweizer Eishockey

Die Zürcher begannen gewohnt druckvoll. Sie waren auch heute von der ersten Sekunde an bereit. Die erste Chance gehörte jedoch den Schweden. Niklas Persson schoss knapp am Tor vorbei. Im Gegenzug hatte Peter Sejna die Chance zur Führung. Er traf die Scheibe nicht richtig. In der fünften Minute scheiterte der aktive Mark Bastl an Torhüter Daniel Henriksson. Domenico Pittis für die Lions und Tomas Surovy für Linköping lenkten danach Scheiben knapp über beziehungsweise neben das Tor. Ab der Mitte des Startdrittel neutralisierten sich die Teams weitgehend. Die Chancen wurden geringer. In der 10. Minute prüfte Eric Beaudoin Ari Sulander. Der Finne hatte mit der Fanghand kein Problem mit dem Schuss. Zwei Minuten darauf schoss Jaroslav Hlinka nur knapp am Tor vorbei.

In der 16. Minute musste Blaine Down für die Lions auf die Strafbank, knapp eine Minute später folgte ihm Beat Forster. Die Schweden hatten für 47 Sekunden eine doppelte Überzahl. Die Zürcher wehrten sich gut, doch nur drei Sekunden nachdem Down wieder aufs Eis zurück kehren konnte, traf Niklas Persson zum 0:1. Er schloss eine zwingende Kombination über Patrik Zackrisson und Joakim Eriksson am linken Torpfosten ab. Wie schon beim letzten CHL-Heimspiel gegen Slavia Prag, liessen sich die ZSC Lions vom Rückstand nicht beirren und kamen in der 19. Minute ihrerseits zu einer Powerplaymöglichkeit. 35 Sekunden nur brauchten die Zürcher im Powerplay für den Ausgleich. Adrian Wichser passte auf Peter Sejna, der Daniel Henriksson mit einem herrlichen Schuss in die linke obere Torecke keine Chance liess. Mit einem gerechten Unentschieden ging es in die erste Pause.

Lions spielen auf europäischem Niveau

Ein Klasseunterschied war auch im Mitteldrittel in keiner Weise zu erkennen. Die ZSC Lions spielen in der CHL auf europäischem Topniveau. In der 32. Minute hakte sich allerdings Beat Forster bei Pontus Petterström ein. Da der Schwede nur noch Ari Sulander vor sich hatte, entschieden die Schiedsrichter auf Penalty. Kurz zuvor hatten sie einen klaren Check von hinten gegen Mathias Seger nicht gepfiffen und erhielten nun vom Zürcher Publikum ein gellendes Pfeiffkonzert als Quittung. Petterström lief gleich selber zum Strafstoss an und scheiterte an Ari Sulander. Das Hallenstadion kochte, die Fans trieben ihre Mannschaft wie in einem Playoff-Final an. Ryan Gardner schoss zunächst noch knapp neben das Tor, kurz darauf konnte Severin Blindenbacher einen schönen Konter über Adrian Wichser und Peter Sejna zur Führung der ZSC Lions abschliessen. In 37. Minute erhielten die Zürcher die Möglichkeit, die Führung zu erhöhen als Pekka Saravo auf die Strafbank geschickt wurde. Severin Blindenbacher liess in Überzahl dem Tschechen Jan Hlavac zuviel Zeit und Raum. Dieser liess sich die Chance nicht nehmen und erzielte den Shorthander zum Ausgleich. Nach Saravo wurde Mikael Hakansson auf die Strafbank geschickt. Die Lions erhielten damit 17 Sekunden doppelte Überzahl. Kurz nach Ablauf der Strafe gegen Saravo lenkte Ryan Gardner einen Schuss von Severin Blindenbacher zum 3:2 ab.

Nachlässig im Powerplay

Nur 57 Sekunden waren im Schlussabschnitt gespielt als Cyrill Bühler einen Doppelpass mit Jean-Guy Trudel mit dem 4:2 krönte. Dabei umspielte er Goalie Daniel Henriksson eiskalt und verwandelte backhand. Es war sein drittes Saisontor und das erste vor heimischem Publikum. Eine 44 Sekunden dauernde doppelte Überzahl liessen die Lions danach verstreichen und als, im gleichen Powerplay, eine Strafe gegen sie angezeigt wurde, mussten sie gar den Anschlusstreffer durch Pekka Savaro hinnehmen. Wieder verteidigten die Lions zu wenig konsequent. Das brachte den Zuschauern eine spannende Schlussphase. Die Lions blieben ihrem Konzept treu. Nicht zuletzt durch eine ausgezeichnete Leistung von Ari Sulander brachten die Zürcher den Vorsprung über die Runde auch als die Schweden eine Minute vor Schluss den Torhüter durch einen sechsten Feldspieler ersetzten und Adrian Wichser drei Sekunden vor Schluss eine Strafe kassierte. Nun reichen zwei Punkte in Prag zum Einzug in den Halbfinal.

Stimmen zum Spiel:

Ryan Gardner: „Wir wussten, dass die Schweden nach der 7:2-Heimniederlage gegen uns etwas gut machen wollten. Wir hatten einen ausgezeichneten Ari Sulander im Tor. Gegen gute Gegner spielen wir immer besser. Trotz der zwei Shorthander haben wir weiter gekämpft. Die Zuschauer waren auch heute wieder grossartig.“

Thibaut Monnet: „Die Schweden verfügen über die bessere Technik aber wir konnten sie durch unseren Kampfwillen besiegen. Es war ein sehr hartes Spiel. In Schweden hatten wir mehr Glück mit unseren Schüssen.“

Cyrill Bühler: „Es hat lange gedauert, bis ich endlich einmal im Hallenstadion treffen konnte. Es wir aber sicher nicht mein Letztes gewesen sein. Dank unserem super Team haben wir dieses enge Spiel verdient gewonnen.“

Telegramm:

ZSC Lions – Linköpings HC 4:3 (1:1, 2:1, 1:1)

Hallenstadion Zürich, 8574 Zuschauer

Schiedsrichter: Bulanov, Kadyrov; Oskirko, Serdyuk (RUS)

Torschüsse: 28:28 (6:8, 13:11, 9:9)

Tore:

17:05 0:1 Niklas Persson (Joakim Eriksson, Patrik Zackrisson / Ausschluss Beat Forster)

18:50 1:1 Peter Sejna (Adrian Wichser, Radoslav Suchy / Ausschluss Martin Ylven)

32:14 2:1 Severin Blindenbacher (Peter Sejna, Adrian Wichser)

37:02 2:2 Jan Hlavac (Fredrik Emvall / Ausschluss Pekka Saravo!)

38:43 3:2 Ryan Gardner (Severin Blindenbacher, Jan Alston / Ausschluss Mikael Hakansson)

40:57 4:2 Cyrill Bühler (Jean-Guy Trudel)

44:21 4:3 Pekka Savaro (Pontus Petterström / Ausschluss Carl Gunnarsson! Strafe gegen ZSC Lions angezeigt)

Strafen:

ZSC Lions: 5 x 2 min.

Linköpings HC: 7 x 2 min.

Aufstellung:

ZSC Lions: Sulander (Ersatz: Flüeler); Blindenbacher, Suchy; Geering, Forster; Seger, Cadonau; Schelling, Gloor; Sejna, Gardner, Wichser; Monnet, Pittis, Trudel; Bühler, Bastl, Alston; Grauwiler, Krutov, Down;

Linköpings HC: Henriksson (Ersatz: Jonas Fransson); Saravo, Aalto; Pihl, Fernholm; Gunnarsson, Majesky; Johan Fransson; Hlavac, Emvall, Hlinka; Eriksson, Petterström, Persson; Zackrisson, Surovy, Hakanson; Carlsson, Beaudoin, Ylven;

Bemerkungen:

31:26 Pontus Petterström scheitert mit Penalty an Ari Sulander

32:14 Time-out Linköpings HC

59:06 Linköpings HC ohne Torhüter

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