Fribourg verschafft sich Luft

Von Pascal Zingg

Der HC Fribourg-Gottéron gewann ein wichtiges Spiel am Strich gegen die Rapperswil-Jona Lakers mit 5:4. Die Rapperswiler schafften es zum zweiten Mal innert 30 Stunden nicht einen direkten Gegner zu bezwingen, womit die Playoffs wieder in weite Ferne gerückt sind.

Fribourg konnte bei diesem wichtigen Spiel wieder auf Sebastien Caron zählen, der seine Knieverletzung auskuriert hat. Vorerst brauchte es Caron aber nicht, da Rappi trotz zwei frühen Powerplays nicht auf Touren kam. Als die Fribourger wieder komplett waren, zeigten sie was sie offensiv können. Erst schlug Sprunger die Scheibe vors Tor, wo Bykov nur knapp verpasste, dann nahm Law einen Pass von Jeannin direkt ab und markierte das 0:1. Die Reaktion der Rapperswiler liess nicht lange auf sich warten, Berglund lanciert Reuille und dieser konnte alleine auf Caron loslaufen. Mit einem Schuss unter die Latte sorgte Reuille für das 1:1. In der Folge entwickelte sich ein Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. In der 13. Minute konnte Rappi dann nochmals in Überzahl agieren, Berglund schlug die Scheibe allerdings zwei Meter über das leere Tor. Fribourg hatte die Strafe schliesslich knapp überstanden, da schoss Burkhalter in einem Gewühl vor Caron das 2:1. Weil die Rapperswiler danach zwei dumme Strafen kassierten, hatten die Fribourger die Chance bei einer doppelten Überzahl den Ausgleich zu erzielen. Genau dies gelang Heins mit einem Blueliner in der 19. Minute.

Ins zweite Drittel startete Rappi besser, es schauten während zehn Minuten aber nur zwei gute Chancen durch Nordgren und Burkhalter heraus. Fribourg sah man erst in der 30. Minute wieder, als sie in Überzahl agieren konnten, dann kamen sie allerdings gleich richtig und stellten das Score durch Menier auf 2:3. Rappi liess sich indes vom Gegentreffer nicht beirren und spielte weiter nach vorne, tat dies vorerst aber erfolglos. Doch als Berglund nach genau 34 Minuten einen etwas überraschenden Backhander platzierte, liess sich auch Caron irritieren, was das 3:3 bedeutete. Das Spiel stand also weiterhin auf des Messers Schneide und ein sehr spannendes letztes Drittel bahnte sich an.

In diesem umstrittenen letzten Drittel waren es die Rapperswiler, die als erste jubelten. Da Berglund das vermeintliche 4:3 aber ganz klar mittels eines Kicks erzielte, zählte es nicht. Vier Minuten später war es Bykov, der Streit mit seinem Schuss zu einer Parade zwang. Streit liess zur Seite abprallen und weil kein Verteidiger aufräumte, schloss Bykov seinen eigenen Rebound zum 3:4 ab. Mit dem wichtigen 3:4 im Rücken, agierte Fribourg nun aus einer gesicherten Defensive. Als Plüss in der 59. Minute dann noch von einem Fehler der Rapperswiler Hintermannschaft profitierte und das 3:5 markierte, war das Spiel entschieden. Da half es auch nicht, dass Caron 19 Sekunden vor Schluss noch das 4:5 durch Nordgren spendierte.

Stimmen zum Spiel

Sebastien Reuille, der heute sein 500. NLA-Spiel machte meinte nach dem Spiel:

„Wir haben eigentlich gut gespielt und waren ein ebenbürtiger Gegner. Dass Berglunds 4:3 nicht gegeben wurde hat uns vielleicht den entscheidenden Knacks versetzt. Als ihnen dann das 4:3 gelang, haben sie das Resultat souverän gehalten.“

Auf die Frage wieso es denn gegen direkte Gegner nicht klappen will, meinte Reuille: „Ich weiss es leider auch nicht. Wir spielen anscheinend einfach besser wenn der Kopf frei ist.“

Telegramm:

Rapperswil-Jona Lakers – HC Fribourg-Gottéron 4:5 (2:2; 1:1; 1:2)

Diners Club Arena, Rapperswil: 5387 Zuschauer. – SR: Stalder; Bürgi, Marti. – Tore: 8. Law (Jeannine, Knöpfli) 0:1; 10. Reuille (Berglund) 1:1; 15. Burkhalter (Reuille, Guyaz) 2:1; 19. Heins (Jeannin, Law; Ausschlüsse: Lindström, Guyaz) 2:2; 31. Meunier (Jeannin) 2:3; 34. Berglund (Reuille) 3:3; 48. Bykov (Plüss, Sprunger) 3:4; 59. Plüss (Heins) 3:5; 60. (59:41) Nordgren (Ausschluss: Wirz) 4:5. – Strafen: 5 x 2 Minuten gegen Rapperswil-Jona; 7 x 2 Minuten gegen Fribourg.

Rapperswil-Jona Lakers: Streit (Ersatz: Züger); Voisard, Lindström, Berger, Guyaz, Geyer, Schefer, Parati; Siren, Roest, Nordgren, Berglund, Burkhalter, Reuille, Friedli, Bütler, Vögele, Lindemann, Tschuor, Hürlimann, Rizzello.

Fribourg Gottéron: Caron (Ersatz: Gigon); Heins, Birbaum, Collenberg, Snell, Reist, Seydoux, Abplanalp, Lauper; Wirz, Meunier, Neuenschwander, Knöpfli, Jeannin, Law, Plüss, Bykov, Sprunger, Botter, Montandon, Vauclair.

Bemerkungen: Rapperswil-Jona ohne Fischer, Raffainer (beide verletzt), Svensson (überzählig); Fribourg ohne Chouinard, Ngoy, Mowers (alle verletzt); 500. NLA-Spiel von Sebastien Reuille, 400. NL-Spiel von Sandro Tschuor. 44. Tor von Berglund wird wegen einer Kickbewegung nicht anerkannt; 59. Latte Neuenschwander; Rapperswil-Jona ab 59:17 ohne Torhüter, dafür mit sechstem Feldspieler; 59:41 Timeout Rapperswil-Jona.