Ambri-Piotta beendet die Serie gegen Biel

Von Roland Jungi

Wer einen 2-Tore-Vorsprung nicht über die Runden bringen kann, darf sich letztlich nicht wundern, mit rein gar nichts dazustehen. Die Leventiner kehrten die Partie im letzten Drittel und gewannen dank dem Penaltytor von Nicholas Naumenko nach 41 Sekunden in der Overtime.

Es war überhaupt nicht verwunderlich, dass sowohl die Bieler als auch Ambri-Piotta zu Beginn der schicksalsträchtigen Partie ihre grosse Nervosität nicht ablegen konnten. Trotz dieser Tatsache kam Banham bereits in der ersten Minute zur ersten Möglichkeit. Torhüter Krizan zeigte sich sehr aufmerksam. Als die Bieler bei ihrem ersten Überzahlspiel nichts Zählbares zustande brachte, glich sich das Geschehen immer mehr aus und gleichzeitig nahm die Intensität zu. Duca und Bianchi zeigten sich zwischen der 7. und 9. Minute generös im Auslassen von guten Chancen. Dass die Seeländer das Toreschiessen noch nicht verlernt haben, zeigte die erste Sturmlinie in der 11. Minute. Jiri Bicek bediente Rico Fata mit einem idealen Zuspiel. Der Bieler Center liess Torhüter Krizan nicht den Hauch einer Chance. Danach hatte der Gastgeber Glück, dass Ambri beim ersten Power-Play die Möglichkeit des sofortigen Ausgleichs kläglich vergeigte. Dank der wachen Präsenz von Torhüter Caminada blieb es in der 17. Minute bei der knappen Führung, als Walker alleine vor dem Bieler Goalie auftauchte. In der letzten Minute verhängten die Schiedsrichter eine völlig überflüssige Strafe an die Adresse von Nüssli. Dies brachte Verteidiger Steinegger derart in Rage, dass er seinem Mannschaftskollegen nicht nur für 2 sondern für 10 Minuten folgen durfte.

Biel kann sich nicht entscheidend absetzen!

Der zweite Durchgang war an Peinlichkeiten der Schiris kaum zu überbieten. Was sich die beiden Heads erlaubten, spottet beinahe jeder Beschreibung. Die Antwort darauf gaben die Bieler mit den Toren 2 und 3. Zuerst nahm Verteidiger Gossweiler das Glück des Tüchtigen in Anspruch. Torhüter Krizan hatte gegen dessen abgelenkten Schuss keine Abwehrchance. Demuth und Fata vergeigten beste Abschlussmöglichkeiten. Als Schönenberger in der 34. Minute die Strafbank drückte, markierte Tschantré das vermeindlich vorentscheidende Tor. Der zuvor gestrafte Ambri Verteidiger konnte nur eine Minute später auf schmeichelhafte Weise verkürzen. Danach folgten die Minuten, welche die Bieler Fans beinahe zum Kochen brachten. Die Heads verbannten drei Bieler-Spieler in Folge auf das Sünderbänklein. Aus dieser Situation vermochten die Leventiner kein Kapital zu schlagen.

Zu Beginn des letzten Drittels konnte Sciaroni verkürzen. Tschantré hatte kurz danach die Möglichkeit den alten Zweitorevorsprung wieder herzustellen. 12 Minuten vor Ende der regulären Spielzeit glich Christen aus, Kparghai sass zu diesem Zeitpunkt auf der Strafbank. Mit einem Big-Save verhinderte Caminada in der 52. Minute Torgelüste von Duca. Topskorer Nüssli war in der 57. Minute auch der Siegbringende Treffer vergönnt. Die Bieler konnten die Scheibe nicht in der gegnerischen Zone monopoliseren und wurden durch einen insdiskutablen Penaltyentscheid bestraft. Naumenko liess Goalie Caminada nicht den Hauch einer Chance. Ambri verabschiedet sich in die Sommerpause und Biel findet sich nach der ersten Saison in der NLA in den ungeliebten Liga-Qualispielen wieder.

Swiss Hockey League – Play-Outs – Final 6. Runde

Biel – Ambri-Piotta 3:4 nV (1:0, 2:1, 0:2, 0:1).

Eisstadion. – 5191 Zuschauer. – SR Eichmann/Prugger; Arm/Küng.

Tore: 11. Fata (Bicek, Steinegger) 1:0. 25. Gossweiler (Bicek) 2:0. 34. Tschantré (Tschannen, Fröhlicher/Ausschluss Schönenberger) 3:0. 35. Schönenberger (Bundi, Stirnimann) 3:1. 43. Sciaroni (Duca) 2:3. 48. Christen (Micheli/Ausschluss Kparghai) 3:3. 61. (60:41) Naumenko 3:4.

Strafen: 8-mal 2 Minuten plus 10 Minuten Disziplinarstrafe (Steinegger) gegen Biel; 5-mal 2 Minuten gegen Ambri-Piotta.

EHC Biel: Caminada; Steinegger, Kparhai; Reber, Gossweiler; Fröhlicher, Stalder; Zigerli, Kamerzin; Banham, Fata, Bicek; Randegger, Peter, Tschannen; Neff, Tschantré, Truttmann; Nüssli, Himelfarb, Lötscher.

HC Ambri-Piotta: Krizan; Naumenko, Stephan; Kutlak, Bundi; Celio, Gautschi; Marghitola, Horak; Sciaroni, Westrum, Duca; Demuth, Bianchi, Murovic; Micheli, Schönenberger, Stirnimann; Waler, Zanetti, Christen.

Bemerkungen: Biel ohne Bärtschi, Ehrensperger, Boss, Wetzel (alle verletzt), Dostoinov (krank), Hill, Demarais und Küng (alle überzählig). Ambri-Piotta ohne Bäumle, Mattioli (beide verletzt), Wahlberg und Croce (beide überzählig). – Time-Out: Biel: 59:24.