Bern dank Roman Josi

Von Urs Berger

Heute Nachmittag wollte sich der SC Bern für ihre inakzeptable Leistung gegen den EHC Biel bei den Fans entschuldigen. Dies gelang ihnen denn auch. Gegen einen aufsässigen Gegner aus der Finanzhauptstadt vermochten die Berner das gestrige Spiel teilweise vergessen zu machen. Die Gastgeber gewannen nach Verlängerung mit 3:2.

Der SC Bern spielte wie verwandelt. Kamen gestern die Pässe nie beim Mitspieler an, so wurde heute Sorge zur Scheibe getragen. Die Zuspiele kamen präzise und schnell auf den Linienpartner. Auch im Tempospiel vermochten die Berner zu überzeugen. Die Zürcher ihrerseits hatten erst heute wieder einen Einsatz, nach dem sie am letzten Mittwoch zu Hause gegen Linköping in der CHL gespielt hatten. In der Folge entwickelte sich ein schnelles und intensives Spiel. Beide Teams konnten das Tempo und die Intensität aus den internationalen Begegnungen mit in die Partie nehmen. Es entwickelte sich ein Spiel, in dem gute Chancen und Strafen Mangelware waren. Beide Teams liessen dabei dem Gegner wenig Raum. Diese Tatsache nutzten beide Teams mit schnellen Kontervorstössen aus, um die Defensive des Gegners auszuhebeln. Diese Taktik ging in den ersten 20 Minuten des Spieles jedoch nicht auf. Ausser einem Pfostenschuss von Lukas Grauweiler in der 10. Minute konnte man keine nennenswerte Chance auf beiden Seiten notieren. Der mittlere Spielabschnitt war gerade 6 Minuten alt, als das Spiel unterbrochen wurde. Das darauffolgende Anspiel gewann Martin Gelinas. Diese kam zu Simon Gamache welcher auf die rechte Seite zu Christian Dubé passte und aus vollem Lauf die Scheibe neben Lukas Flüeler in das rechte obere Eck zur 1:0 Führung der Berner versenkte.

Kuriosses Tor nahm Bernern den Schneid

Die ZSC Lions suchten nun den Ausgleich. Die Berner hielten gut dagegen. Erst eine Unaufmerksamkeit und lange Diskussionen der Schiedsrichter sieben Sekunden vor Ende des zweiten Drittels bescherte dem Gast aus Zürich das erste Tor der Partie. Jan Alston traf aus einer unübersichtlichen Situation irgendwie das Tor von Marco Bührer. Dieses Tor schien die Berner nach dem Wiederbeginn des Spieles eher zu hemmen denn zu beflügeln. In der 45. Minute musste Marc Leuenberger wegen eines Hackens auf die Strafbank. Sekunden später traf es mit Philippe Rytz einen weiteren Verteidiger, der auf die Strafbank musste Die Zürcher konnten damit für 90 Sekunden in doppelter überzahl agieren. Die Berner hielten dagegen und konnten diese Situation unbeschadet überstehen.

Grosses Kino von Josi

Kaum war Leuenberger wieder auf dem Eis, traf Mathias Seger in der 47. Minute, mit einem Weitschuss ab der blauen Linie, zur 2:1 Führung für den Gast. Die Berner waren nun gefordert. Zuerst konnten die Gäste aber das Tempo aus dem Berner Spiel nehmen. Es schien, als schliche sich wieder der Schlendrian des Gestrigen Spieles bei den Bernern ein. Roman Josi, der erst 18-jährige Verteidiger der Berner bäumte sich jedoch dagegen auf. Mit einem schönen Backhand Tor glich der Berner Junior aus und brachte die Berner wieder zurück in das Spiel. Der Gastgeber merkte nun, dass sie mehr für das Spiel machen mussten. Dies bewirkte, dass der Gastgeber in der letzen Spielminute nur noch mit drei Spielern spielte. Zuerst musste Radoslav Suchy die Strafbank aufsuchen und wenige Sekunden danach traf es Severin Blindenbacher. Die Berner vermochten in der normalen Spielzeit die Entscheidung nicht herbeizuführen. Die Verlängerung musste diese bringen. Die Zürcher starteten jedoch unglücklich in diese. Nach 35 Sekunden musste Mathias Seger wegen eines hohen Stockes an Christian Dubé auf die Strafbank. Damit waren drei Zürcher auf der Strafbank. Die Berner konnten nun den Druck auf die Zürcher Verteidigung aufrecht erhalten. Doch immer wieder war Lukas Flüeler, der den Bernern den Treffer zu verwehren mochte. Immer wieder scheiterten die Berner an ihm. In der 62. Minute war es erneut Roman Josi, der dem Berner Anhang Grund zur Freude lieferte. Der Junior traf mit einem satten Schuss ab der blauen Linie zum Siegestreffer für die Berner. Lukas Flüeler konnte diesen Schuss nicht sehen kommen, war ihm doch durch zahlreiche Berner und den eigenen Spieler die Sicht genommen. Am Ende gewannen die Berner das Spiel dank einer gesteigerten Leistung in den letzen 10 Minuten des Spieles. Und dank den Unkonzentriertheiten der Zürcher.