Klarer Lions-Sieg gegen müde Davoser

Von Martin Schlegel

In einer unterhaltsamen Partie gewannen die ZSC Lions gegen einen müden HC Davos verdient und ungefährdet mit 2:6. Die Davoser waren nicht hoffnungslos unterlegen, es fehlte jedoch der letzte Tick an Spritzigkeit und Genauigkeit.

Davos - Der HC Davos sowie auch die ZSC Lions starteten jeweils mit einer Niederlage ins neue Jahr und waren im Direktduell in Davos auf Wiedergutmachung aus. Neben den vier Einsätzen am Spengler Cup mussten die Bündner am gestrigen Abend zudem noch nach Genf reisen, was der Müdigkeit wohl keinen Abklang bescherte.

Effiziente Zürcher

Die ZSC Lions konnten nach dem Spiel am Feitag Abend gar pausieren und nutzen diese Spritzigkeit von Beginn weg aus. Nach weniger als fünf gespielten Minuten waren es Jean-Guy Trudel und Cyrill Bühler welche sich wunderschön durch die Davoser Hintermannschaft kombinierten und letzterer schliesslich zum 0:1 einschoss. Die Davoser hatten ebenfalls einige gute Torchancen, kamen jedoch nicht so richtig auf Touren, was auch mit vereinzelten Strafen zu tun hatte. In der 13. Spielminute lancierten die Gastgeber bei vier gegen vier einen Angriff. Der lange Pass auf Dario Bürgler wurde jedoch von Radoslav Suchy abgefangen, dieser lancierte sofort den Zürcher Topscorer Ryan Gardner welcher alleine auf Leonardo Genoni losziehen konnte und diesen mit einem satten Slapshot zum 0:2 bezwingen konnte. Nur zwei Zeigerumdrehungen später kam es für die Bündner noch dicker als Oliver Kamber gar auf 0:3 erhöhte. Der Center des vierten Zürcher Blocks verzögerte geschickt und als Davos-Goalie Genoni durch einen Zweikampf gar ins Tor gestossen wurde hatte er dann keine Mühe mehr, das Drittelsresultat herzustellen.

Davos bemüht aber ungenau

Das zweite Drittel begann ausgeglichen und unterhaltsam mit guten Torchancen für beide Teams. Nach einer Topchance von Andreas Furrer in der 29. Minute und der anschliessenden Keilerei kamen auch zum ersten Mal so richtig Emotionen in der mit 5071 Zuschauern gut gefüllten Vaillant Arena auf. Die daraus resultierende Überzahl-Möglichkeit liessen die Platzherren noch ungenutzt doch just als die Lions wieder komplett waren verkürzte Petr Sykora mit einem trockenen Handgelenkschuss zur Freude des Davoser Anhangs auf 1:3.

Das Spiel blieb weiterhin emotional und in der 36. Spielminute fanden sich Radoslav Suchy und Sven Helfenstein in der Kabine wieder, als deren Faustkampf unterbrochen wurde nachdem beide Spieler Handschuhe und Helm verloren hatten. Doch irgendwie schien dies nicht der Nachmittag der Davoser zu sein. Nach 36:21 musste HCD-Leitwolf Reto von Arx für Haken auf die Strafbank und die kaltblütigen Zürcher in Namen von Peter Sejna brauchten lediglich sieben Sekunden dieser Überzahl, um den alten Drei-Tore-Vorsprung wiederherzustellen. Nach gewonnenen Bully von Gardner sowie einem Schuss von Blindenbacher hatte der Slovake keine Mühe, den Abpraller von Genoni im Tor der Davoser unterzubringen.

Frühe Vorentscheidung

Nur einen frühen Davoser Treffer hätte noch einmal Spannung in die Partie bringen können, doch es waren weiterhin die Lions, welche spritziger und gedankenschneller waren. Kurz nach Wiederanpfiff verhinderte Genoni mit einer tollen Parade gegen Sejna noch die frühe Vorentscheidung, doch diese folgte dann nur knapp drei Minuten später. Zeitgleich mit dem Ablaufen einer Davoser Strafe bediente Peter Sejna völlig frei vor Genoni Severin Blindenbacher, welcher keine Mühe hatte, das 1:5 in leere Tor zu erzielen. Die ohnehin wie gelähmt wirkenden Bündner schienen nun jegliche Hoffnung verloren zu haben, was angesichts der Müdigkeit und des Spielstandes entschuldbar war. Das 1:6 durch Gardner (49') sowie was 2:6 durch Sykora (51') waren lediglich noch Ergebnismakulatur.