Olten-Express wird auch in Langenthal nicht gestoppt.

Von Leroy Ryser

Im Derby zwischen dem SC Langenthal und dem EHC Olten gingen die Emotionen nicht sonderbar hoch. Olten hatte das Spiel im Griff und dominierte die Langenthaler weitgehend. „Die Führung war wichtig, wir haben nach dem 3:0 aber nicht mehr konsequent wie zuvor gespielt und den SCL herankommen lassen“, sagt EHCO-Verteidiger Haldimann. Langenthal kam zwar heran, hatte aber nicht viel dem Oltner 4:3 Sieg entgegen zusetzen. Der Olten-Express konnte nicht gestoppt werden: In den letzten 12 Spielen gabs für Olten 10 Siege.

Derbystimmung im Schoren. Mit 3219 Zuschauern war das Langenthaler Stadion gut gefüllt und die Fans erwarteten ein spannendes Spiel. Nach dem 8:2 im Kleinholz waren die Oltner voller Hoffnung die Langenthaler erneut zu besiegen und die Oberaargauer hatten sich zum Ziel gesetzt die gute Heimbilanz zu bestätigen. Das Spiel aber zeigte schnell einmal in welche Richtung es gehen sollte. Der SCL konnte 3:33 Minuten im einfachen Powerplay und 27 Sekunden im doppelten - spielen, viel Gutes war aber nicht zu entdecken oder zu finden. Olten hatte bessere Argumente, nach 5:52 war es der Ausländer Kelly der Eichmann ein erstes Mal bezwang. „Es war sicherlich ein Ziel von uns, schnell in Führung zu gehen und die SCL-Angriffe sofort zu unterbinden. Ähnlich wie im Heimspiel, die Langenthaler deutlich fernzuhalten gelang uns aber nicht“, sagt Christian Haldimann. Langenthal war klar unterlegen doch Kevin Ryan zeigte wie immer sein Poker Face und zuckte nicht einmal mit der Schulter. Nach den Toren zum 2:0 und 3:0 hatte Eichmann wohl genug und verliess das Feld, für Ihn kam Raffael Walter ins Spiel.

Die Fans von Langenthal waren aber froh, denn auch im Schoren gab es noch so etwas wie Glück. Ein Bluelineschuss von Jannick Fischer kullerte auf einmal ins Tor des Gastes. Fazit des ersten Drittels aber ist sicherlich, dass die Oltener gar mit 5 oder 6 Toren Unterschied hätten führen können. Sie hatten mit einem besseren Spielsystem Langenthal anfänglich klar dominiert.

Im zweiten Drittel versuchten die Langenthaler doch noch einmal etwas dem Spiel entgegenzusetzen. Im einzigen Powerplay vom zweiten Drittel konnte der SCL dann Profit ziehen und mit Gerber den Anschlusstreffer erzielen.

Olten aber war weitgehend überlegen, nutzte diese Überlegenheit aber kaum. Wegmüller sah ein Grund für das schlechte Auftreten in zu vielen individuellen Fehlern. „Wir machten es den Oltnern zu einfach.“ Als gutes Beispiel dafür kann man die dritte Linie nehmen. Ohne Orientierung und auf Zufall kurvte die Linie auf dem Eis herum. Ebenfalls auffallend, oder eben nicht, waren die Ausländer. Larose und Murley, welche einen bombastischen Einstand in Langenthal feierten, traten heute Abend nie in Erscheinung, während Kelly und Campbell bei 3 von 4 Toren selbst scorten.

Nach einem tollen Pass aus der defensive von Olten, stand Ruotsalainen alleine vor dem Tor und vergab aber. Doch Marcon war zur Stelle und schob doch noch zum 2:4 ein.

Auch im dritten Drittel hatte Walter viel zu tun. Bereits nach 3 Minuten war die Ausländerlinie von Olten gefährlich vor dem Tor aufgetaucht.

Langenthal hatte durchs Drittel nicht viel zu melden, auch die Fans waren unterlegen. Olten sang bald einmal über einen Heimsieg in Langenthal. Langenthal konnte ein Anschlusstor erzielen und hätte eigentlich genügend Zeit gehabt noch ein weiteres zu erzielen, dies blieb aber aus. „Wir haben alles versucht, geklappt hats leider nicht“, sagt Wegmüller, „fürs nächste Spiel müssen wir aber nicht viel ändern, heute war es knapp, es hätte genauso gut auf die andere Seite fallen können.“ Nun wenn das so ist, wird sich der Leader freuen können. Am Dienstag trifft Langenthal auf Visp, während Olten gegen die GCK Lions am Sonntag bereits antreten muss. „Wir haben einen super Teamgeist im Moment. Wir können in einem Spiel Ruhe bewahren, denn in unserem Team stimmt es“, sagt Haldimann. Das hat man auch heute gesehen, Olten bezwingt Langenthal im Schoren mit 3:4.

16. Runde Meisterschaft Nationalliga B

SC Langenthal – EHC Olten 3:4 (1:3, 1:1, 1:0)

Schoren. – 3219 Zuschauer. – SR: Schmutz Daniel, Blatter Jens/Huggenberger Marc

Tore: 5:52 Kelly (Campbell, Aeschlimann) 0:1, 11:59 Pargätzi (Meister, Kelly/Ausschluss Randegger) 0:2, 13:50 Campbell (Meister, Kelly) 0:3, 17:25 Fischer Jannick (Larose, Baumgartner) 1:3, 28:44 Gerber (Murley, Luessy/Ausschluss Haldimann) 2:3, 30:50 Marcon (Ruotsalainen, Aeschlimann) 2:4, 52:41 Bodemann (Gruber) 3:4.

Strafen: 5x2 Strafminuten gegen Langenthal, plus 10 Minuten Diszpilinartstrafe gegen Roland Gerber, 7x2 Strafminuten gegen Olten.

Langenthal: Eichmann(ab 13:50 Walter); Randegger, Fischer Jannick; Gurtner, Bochatay; Fäh, Wegmüller; Bruderer, Aegerter; Murley, Lüssy, Larose; Fischer Simon, Baumgartner, Gerber; Gruber, Bodemann, Moser; Schäublin, Blaser, Kummer.

Olten: Leimbacher; Meister, Pargätzi; Haldimann, Ramholt; Schnyder, Aeschlimann; Stapfer; Brägger, Campbell, Kelly; Maurer, Schwarz, Wüthirch; Hirt, Annen, Schwarzenbach; Holzer, Marcon, Ruotsalainen.

Bemerkungen: Langenthal ohne Bärtschi (Elite EVZug) Burri (beim EHC Burgdorf), Bashkirov (überzählig) und Hohlbaum (SC Unterseen). Olten ohne Bloch und Diethelm (beide verletzt). 59:30 Langenthal ohne Torhüter zu Gunsten eines sechsten Feldspielers, 59:55 Time-Out Langenthal.