Biel kassiert 2. Pleite in Folge gegen Lausanne ein 

Von Roland Jungi 

Dunkle Erinnerungen werden aus der letzten Saison wach: Biel lag nach zwei Spielen mit 2:0-Siegen gegen Basel in Führung. Den gleichen Zwischenstand haben jetzt die Lausanner auf der Habenseite. Der B-Meister war heute die bessere Mannschaft und hat sich den 4:2-Sieg redlich verdient und nicht gestohlen. Erneut blieben die oberklassigen Seeländer weit hinter ihren Möglichkeiten zurück. 

Eine grosse Spannung herrschte vor der Freigabe der Scheibe in der Patinoire de Malley. Die Einheimischen versuchten den Bielern den Schneid abzukaufen. Die Seeländer liessen sich aber nicht beeindrucken. Nach nur drei Minuten prüfte Lörtscher die Reflexe von Goalie Tobler. Der Lausanner Torhüter stand in der 10. Minute im Blickpunkt, als dieser mit einem Big-Save Torgelüste von Tschantré zunichte machte. Banham bediente nur eine Minute später Sturmpartner Fata, welcher mit einer feinen Einzelleistung die 1:0-Führung für die Seeländer realisierte. Die Reihen der Bieler war lediglich 23 Sekunden später n och nicht richtig sortiert, als Staudenmann die Scheibe unter frenetischem Applaus der Einheimischen Fans über die gegnerische Torlinie stocherte. Im weiteren Verlauf des Startdrittels konnten sich beide Teams im Power-Play üben. Tore suchte man vergebens, zu gut spielten die jeweiligen Special-Teams im Box-Play. In der 20. Minute ermöglichte Torschütze Staudenmann den Gästen erneut in Überzahl zu spielen. Die Bieler haben im Mitteldrittel noch 38 Sekunden Zeit, wieder in Führung zu gehen. 

Auch der Mittelabschnitt endete mit einem 1:1. B-Meister Lausanne verschärfte das Tempo und zwang die Bieler zu grosser Laufarbeit. Entgegen des Spielverlaufs gingen die Seeländer durch Fata, sein 2. Tor, erneut in Führung. Via die Kehrseite von Goalie Tobler fand die Scheibe den Weg ins Tor. Lausanne zeigte gar keine Wirkung. Die Bieler konnten sich bei ihrem Goalie bedanken, dass der Ausgleich nicht schnell zur Tatsache wurde, da dieser immer wieder mit Klasseparaden glänzte. Aber in der 35. Minute hatte dieser keine Chance. Es war eine Strafe gegen die Gäste angezeigt, die Lausanner spielten schon in einfacher Überzahl, Trunz nutzte diese Möglichkeit eiskalt aus. Die Intensität nahm stetig zu, dabei standen die Waadtländer näher am dritten Treffer als die Berner. 

Im letzten Abschnitt verstanden es die Bieler nicht, ihrem Gegner die Gangart aufzudrücken. Sie zogen viel zu viele Strafen ein und wurden dafür durch Tore von Staudenmann und Gailland bestraft. Nach dem 2. Sieg in Folge gehen die Lausanner in der Liga-Qualifikation verdient in Führung. Die Waadtländer rochen den Braten, forcierten zu den richtigen Zeitpunkten die Offensive, schossen gleichzeitig die wichtigen Tore und wurden unter frenetischem Applaus der eigenen Fans von Eis verabschiedet. Zu Recht stellt sich die Frage, ob es den Bielern übermorgen Samstag gelingt, wieder in die "Best-of-seven-Serie" zurückzufinden? Nimmt man die bisherigen beiden Spiele als Gradmesser, darf dies zum jetzigen Zeitpunkt stark bezweifelt werden. 

National League A – Liga-Qualifikation 1. Runde

Lausanne – Biel  4:2 (1:1, 1:1, 2:0).

Patinoire de Malley. – 8922 Zuschauer. – SR Kurmann/Prugger; Bürgi/Marti. 

Tore: 12. (11:12) Fata (Banham) 0:1. 12. (11:35) Staudenmann (Lüssy) 1:1. 28. Fata (Neff/Ausschluss Zalapski) 1:2. 35. Trunz (Lardi, Tremblay/Ausschlüsse Steinegger; Zalapski und angezeigter Strafe!) 2:2. 58. Gailland (Lardi/Ausschluss Reber) 3:2. 60. (59:36) Staudenmann (Schnyder - ins leere Tor!) 4:2. 

Strafen: 10-mal 2 Minuten plus 10 Minuten Disziplinarstrafe (Tremblay) gegen Lausanne; 11-mal 2 Minuten gegen Biel. 

Lausanne HC: Tobler; Lardi, Trunz; Grieder, Leeger; Zalapski, Villa; Schäublin, Chavaillaz; Tremblay, Rüfenacht, Charpentiert; Sigrist, Miéville, Gailland; Baumann, Staudenmann, Lüssy; Schnyder, Bonnet, Frunz. 

EHC Biel: Caminada; Gossweiler, Kparghai; Reber, Steinegger; Fröhlicher, Meyer; Boss, Kamerzin; Nüssli, Fata, Banham; Randcegger, Peter, Lörtscher; Tschannen, Tschantré, Truttmann; Neff, Zigerli, Küng. 

Bemerkungen: Lausanne ohne Suri und Bekar (beide verletzt), Zeller (überzählig). Biel ohne Hill, Himelfarb, Bicek, Dostoinov (überzählige Ausländer), Bärtschi, Stalder und Ehrensperger (alle verletzt). – Flurin Radnegger, Biel, scheidet nach möglichem Bruch des Daumens verletzt aus. 44. Lattenschuss Tremblay, 58. Pfostenschuss Gailland. – Time-Out: Lausanne: 55:00.