Biel besiegt inferiore Lakers

Von Roland Jungi

Wer sich ernsthafte Gedanken macht, die Grundlagen für die Play-Offs zu schaffen, muss sich nicht wundern, als Verlierer das Eis zu verlassen. Die Mannschaft von Neo-Trainer John Sletvoll blieb heute weit hinter ihren Möglichkeiten zurück und bekamen für ihre Passivität die Quittung. Sébastien Bordeleau mutierte mit seinen beiden Toren beim 5:1-Sieg der Gastgeber zum besten Akteur im Bieler Eisstadion.

Die erste Bieler Offensivformation eröffnete die Partie gegen die Lakers mit einem Paukenschlag. Nach lediglich 15 Sekunden hämmerte Center Peter die Scheibe an den Pfosten. Danach überstanden die St. Galler schadlos die erste Unterzahl. Stacey Roest zwang in der 4. Minute Biel Goalie Berra, welcher heute den Vorzug vor Caminada erhielt, zu einem Big-Save. Als sich die Gäste im ersten Power-Play versuchten, hatten diese Glück, dass sich Verteidiger Brown nicht einen Shorthander gutschreiben lassen konnte. In der 9. Minute bejubelten die treuen Bieler Fans das erste Tor ihrer Lieblinge. Truttmann setzte Kapitän Tschantré optimal ein. Dieser liess Manzato keine Abwehrmöglichkeit. Die Seeländer setzten mit Erfolg energisch nach. Top Scorer Bordeleau bewies nach 12 Minuten seine Extraklasse. Das Mitglied der französischen Nationalmannschaft, verlud seinen direkten Gegenspieler und düpierte Goalie Manzato mit einer genialen Körpertäuschung. Nordgren besass im nachfolgenden Power-Play der Gäste die Möglichkeit, den sofortigen Anschlusstreffer zu erzielen, doch Torhüter Berra zeigte sich sehr aufmerksam. Bis zum ersten Sirenenton waren die Bieler die optisch klar bessere Mannschaft und versäumten, die mögliche frühe Vorentscheidung zu schiessen. Die Mannschaft von Trainer Kent Ruhnke ging zu sorglos mit den sich bietenden Chancen um.

Das Mitteldrittel vermochte nicht mehr an die Leistung des ersten anzuknüpfen. Die Seeländer suchten nicht vehement den dritten Treffer, hatten in der 23. Minute Glück, dass Furrer sein Break nicht erfolgreich abschliessen konnte. Goalie Berra legte mit einer Glanzparade sein Veto ein. Nüssli, Ehrensperger und Torschütze Bordeleau sündigten im Abschluss. Wie schwach die Bieler im Power-Play zurzeit auftreten, zeigten diese in der zweiten Überzahl. Zwar liessen die Spieler die Scheibe gut zirkulieren, doch die Rapperswiler konnten die Passwege immer wieder vorzeitig schliessen. Danach notierten sich beide Mannschaften Chancen im Minutentakt, aber noch immer blieben die Bieler das tonangebende Team. Die Lakers zahlten die Quittung für ihre Passivität in der 39. Minute. Geyer, soeben von der Strafbank zurückgekehrt, musste zur Kenntnis nehmen, wie Lötscher einen Schuss von Steinegger für Manzato unhaltbar ablenkte.

Was lange nach Erledigungscharakter für die Bieler im letzten Drittel abzeichnete, wurde durch den einzigen Gegentreffer der Lakers nach 50 Minuten durchkreuzt. Tops Scorer versaute Biel Goalie Berra den möglichen Shut-Out. Dies liess sich das Team von Chefcoach Ruhnke nicht bieten. Innerhalb von 94 Sekunden schlugen die Seeländer kraftvoll zurück. Bordeleau und Wetzel zeigten ihre Kaltblütigkeit vor des Gegners Tor. Der 5:1-Sieg war hochverdient und damit überholten die Seeländer die heutige sieglos gebliebenen Tigers.

Biel - Rapperswil-Jona Lakers 5:1 (2:0, 1:0, 2:1).

Eisstadion. - 4318 Zuschauer. - SR Stalder; Mauron/Schmid.

Tore: 9. Tschantré (Truttmann) 1:0. 12. Bordeleau (Steinegger, Tschantré) 2:0. 39. Lötscher (Steinegger, Schneeberger) 3:0. 50. Berglund (Tschuor, Nordgren) 3:1. 51. (50:04) Bordeleau (Tschantré, Schneeberger) 4:1. 51. (50:57) Wetzel (Zigerli) 5:1.

Strafen: Biel: 3-mal 2 Minuten; Lakers: 7-mal 2 Minuten.

EHC Biel: Berra; Schneeberger, Steinegger; Jackman, Seydoux; Kparghai, Brown; Trunz; Ehrensperger, Peter, Bärtschi; Truttmann, Bordeleau, Tschantré; Lötscher, Fata, Nüssli; Zigerli, Gloor, Wetzel; Tschannen.

Rapperswil-Jona Lakers: Manzato; Pöck, Berger; Blatter, Furrer; Geyer, Bucher; Parati; Paterlini, Roest, Riesen; Berglund, Tschuor, Nordgren; Rizzello, Sirén, Reuille; Walser, Friedli, Voegele.

Bemerkungen: Biel ohne Fröhlicher, Gossweiler (beide verletzt), Beccarelli, Meyer (beide überzählig). Lakers ohne Burkhalter, Guyaz, Raffainer (alle verletzt). - Pfostenschuss 1. Peter. - Best-Players: Sébastien Bordeleau / Christian Berglund.