SCL Tigers besiegen Meister Davos diskussionslos

Von Roland Jungi

Der 5:2-Sieg der Langnauer gegen einen über weite Strecken inferior aufspielenden Gegner war mehr als nur verdient. Die Tigers nahmen die Chance wahr, weiter im Rennen um die Play-Off Plätze mitzumachen. Im Gegensatz dazu blieben die Davoser ihren Fans einiges schuldig. Das Tor des Tages gelang Verteidiger Jörg Reber zum 4:1.

Mit dem Doppelpack am Ende des ersten Abschnittes legten die SCL Tigers den Grundstein zum späteren Erfolg. Stürmer Camenzind erwischte in der 17. Minute Davos Goalie Genoni auf dem falschen Fuss. Nur 66 Sekunden später doppelte Claudio Moggi nach, zuvor erlief sein Bruder Sandro einen kapitalen Fehlpass der Davoser in der neutralen Zone.

Die Bündner setzten zu Beginn der Partie die Akzente und nahmen das Heft resolut in die Hände. Aus der optischen Überlegenheit resultierte jedoch nichts Zählbares. Nachdem die Tigers die Druckphase der Gäste überstanden hatten, scheiterten Cunti und Daigle, der Ex-Davoser, am sicheren Stellungsspiel von Torhüter Genoni. Der Frankokanadier im Team der Emmentaler vergab in der 14. Minute eine hochkarätige Möglichkeit. Erst im zweiten Power-Play in Folge zu Gunsten der Tigers kam es zur Führung der Langnauer. Wie bereits erwähnt, folgte der Nachdoppler der Moggi Brüder.

Im Mittelabschnitt versuchten die Bündner sofort den Anschlusstreffer zu erzielen, agierten in ihren Aktionen vor dem Tor von Goalie Conz zu kompliziert. Als die Tigers einen Unterzahl schadlos überstanden hatten, folgte kurz vor Spielhälfte das verdiente 3. Tor. Grossmann und Forster wurden für ihre Dummheiten von Tigers Top Scorer Brooks bestraft. Davos Cheftrainer Arno del Curto nahm sofort sein Time-Out. Beide Teams vergaben im weiteren Verlauf die Möglichkeit, in Überzahl Tore zu schiessen. Davos Goalie Genoni wurde von seinen Vorderleuten des Öftern arg im Stich gelassen. In der 38. Minute konnte Widing, der Schwede im Team von Davos, den schmeichelhaften Anschlusstreffer, notabene in Überzahl erzielen. Dieser lenkte einen Schuss von Bürgler für Torhüter Conz unhaltbar ab.

Die Entscheidung zu Gunsten der Tigers fiel zwischen der 46. und 51. Minute. Verteidiger Reber kehrte soeben von der Strafbank zurück und schloss einen Konter erfolgreich ab. "Ich sah, dass Murphy in Scheibenbesitz gelangte, diese via Bande mir zuspielte und ich die gute Vorarbeit erfolgreich abschliessen konnte." Sagte der Torschütze und meinte weiter: "Wir haben heute als Team gewonnen und jeder von uns hat seinen Job gut verrichtet. Wie in den letzten Spielen, sind wir auch heute stabil gestanden und vor allem haben wir mit der nötigen Disziplin gespielt." Die vierte Linie der Langnauer schoss die Einheimischen definitiv in Führung. Haas düpierte Genoni mit einem unhaltbaren Schuss ins Lattenkreuz. Resultatkosmetik betrieben die Davoser nur eine Minute später durch das Tor von Sciaroni.

Telegramm

SCL Tigers - Davos 5:2 (2:0, 1:1, 2:1).

Kleinholz. - 4869 Zuschauer. - SR Mandioni; Niquille/Zosso.

Tore: 17. Camenzind (Naumenko, Daigle / Ausschluss Sciaroni) 1:0. 18. Claudio Moggi (Sandro Moggi) 2:0. 30. Brooks (Daigle, Camenzind / Ausschlüsse Grossmann, Forster) 3:0. 38. Widing (Bürgler, Reto von Arx / Ausschluss Naumenko) 3:1. 46. Reber 4:1. 49. Haas (Cunti, Gerber) 5:1. 50. Sciaroni (Back / Ausschlüsse Lüthi; Rizzi) 5:2.

Strafen: SCL Tigers: 6-mal 2 Minuten; Davos: 10-mal 2 Minuten plus 10 Minuten Disziplinarstrafe (Forster).

SCL Tigers: Conz; Blum, Murphy; Christian Moser, Naumenko; Reber, Lüthi; Gmür, Lemm; Claudio Moggi, Sutter, Sandro Moggi; Simon Moser, Bieber, Helfenstein; Daigle, Camenzind, Brooks; Cunti, Gerber, Haas.

HC Davos: Genoni; Stoop, Forster; Ramholt, Grossmann; Back, Jan von Arx; Untersander, Wellinger; Widing, Reto von Arx, Setzinger; Guggisberg, Taticek, Joggi; Sciaroni, Rizzi, Bürgler; Carbis, Dino Wieser.

Bemerkungen: SCL Tigers ohne Schild (verletzt), Flückiger, Kern (beide überzählig). Davos ohne Donati (verletzt), Salmonsson, Marha, Marc Wieser (alle krank). - 45. Lattenschuss Joggi. - Time-Out: Davos: 31:26. - Best-Players: Jörg Reber / Tim Ramholt.