USA siegt im Penaltyschiessen

Von Martin Merk

Die USA gewannen auch ihr zweites Spiel im Penaltyschiessen. Für die Schweiz war es die erste Niederlage im dritten Spiel der Saison. Dies nach einer 2:1-Führung.

Nach dem Sieg über die Slowakei begann das zweite Spiel anlässlich des Deutschland Cups in der altehrwürdigen Münchner Olympiahalle für die Schweizer unglücklich. Bereits in der dritten Minute bezwang der amerikanische Verteidiger Kyle Klubertanz den Schweizer Torhüter Ronnie Rüeger.

Auf Schweizer Seite lief in der Folge wenig, die Amerikaner vermochten ihre Gegenspieler meist auf Distanz zu halten. Bei einer 4-gegen-3-Überzahl hatte Severin Blindenbacher mit einem Schuss aus dem Hinterhalt die grösste Chance, ansonsten kamen die Schweizer zuwenig oft gefährlich vors Tor.

Über rund zwei Drittel bleiben die Schweizer Offensivbemühungen harm- und erfolglos. Die erste Chance im Schlussdrittel brachte aber doch noch den verdienten Lohn für die Schweizer Anstrengungen. Nach einer Schweizer Puckeroberung im eigenen Drittel setzte Mathias Seger Hnat Domenichelli mit einem Pass über das halbe Spiel ein und der Nationalmannschafts-Neuling bezwang den USA-Goalie David Leggio zwischen die Schoner. Genau zwei Minuten später traf ein weiterer gebürtiger Kanadier. Ryan Gardner schloss einen Schweizer Angriff zum 2:1-Führungstreffer ab.

Nun waren die Amerikaner gefordert und gingen auch sogleich in die Offensive. Zehn Minuten dauerte es, bis der nächste Treffer fällig war. Als die US-Boys das Schweizer Drittel belagerten, gelang dem Captain Andy Hedlund – wieder einem Verteidiger – der 2:2-Ausgleichstreffer.

In der Verlängerung bestimmten die Schweizer anfänglich das Spielgeschehen, zu zwingenden Chancen kam es hingegen nicht. In der letzten Minute musste dann Mathias Seger auf die Strafbank. Bei der selten konsistenten Linie der Unparteiischen hatte es den Schweizer mit einem strengen Pfiff erwischt. Die USA nahmen ein Time-out, doch die Schweizer überstanden die 53 Sekunden in Unterzahl.

Das Penaltyschiessen musste entscheiden. Es begann mit Luganos Jeff Hamilton, dem Penaltyhelden des Vortags, der traf. Patrik Bärtschi verstolperte seinen Schuss, wobei Leggio sein Tor verschob. Ein automatisches Tor oder eine Wiederholung wurde aber nicht gegeben. Der Rückstand liess sich nicht mehr aufholen und die USA holten zwei wichtige Punkte in Hinblick auf die Entscheidung um den Turniersieg.

Stimmen vom Spiel:

Severin Blindenbacher, Verteidiger Schweiz: „Wir haben gut reagiert, leider ging es aber in der Verlängerung. Sie nutzten ein paar kleine Unkonzentriertheiten aus. Wir hätten mehr Tore schiessen können, aber morgen haben wir eine neue Chance. Wir haben es nun gegen Deutschland in die Hand und müssen dann auf unser Schicksal hoffen. Gegen Deutschland ist es immer ein heisses und hart umkämpftes Spiel. Es wird sicher ein gutes Spiel.“

Ralph Krueger, Trainer Schweiz: „Wir waren in den letzten zwei Drittel viel besser als in den bisherigen Spielen. Wir waren viel besser in den Zweikämpfen. Das ist im internationalen Eishockey sehr wichtig, sonst hätten wir gegen Teams wie Kanada oder die USA keine Chance. Auch John Gobbi und Eric Blum, die einige vielleicht nicht hier erwartet hätten, haben ihre Zweikämpfe gewonnen. Diese Gruppe hat Freude und es geht gut in der Kabine. Auch Beat Gerber geht es besser, er konnte auf der Tribüne bereits Schussstatistiken machen. Nun spielen wir um 13:30 Uhr gegen Deutschland. Mit einem Spiel um diese Zeit können wir uns schon ein bisschen an Vancouver gewöhnen. Auch Domenichelli ist sich gut am integrieren und vor allem das Spiel ohne Scheibe gezeigt, das wir von ihm vehement forderten, denn an den Olympischen Spielen werden wir nicht so oft in Puckbesitz sein. Er geht gut mit der Rollenverteilung um.

Schweiz-USA 2:3 (0:1, 0:0, 2:1, 0:0, 0:1) n.P.

Olympiahalle, München. – 2000 Zuschauer. – SR: Bauer/Jabuklov, Flad/Schrader (alle Deutschland).

Tore: 2:46 Klubertanz (Collins, Clarke) 0:1. 42:57 Domenichelli (Seger) 1:1. 44:56 Gardner (Monnet) 2:1. 55:20 Hedlund (Radja, Motzko) 2:2.

Penaltyschiessen: Hamilton 0:1, Bärtschi verschiesst; Collins 0:2, Domenichelli 1:2; Motzko 1:3.

Strafen: 7-mal 2 Minuten gegen die Schweiz, 8-mal 2 Minuten gegen die USA.

Schweiz: Rüeger (Ersatz: Martin Gerber); Bezina, Blindenbacher; Diaz, Seger; Gobbi, Blum; Déruns, Plüss, Rüthemann; Gardner, Monnet, Domenichelli; DiPietro, Camichel, Paterlini; Bärtschi, Lemm, Reichert; Peter.

USA: Leggio (Ersatz: Pelletier); Hedlund, Forrest; Hambly, Klubertanz; Sweatt, Cook; Insana, Brooks; Morrison, Hamilton, Damon; Clarke, Engelhardt, Collins; Langfeld, Motzko, Battaglia; Meloche, Radja, Fenton.

Bemerkungen: Schweiz ohne Beat Gerber (verletzt). – 64:07 Time-out USA. – Beste Spieler: Hnat Domenichelli, David Leggio.

Torschüsse: 34:30 (8:10, 13:9, 12:5, 1:6).

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