Lausanne deklassiert zahnloses La Chaux-de-Fonds

Von Roland Jungi

Mit dem 6:1-Sieg zeigten die Waadtländer auf, dass sie bereit sind, sich am Freitagabend im „Kleinholz“ dem Spitzenspiel der 27. Runde dem EHC Olten zu stellen. Die Mannschaft von Trainer Terry Yake hinterliess einen nachhaltig positiven Eindruck und überrannte den heute mehr als nur farblosen und inferioren Gegner. Stefan Schnyder und Julien Staudenmann trugen sich mit je zwei sehenswerten Toren in die Skorerliste ein.

Wer es nicht versteht, gleich zwei doppelte Überzahlsituationen erfolgreich für sich zu nutzen, muss sich die Kritik gefallen lassen, weit unter Durchschnitt zu spielen. La Chaux-de-Fonds nutzte diese ausgezeichneten Möglichkeiten nicht oder anders gesagt, das Box-Play der Lausanner funktionierte heute Abend sehr gut, zudem verrichtete Goalie Gianluca Mona einen sehr guten Job. Die frühe Vorentscheidung fiel kurz nach Wiederaufnahme im Mitteldrittel. Jonathan Roy schloss seinen Alleingang, notabene in Überzahl, erfolgreich ab. Damit raubten die Waadtländer den Neuenburgern jeden Mut, noch einmal ins Spiel zurück zu finden.

Vor Beginn des Derbys verschufen sich die Fans der Lausanner mit Transparenten ihrem angestauten Frust Luft, wo sie die Art und Weise des HC Genève-Servette gegenüber ihrem Partnerteam scharf kritisierten. Bereits nach 89 Sekunden nahm die Partie zwischen Lausanne und La Chaux-de-Fonds den erwarteten Auftakt. Die Gastgeber überstanden eine doppelte Unterzahl, die Neuenburger zeigten sich zu harmlos. Danach rückte Lausanne Goalie Mona in den Blickpunkt. Dieser verstand es, gekonnt eine Schlägerei anzuzetteln. Aus dieser ging jedoch kein Gewinner hervor, doch die Teams wussten, mit welchen Mitteln der jeweilige Gegner sein Glück versuchte: den Gegenspieler mit körperlicher Härte zu begegnen resp. diesen zum unfairen Mitteln zu animieren. Nachdem sich die Gemüter wieder beruhigt hatten, schoss Schnyder die Waadtländer in der 12. Minute in Führung. Kurzzeitig wurde es wieder hektisch auf dem Eis. Dies hinderte Staudenmann in der vorletzten Minute des Startdrittels nicht, das Skore auf 2:0 heraufzuschrauben. Bei beiden Treffern hatte Goalie Todeschini nicht den Hauch einer Abwehrchance.

Im Mittelabschnitt waren gerade 19 Sekunden gespielten, die Lausanne spielten Power-Play, übernahm Jonathan Roy die Scheibe in der neutralen Zone, zog unwiderstehlich los und düpierte Goalie Todeschini mit einem unhaltbaren, platzierten Schuss. Damit war schon früh die Vorentscheidung zu Gunsten des Gastgebers gefallen. Der Schock sass bei den Neuenburgern tief. Dieser sollte sich nach 27 Minuten beseitigen lassen, als das Team von Gary Sheehan in doppelter Überzahl agieren konnte. Zu diesem Zweck und um seinen Spielern wichtige Informationen zu vermitteln, nahm dieser sein Time-Out. Ohne Erfolg! Dies hatten Glück, dass Augsburger sich nicht als Torschütze eines Shorthanders ausrufen lassen konnte. Torschütze Staudenmann, Miéville und Gailland vergaben danach die Möglichkeit, den Sack schon früh zuzumachen.

Nachdem Staudenmann in der 42. Minuten sein zweites Tor zum 4:0 schoss, konnte Top Scorer Mondou, La Chaux-de-Fonds, mittels Penalty verkürzen, Mona wurde vom Schützen eiskalt verladen. Sofort rissen die Gastgeber die Initiative wieder an sich und Schnyder stellte den alten Viertorevorsprung wieder her. Letztlich feierten die Lausanner einen nie in Frage stehenden Sieg.

Telegramm

Lausanne - La Chaux-de-Fonds 6:1 (2:0, 1:0, 3:1).

Patinoire de Malley. - 4038 Zuschauer. - SR Schmutz; Gnemmi/Huguet.

Tore: 12. Schnyder (Roy) 1:0. 18. Staudenmann (Gailland, Tremblay.) 2:0. 21. (20:19) Roy (Zalapsky, Stalder / Ausschluss Emery) 3:0. 42. (41:09) Staudenmann (Miéville, Gailland) 4:0. 42. (41:36) Mondou (Penalty) 4:1. 45. Schnyder (Roy, Tremblay / Ausschluss Bochatay) 5:1. 50. Fedulov (Miéville, Gailland / Ausschluss Frutig) 6:1.

Strafen: Lausanne: 8-mal 2 Minuten; La Chaux-de-Fonds: 9-mal 2 Minuten.

Lausanne HC: Mona; Keller, Kamerzin; Zalapski, Stalder; Leeger, Schilt; Chavaillaz, Villa; Schnyder, Roy, Tremblay; Staudenmann, Miéville, Gailland; Bonnet, Augsburger, Frunz; Fedulov, Zeller, Lussier.

HC La Chaux-de-Fonds: Todeschini; Morant, Emery; Daucourt, Du Bois; Vacheron, Membrez; Frutig, Girardin; Christen, Mondou, Pochon; Turler, Pasqualino, Fuchs; Neininger, Fournier, Bochatay; Conte, Masa, Spolidoro.

Bemerkungen: Lausanne ohne Weisskopf (überzählig), Abplanalp (verletzt). La Chaux-de-Fonds ohne Grezet, Erb, Baur, Huguenin (alle verletzt). - Time-Out: La Chaux-de-Fonds: 28:23.