Biels Verteidigung zu schwach

Von Dennis Schellenberg

Bei Spielmitte stand es bereits 4:0 für Kloten. Die Bieler Verteidigung war oft überfordert und musste die wendigen Klotener Stürmer ziehen lassen. Am Ende gewannen die Flyers verdient mit 6:1.

Der EHC Biel hatten viele Experten vor der Saison als klaren Playout-Kandidaten betitelt. Doch die Mannschaft von Kent Ruhnke hat bis jetzt zu überzeugen vermocht. Derzeit steht man sogar auf einem Playoffplatz. Und die Anhänger der Bieler hatten heute noch einen guten Grund, sich positiv zu stimmen, denn Thomas Nüssli kehrte für dieses Spiel wieder zurück in die Startaufstellung. Nichts desto Trotz waren die Bieler heute klarer Aussenseiter in Kloten. Und so traten beide Teams auch auf. Biel liess die Flyers anrennen. Zu Beginn hielt Caminada noch gegen Lindemann. Doch in der siebten Minute machte es der Bündner in Klotener Diensten besser und brachte das Heimteam in Führung. Die grossgewachsenen Verteidigung der Gäste hatte grosse Probleme mit der Schnelligkeit der Flyers. So auch in der 17. Minute als Wick Zeiter herrlich lancierte und dieser keine Probleme hatte, Caminada zu bezwingen. Nur zwei Minuten später gelang Stancescu sogar das voreintscheidende 3:0. Caminada konnte mit seinen Verteidigern überhaupt nicht zufrieden sein, denn bei allen drei Gegentoren standen die Flyers Torschützen völlig frei vor Caminada.

Eigentlich hätte man aus Bieler Sicht die Verteidiger auswechseln sollen, doch weil dies bekanntlich nicht gross machbar ist, musste Caminada Berra den Platz überlassen. Aber auch diese Massnahme Ruhnkes hatte keine Einflüsse aufs Spiel. Kloten ging durch Rothen sogar mit 4:0 in Führung. Jacquemet hatte mit einem hübschen Zuspiel genauso viel Anteil am Tor wie der Captain. Doch genau dieser Frédéric Rothen beendete in der 34. Minute seinen Abend. Mit einem dummen Check von Hinten streckte er seinen Gegenspieler nieder und musste unter die Dusche. Die Aktion war bei diesem Spielstand völlig unnötig, so baut man den Gegner nämlich nur auf. Doch nicht der EHC Biel. Das Überzahlspiel war schlicht und einfach nicht NLA tauglich. Die Bieler hatten in den fünf Minuten keine einzige gute Torchance und so verspielten sie sich es gleich selber, eventuell nochmals in die Partie zurückzufinden.

Auch im letzten Drittel hätte die bisherige Spielgeschichte weiter gehen können, Kloten nahm dumme Strafen und die Bieler brachten es nicht fertig, in Überzahl zu überzeugen. Doch Truttmann hatte etwas gegen diesen Spielverlauf. Nach einer Strafe Jacquemets und einem Gewühl vor Rüeger stocherte der Bieler den Puck ins Tor. Ein weiteres herrlich herauskombiniertes Tor der Flyers schoss Liniger. Nach der Vorarbeit Wicks hatte der Center einfaches Spiel, den Puck zum 5:1 zu versenken. Und Stancescu netzte dann in der letzen Minute noch zum 6:1 ein.

Kloten Flyers – EHC Biel 6:1 (3:0, 1:0, 2:1)

Kolping Arena, Kloten. – 5014 Zuschauer. – SR: Mandioni/Eichmann, Dumoulin/Kohler.

Tore: 7. Lindemann (Bell, Zeiter; Ausschluss Zigerli) 1:0; 17. Zeiter (Wick) 2:0; 19. Stancescu (Bodenmann, Kellenberger) 3:0; 28. Rothen (Jacquemet, Liniger) 4:0; 46. Truttmann (Brown; Ausschluss Jacquemet) 4:1; 53. Liniger (Wick; Ausschluss Wetzel) 5:1; 60. Stancescu (Kellenberger) 6:1.

Kloten: Rüeger (Ersatz: Flückiger); Sidler, Von Gunten; Müller, Du Bois; Forrest, Bonnet; Lindemann, Bell, Rintanen; Jacquemet, Zeiter, Rothen; Jenni, Liniger, Wick; Stancescu, Kellenberger, Bodenmann.

Biel: Caminada (Ab 20. mit Berra); Jackman, Kparghai; Schneeberger, Steinegger; Fröhlicher, Brown; Trunz, Tschannen; Truttmann, Bordeleau, Wetzel; Lötscher, Fata, Nüssli; Bärtschi, Peter, Tschantré; Zigerli, Gloor, Beccarelli.

Bemerkungen: Kloten ohne Welti, Steiner, Hollenstein, Schulthess, Hamr und Winkler (alle verletzt) und Santala (gesperrt). Biel ohne Gossweiler, Seydoux und Ehrensperger (alle verletzt) und Meyer (überzählig).