Gottéron setzt seine Erfolgsserie auch gegen Bern fort

Von Roland Jungi

Dem Derby der beiden Zähringerstädte fehlten für einmal die so heiss geliebten Emotionen. Trotzdem sahen die 7000 Fans eine spannende Partie, welche die Fribourger letztlich im Penaltyschiessen zu ihren Gunsten entschieden. Sandy Jeannin und Serge Aubin sorgten mit ihren Toren für den Sieg resp. den Extrapunkt.

Überschattet wurde die Partie durch den fürchterlich aussehenden Check von Shwan Heins, dem Topskorer von Fribourg-Gottéron, an die Adresse von Berns Roman Josi. Der Berner Verteidiger verlor kurz die Scheibenkontrolle, ging mit dem Oberkörper leicht Richtung Eis und wurde vom Fribourger Defensivspieler voll erwischt. Der Berner blieb benommen auf dem Eis liegen, war aber nach ersten Meldungen ansprechbar und wurde trotzdem zur medizinischen Abklärung ins Spital überführt. Wer jetzt dem eisenharten Fribourger Verteidiger vorwerfen will, er habe Josi vorsätzlich niedergestreckt, befindet sich auf dem Holzweg. Nach den Fernsehbildern verhielt sich der Hüne absolut fair.

Die Patinoire St-Léonard war zum elften Mal in dieser Saison bis auf den letzten Platz restlos ausverkauft und die Fans bekamen gute bis sehr gute Eishockeykost vorgesetzt. Mit hohem Tempo verschufen sich die Fribourger bei den Bernern den nötigen Respekt und gingen nach der ersten Druckphase durch einen Blueliner von Heins in Führung. Bührer hatte keine Abwehrchance. Die Gastgeber zogen danach ein gutes Forechecking auf, damit bekundeten die Berner etwelche Mühe. Danach folgte die Szene mit den Protagonisten Heins und Josi. Mowers vergaben gute Möglichkeiten. Dies bestraften die Berner in der letzten Minute des Startdrittels durch den Ausgleichstreffer von Vigier, welcher einen Konter erfolgreich abschloss.

Der Auftakt zum Mitteldrittel erwischten die Berner optimal. Diese drückten die Fribourger in deren eigene Verteidigung zurück. In der 25. Minute hätte Mowers die Gastgeber in Führung schiessen müssen, auf der Gegenseite scheiterte Mc Lean, der momentan einzige gesunde Mittelstürmer der Mutzen, am reaktionsschnellen Caron. Seine Klasse liess Goalie Bührer im Gegenzug aufblitzen, als dieser blitzschnell einen Schuss von Sprunger behändigte. Im weiteren Verlauf konnten sich beide Teams im Power-Play versuchen und standen dabei nahe am möglichen Führungstreffer.

Im letzten Drittel als auch in der anschliessenden Over-Time standen die Fribourger dem möglichen Sieg näher als die Mutzen. Das Team von Chefcoach Serge Pelletier vergab gute Möglichkeiten, oder nahmen die guten Reflexe von Torhüter Caron zu Hilfe. Auf der Gegenseite konnte sich Marco Bührer immer wieder auszeichnen. Deshalb musste das Penaltyschiessen über Sieg oder Niederlage entscheiden. Den Sieg für die Fribourger sicherten Sandy Jeannin und Serge Aubin, welche Goalie Marco Bührer das Nachsehen gaben. Fribourg bleibt damit im sechsten Spiel in Serie ungeschlagen

Telegramm

Fribourg-Gottéron - Bern 1:2 nP. (1:1, 0:0, 0:0, 0:0).

Patinoire St-Léonard. - 7000 Zuschauer (ausverkauft!). - SR Mandioni; Flur/Müller.

Tore: 6. Heins (Knöpfli, Mowers) 1:0. 20. (19:18) Vigier (Roche, Hänni) 1:1.

Strafen: je 7-mal 2 Minuten.

Penaltyschiessen: Vigier, Srpunger, Bartecko (verschiessen), Jeannin (trifft), Mc Lean (verschiesst), Aubin (trifft), Vigier (verschiesst).

HC Fribourg-Gottéron: Caron; Collenberg, Heins; Birbaum, Abplanalp; Leuenberger, Lukas Gerber; Voisard, Loeffel; Knöpfli, Aubin, Mowers; Casutt, Bykov, Sprunger; Botter, Wirz, Mottet; Hasani, Jeannin, Lauper.

SC Bern: Bührer; Josi, Roche; Furrer, Jobin; Beat Gerber, Stettler; Hänni, Dominic Meier; Reichert, McLean, Vigier; Scherwey, Rüthemann, Neuenschwander; Bartecko, Trevor Meier, Berger; Rytz, Daniel Meier, Vermin.

Bemerkungen: Gottéron ohne Ouellet, Lakhmatov, Benjamin Plüss, Ngoy, Leblanc (alle verletzt). Bern ohne Dubé, Ziegler, Froidevaux, Martin Plüss, Chatelain (alle verletzt), Gamache (überzähliger Ausländer). - Bern ab 39:54-40:00 ohne Torhüter zu Gunsten eines 5. Feldspielers. - Time-outs: Gottéron: 58:10. - Best-Players: Sébastien Caron/Jean-Pierre Vigier.