Schwaches Lugano setzt sich erst im Penaltyschiessen durch

Von Roland Jungi

Die Negativ-Serie der Tessiner fand gegen Aufsteiger Biel ein glückliches Ende. Das Ehlers-Team war ein absolut ebenbürtiger Gegner und verpasste die mögliche Entscheidung durch das zahlreiche Auslassen von guten Möglichkeiten. Randy Robitaille versorgte den wichtigen Penalty zum glücklichen 3:2-Auswärtssieg. Antreiber Petteri Nummelin wird bei den Tessinern an allen Ecken und Enden vermisst!

Die Bianco-Neri übernahmen im Bieler Eisstadion sofort das Kommando und deuteten damit an, dass sie nach 3 Niederlagen in Serien wieder auf die Siegesstrasse zurückkehren wollen. Nach lediglich 30 Sekunden prüfte Topskorer Thoresen Goalie Caminada. Der Norweger in den Reihen der Luganesi war in der 5. Minute für die nächste grosse Möglichkeit zuständig. Goalie Caminada blieb sehr aufmerksam. Als die Tessiner erstmals in Überzahl kein Tor erzielen konnten, machten es die Seeländer besser. Fata liess Goalie Aebischer mit seinem wuchtigen Schlagschuss keine Abwehrchance. Helbling drückte die Strafbank. Stefan Tschannen, der Bieler Stürmer, versuchte sein Glück aus spitzem Winkel, Aebischer behändigte die Scheibe sicher. Der gegnerische Torhüter bekundete noch in der gleichen Minute grosse Mühe, einen Schuss von Biels Topskorer Nüssli zu entschärfen.

Den besseren Auftakt im Mitteldrittel erwischten die Gäste. Robitaille und Julien Vauclair, ständiger Unruheherd, scheiterten entweder an Goalie Caminada oder an ihrem Unvermögen im Abschluss. Johan Fransson, die Schwedische Verstärkung und Pohl-Ersatz, vermochte bis dato noch keine Akzente zu setzen. Besser machte es Murray beim Ausgleich in der 25. Minute. Konsequent nutzte dieser ein Missverständnis zwischen zwei Bieler Spielern aus. Thoresen und Julien Vauclair sündigten erneut im Abschluss. Eine optische Überlegenheit der Gäste stellte sich ein. Truttmann war es zwischenzeitlich vorbehalten, wieder einmal Gefahr vor Aebischer zu erzeugen. Julien Vauclair und Näser liessen danach ebenso ihre Kaltblütigkeit vor Caminada missen. Aebischer, der ehemalige Stanley-Cup-Sieger mit den Colorado Avanlanche, zeigte kurz vor dem zweiten Sirenenton, bei Abschlussversuchen von Kparghai und Gossweiler, den beiden Biel Verteidiger.

Die Tessiner mussten die Hilfe der Bieler bei ihrer erstmaligen Führung in Anspruch nehmen. Verteidiger Chiesas Schuss wurde für Caminada unglücklich abgelenkt. Meyer als auch Fata waren beim nächsten Power-Play der Seeländer glücklos. Dank einem Big-Save con Caminada blieb es nach 48 Minuten bei der knappen Führung der Gäste. Torschütze Chiesa war es in der 57. Minute zu verdanken, dass die Gastgeber zum Ausgleich kamen. Seine Strafe nutzte Ehrensperger mit einem haltbaren Schuss zum 2:2. aus. Kurz vor dem regulären Ende sündigten Himelfarb und Bicek.

Fällt die Entscheidung in der Overtime? Nein. Beide Teams bekamen die Möglichkeit in Überzahl den Sudden Death zu erzielen. Deshalb musste das Penaltyschiessen über Sieg oder Niederlage heran gezogen werden. Die ersten fünf Schützen vergaben, Thoresen und Nüssli versenken die Scheibe, ehe Robitaille den entscheidenden Penalty eiskalt verwertete, Fata scheiterte abschliessend an Aebischer.

Telegramm

Biel – Lugano 2:3 nP (1:0, 0:1, 1:1, 0:0).

Eisstadion. – 4703 Zuschauer. – SR Kämpfer; Mauron / Schmid.

Tore: 11. Fata (Gossweiler / Ausschluss Helbling) 1:0. 25. Murray (Hänni) 1:1. 44. Chiesa (Thoresen, Romy / Ausschluss Tschantré) 1:2. 57. Ehrensperger (Gossweiler, Meyer / Ausschluss Chiesa) 2:2.

Penaltyschiessen: Tschannen, Murray, Bicek, Näser, Ehrensperger alle verschiessen, Thoresen, Nüssli und Robitaille treffen, Fata verschiesst.

Strafen: 6-mal 2 Minuten plus 10 Minuten (Neff) gegen Biel; 8-mal 2 Minuten gegen Lugano.

EHC Biel: Caminada; Kparghai, Gossweiler; Boss, Hill; Meyer, Kamerzin; Neff, Fata, Nüssli; Ehrensperger, Peter, Bärtschi; Truttmann, Tschantré, Bicek; Beccarelli, Himelfarb, Tschannen.

HC Lugano: Aebischer; Julien Vauclair, Chiesa; Hänni, Helbling; Cantoni, Fransson; Nodari; Thoresen, Robitaille, Murray; Sannitz, Romy, Näser; Jörg, Conne, Tristan Vauclair; Paterlini, Kostovic.

Bemerkungen: Biel ohne Steinegger, Schneeberger, Fischer, Wetzel, Brägger, Reber, Küng (alle verletzt). Lugano ohne Nummelin, Domenichelli, Lemm, Hirschi (alle verletzt). – Johan Fransson spielt 1. Partie für den HC Lugano – 4facher Schwedischer Nati-Spieler. Tor Lugano in der 62. aberkannt. . – Time-Outs: Biel: