Schweiz schlägt schwaches Dänemark hoch

Von Pascal Zingg

Der Schweizer Nationalmannschaft ist der Start in die neue Saison geglückt. In Rapperswil schlug man die Dänen gleich mit 6:1. Die Leistung der Schweizer war jedoch nicht so überragend, wie dies das Resultat vermuten liesse. Die Schweizer gerieten gegen die schwachen Dänen gar 0:1 in Rückstand. Dass man schliesslich hoch gewann lag vor allem daran, dass man die Schwächen des Dänischen Torhüters gnadenlos ausnutzen konnte.

Nach einer ereignislosen Startphase kam die Schweizer Nationalmannschaft nach knapp acht Minuten zu einer doppelten Überzahl. Das Überzahlspiel sah gefällig aus und nach einem genialen Rückpass vom Neo-Schweizer Hnat Domenicelli hätte Roman Lemm eigentlich nur noch ins leere Tor einschieben müssen, er schlug jedoch unbedrängt über die Scheibe. Nach dieser Grosschance hatten die Schweizer Mühe nochmals etwas zu kreieren. Weil man es auf Schweizer Seite verpasst das Tempo hoch zu halten, kamen nun auch die Dänen vermehrt zu Chancen. Das Dribbling von Kasper Degn, das nur knapp neben dem Tor endete, hätte dabei ein Warnschuss für die Schweizer sein sollen. Die Eisgenossen wussten jedoch nicht mit der Warnung umzugehen, so stand kurz später Sundberg alleine vor Rüeger und verwertete souverän zum 0:1. Die Chance auf eine Reaktion ergab sich den Schweizern vier Minuten später, als sie erneut in Überzahl agieren konnten. Sie liessen sich nicht zwei Mal bitten und nach nur neun Sekunden Powerplay versenkte Gardner einen Rebound zum 1:1.

Das zweite Drittel startete mit einem Ellbogencheck an Paul DiPietro. Weil DiPietro eine Platzwunde davon trug, entschieden sich die Schiedsrichter für eine eher harte Fünf-Minuten-Strafe plus einen Restausschluss gegen Dänemarks Daniel Madsen. Die Schweizer schienen wohl zu spüren, dass diese Strafe zu hart war, auf jeden Fall sah es nicht so aus, als wollten sie ein Powerplay aufziehen. Die ereignislosen fünf Minuten waren gerade verstrichen, da war DiPietro wieder auf dem Eis. Der gebürtige Kanadier hatte diesmal etwas mehr Platz und bezwang Dänemarks Goalie Galbraith mit einem haltbaren Schuss zum 2:1. Rund eine Minute später sorgten die Schweizer für eines der wenigen Highlights des Spiels. Déruns, Plüss und Rüthemann zeigten eine schöne Kombination. Zwar konnte Galbraith den Schuss von Rüthemann abwehren, dies allerdings nur ungenügend, so dass Plüss auf 3:1 erhöhte. Die Gegenwehr der Dänen war damit gebrochen und die Schweizer konnten das Spiel locker kontrollieren. Weil Galbraith weiterhin sehr viel Abprallen liess, kam man auch vermehrt zu Chancen. Eine solche Rebound-Chance konnte Emanuel Peter in der 37. Minute gar zum 4:1 nutzen, es war sein erstes Tor in der Nationalmannschaft.

Auch im letzten Drittel spielten vor allem die Mannen in rot. Es kam ihnen dabei entgegen, dass man früh im Drittel mit einem Mann mehr agieren konnte. Romano Lemm traf abermals per Rebound zum 5:1. Nach dem Motto „Wer hat noch nicht, wer will noch mal?“, durfte auch Patrick Bärtschi noch einen Rebound zum 6:1-Schlussresultat verwerten.

Stimmen zum Spiel

Ralph Krüger sah das Spiel zweigeteilt: „Mit der ersten Hälfte können wir nicht zufrieden sein. Wir hatten nicht den nötigen Respekt vor dem Gegner und liessen ihnen zu viel Raum. Mit dem 2:1 von DiPietro ist das Spiel allerdings gekippt. Wir waren ab diesem Zeitpunkt viel aktiver und konnten schliesslich doch noch hoch mit 6:1 gewinnen, so dass ich mit dem gesamten Spiel zufrieden bin.“ Mit Hnat Domenicelli hatte Krüger einen Neuling im Team, der Krügers Erwartungen erfüllen konnte: „Domenichelli hat gut gearbeitet, er hat in der Nationalmannschaft eine etwas veränderte Rolle und muss mehr für den Spielaufbau machen, darum ist er auch nicht so stark aufgefallen. Seine Tore werden aber bestimmt noch kommen.“ Die Undankbare Aufgabe des 13. Stürmers hatte Emanuel Peter, auch er erfüllte Krügers Erwartungen: „Emanuel Peter hat seine Rolle als 13. Stürmer hervorragend ausgeführt und sogar ein Tor geschossen. Überhaupt bin ich zufrieden, dass die Tore über alle Linien verteilt waren.“

Auch Lokalmatador Thierry Paterlini war nach dem Spiel mit dem gezeigten zufrieden: „Der Anfang war vielleicht nicht berauschend. Zu erwarten, dass wir gegen einen solchen Gegner gleich ein Feuerwerk zünden, wäre aber vermessen. Wir haben eine gute Reaktion auf das 0:1 gezeigt und schliesslich verdient mit 6:1 gewonnen.“ Angesprochen auf die Doppelbelastung Club und Nati meinte Paterlini: „So früh in der Saison spürst du diese Belastung noch nicht. Da es eine Olympia-Saison ist, versuchst du in der Nati sowieso Gas zu geben und dich so für den Grossanlass aufzudrängen.“

Telegramm:

Schweiz – Dänemark 6:1 (1:1; 3:0; 2:0)

Dinersclub Arena, Rapperswil: 3075 Zuschauer. – SR: Reichert, Bauer; Flüri, Müller. – Tore: 15. Hardt (Sundberg) 0:1; 19. Gardner (Blindenbacher; Ausschluss; J. Jensen) 1:1; 31. DiPietro 2:1; 32. Plüss 3:1; 37. Peter (Josi, Lemm) 4:1; 43. Lemm (Diaz, Josi; Ausschluss: Lassen) 5:1; 50. Bärtschi (Lemm) 6:1. – Schüsse: 50:19 (13:9, 21:3, 16:7) – Strafen: 6 x 2 Minuten gegen die Schweiz; 5 x 2 Minuten + 5 Minuten + Spieldauer (D. Madsen) gegen Dänemark.

Schweiz: Rüeger (Ersatz: M. Geber); Bezina, Blindenbacher; Seger, Gobbi; Josi, Diaz; B. Gerber; Déruns, Plüss, Rüthemann; Domenicelli, Monnet, Gardner; Paterlini, Camichel, DiPietr;, Reichert, Lemm, Bärtschi; Peter.

Dänemark: Galbraith (Ersatz: Andersen); Bodker, K. Jensen; Lassen, D. Madsen; Christensen, Hersby; Starkov, Sundberg, Hardt; M. Madsen, J. Jensen, Staal; Lykkeskov, Dresler, Kjaergaard; Karvinen, Andreasen, Degn.

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