Effizienter ZSC schiesst Rappi ins Unglück

Von Pascal Zingg

Die ZSC Lions zeigten sich im Zürichsee-Derby effizient. Zwar starteten die Gastgeber aus Rapperswil besser ins Spiel, doch gelang es ihnen nicht ein Tor zu schiessen. Die Rapperswiler vermissten dabei ihren Topscorer Christian Berglund, der aus familiären Gründen in Schweden weilte. Die Zürcher ihrerseits überzeugten mit ihren Specialteams und konnten im zweiten Drittel innert sieben Minuten vier Tore schiessen, dies war die Entscheidung.

Man spürte in den ersten Minuten, dass Rappi eine Reaktion auf die Niederlage vom Dienstag gegen Langnau zeigen wollten. Die ersten fünf Minuten waren ein einziger Sturmlauf der Rosenstädter. Die Zürcher wussten aber mit Ari Sulander einen starken Schlussmann in den eigenen Reihen. Gegen vorne traten die Zürcher erstmals in der siebten Minute in Erscheinung, als Monnet bezeichnender Weise in Unterzahl alleine auf Manzato ziehen konnte. Monnet traf zwar nicht, doch waren die Rapperswiler nun plötzlich verunsichert und stürmten nicht mehr konsequent nach vorne. Dies führte dazu, dass gute Chancen immer mehr zur Mangelware wurden.

Auch im zweiten Drittel, gaben die Rosenstädter sofort ein starkes Zeichen von sich. Schon in der ersten Minute prüfte Reuille ZSC-Goalie Sulander aus bester Position, dieser hielt jedoch den Schuss bravourös und war auch bei Riesens Nachschuss zur Stelle. Nach dem Rappi auch sein zweites Powerplay ungenützt verstreichen liess, hatte der ZSC in der 30. Minute sein erstes Powerplay. Die Zürcher gaben dabei Anschauungsunterricht, wie so eine Situation gespielt wird. Suchy spielte durch die Box auf Alston und dieser traf zum 0:1. Nur zwei Minuten später waren die Zürcher wieder in Überzahl. Wieder funktionierte das Powerplay und eine Sekunde nach Ablauf der Strafe lag die Scheibe auch wieder im Tor. Als vier Minuten später der dritte Rapperswiler auf die Strafbank musste, ahnten viele, was nun kommen würde: Seger traf zum 0:3. Weil ein Unglück selten allein kommt, traf Bärtschi nur 39 Sekunden später gar zum 0:4.

Im letzten Drittel stellte sich somit nur noch die Frage, ob den Ari Sulander einen Shutout feiern könnte. Die Antwort darauf war ja. Zwar suchte Rappi den Ehrentreffer, rannte aber innert 35 Sekunden in zwei Konter und kassierte somit noch zwei Treffer. Mit dem 0:6 fuhren die Rapperswiler die höchste Heimniederlage seit dem 14.11.2008 ein, damals verlor man gegen den HC Davos mit 0:7, wenige Tage später war der damalige Trainer Morgan Samuelsson Geschichte.

Stimmen zum Spiel

Für Raeto Raffainer waren die Gründe für die Niederlage schnell gefunden: „Wir sind gut gestartet und hatten zwei Powerplays, leider konnten wir kein Tor erzielen. Anschliessend hat uns Zürich gezeigt, wie man Powerplay spielt. Zwei von drei Powerplays konnten sie gleich nutzen und bei dritten trafen sie kurz nach Anlauf der Strafe. Danach war das Spiel gelaufen. Wir stemmten uns zwar noch gegen die Niederlage, aber die Zürcher konterten uns eiskalt aus.“ Für Raffainer war aber auch klar, wie die Rapperswiler wieder aus der Krise kommen: „Wenn wir in jedem Spiel so aus der Garderobe kommen, wie heute im ersten Drittel, dann gewinnen wir auch wieder Spiele.“

Telegramm:

Rapperswil-Jona Lakers – ZSC Lions 0:6 (0:0; 0:4; 0:2)

Dinersclub Arena, Rapperswil-Jona: 5084 Zuschauer. – SR: Prugger, Stricker; Fluri, Müller. – Tore: 30. Alston (Suchy; Ausschluss: Reuille) 0:1; 32. Krutow (Gardner, Wichser) 0:2; 37. (36:12) Seger (Trudel, Alston; Ausschluss: Furrer) 0:3; 37. (36:53) Bärtschi (Stoffel, Seger) 0:4; 53. (52:12) Krutow (Alston) 0:5; 53. (52:47) Trudel (Monnet, Stoffel). – Strafen: 5 x 2 Minuten Rapperswi-Jona; 2 x 2 Minuten gegen die ZSC Lions.

Rapperswil-Jona: Manzato (Ersatz: Streit); Pöck, Berger; Geyer, Furrer; Guyaz, Blatter; Bucher; Friedli, Sirén, Nordgren; Reuille, Burkhalter, Riesen; Rizzello, Roest; Paterlini, Tschuor, Raffainer; Walser.

ZSC Lions: Sulander (Ersatz: S. Grauwiler); Suchy, Reist, Seger, Schnyder; Stoffel, Geering; Müller; Krutow, Wichser, Gardner; Schommer, Pittis, Bärtschi; Trudel, Monnet, Kostovic.

Bemerkungen: Rapperswil-Jona ohne Berglund (private Gründe), Züger und Parati (beide überzählig); ZSC Lions ohne Bühler, Schelling (verletzt), Sejna (überzählig), Flüeler (bei GCK im Einsatz).