Davos siegt gegen Berglund

Von Pascal Zingg

Der HC Davos konnte sich bei den Rapperswil-Jona Lakers mit 4:3 nach Penaltyschiessen durchsetzen. Die Davoser stahlen den Rapperswilern somit wichtige Punkte. Da half es auch nicht, dass Berglund der beste Mann auf dem Feld war.

Davos war noch nicht richtig in Rapperswil angekommen. Da begann Berglund mit seiner Show. Nach nur 61 Sekunden stand er frei vor dem Tor und konnte das Zuspiel von Siren zum 1:0 verwerten. Immerhin schien das 1:0 ein Weckruf für den HC Davos zu sein. Eine gute Minute später platzierte Taticek seinen Schuss ins weite Eck. Manzato spielte den Winkel nicht richtig und musste den Schuss prompt passieren lassen. Das Spiel war lanciert. Die hohe Intensität zu Beginn flachte jedoch so schnell wieder ab, wie sie gekommen war. Es dauerte bis zur elften Minute ehe es wieder gefährlich wurde. Plötzlich war die Intensität wieder da und beide Teams stürmten bedingungslos nach vorne. Pöck und Taticek konnten weder für das eine noch für das andere Team treffen. Dafür fasste sich Berglund nach Taticeks Chance ein Herz. Rappis Topscorer setzte zum Break an. Dass ihm noch Forster und Guerra im Weg standen, interessierte ihn wenig. Gekonnt lief er zwischen beiden durch. Zum Schluss verlud er auch noch Genoni zum 2:1. Mit dem Vorsprung im Rücken wollten sich die Rapperswiler wieder auf die Defensive konzentrieren, was den Davoser Chancen bot. Marha (15.) und Sciaroni (16.) konnten ihre sehr guten Chancen jedoch nicht nützen.

Die ersten zehn Minuten des zweiten Drittels waren eine Schlacht. Nicht weniger als 36 Strafminuten sprachen die Schiedsrichter zwischen der 20. und 30. Minute aus. Höhepunkt war eine Prügelei zwischen Walser und Ramholt, die der Davoser klar für sich entschied. Bei der Strafenverteilung waren es die Davoser, die mehr auf der Strafbank sassen. Rappi konnte gar während 2:38 Minuten mit zwei Mann mehr spielen. Das Powerplay ist jedoch keine Stärke der Lakers. Es war kläglich, wie man sich im Poewerplay anstellte. Es kam daher zu keinem Zeitpunkt eine Torgefahr auf. Als sich das Spielgeschehen wieder einigermassen zu beruhigen schien, nahm del Curto sein Timeout. Seine Worte zeigten Wirkung. Zwei Bullies später schlich sich Bürgler vors Tor. Da sich Keiner für ihn zuständig fühlte, musste er nach Sciaronis Pass nur noch einschieben. Trotz des erneuten Ausgleichs, zeigte Rappi Moral und spielte wieder nach vorne. Nur zwei Minuten nach dem Augleich komplettierte Topscorer Berglund seinen Hattrick. Der Schwede konnte einen Abpraller von Genoni zum 3:2 verwerten.

Im letzten Drittel gab es Anschauungsmaterial in Sachen Powerplay. Setzinger konnte Manzato in der 44. Minute mit einem Weitschuss bezwingen. Erstmals schien es, als könnte die Partie kippen. Die Davoser konnten sich vermehrt im Drittel der Einheimisch festsetzen. Bürgler, Guggisberg und Ramholt gelangen bei ihren guten Chancen jedoch keine Tore. Je länger das Spiel dauerte fragte man sich nun, ob den auch dieses Heimspiel der Rapperswiler durch ein spätes Tor des Gastes entschieden wird. Angesichts der drohenden Playouts lehnten sich die Rapperswiler allerdings nochmals gegen ihr Schicksal auf. Sie kamen durch Reuille und Paterlini zu guten Chancen. Zu einem Tor reichte es jedoch auch diesen beiden nicht.

Die Entscheidung musste also in der Verlängerung fallen. In dieser hatten beide Teams ihre Möglichkeiten. Bürgler (62.), Nordgren (64.) und Siren (65.) liessen diese jedoch aus. Es kam deshalb zum Penaltyschiessen. Das Penaltyschiessen war jedoch noch nie eine Stärke der Rapperswiler. Es überrascht nicht, dass kein Gastgeber die Scheibe im Tor versenken konnte. Das Spiel endete somit 4:3 für den HC Davos. Für die Rapperswiler ist dies eine bittere Niederlage, hätten sie die Punkte doch dringen gebracht. Knackpunkt im Spiel war das Powerplay. Aus den vielen Powerplay-Situationen im zweiten Drittel müssen die Lakers klar mehr raus holen.

Stimmen zum Spiel

Christian Berglund war nach dem Spiel sehr enttäuscht: „Wir hatten im dritten Drittel sehr gute Chancen und hätten das Spiel entscheiden müssen. Es schmerzt sehr, dass wir diese zwei Punkte verloren haben. Es macht mich jedoch stolz, dass wir heute wieder mit Herz gespielt haben.“

Auch Antonio Rizzello strich die Reaktion gegenüber dem Biel-Spiel hervor: „Nach dem schlechten Spiel gegen Biel mussten wir eine Reaktion zeigen. Es wäre jedoch sehr wichtig gewesen heute drei Punkte zu holen.“

Telegramm:

Rapperswil-Jona Lakers – HC Davos n.P. 3:4 (2:1; 1:1; 0:1, 0:0, 0:1)

Dinersclub Arena, Rapperswil-Jona: 6100 Zuschauer. – SR: Prugger, Rochette; Fluri, Müller. – Tore: 2. Berglund (Siren, Reuille) 1:0; 3. Taticek (R. von Arx, Guerra) 1:1; 12. Berglund 2:1; Bürgler (Sciaroni, Joggi) 2:2; 37. Berglund (Nordgren, Furrer) 3:2; 44. Setzinger (Marha; Ausschluss: Friedli) 3:3. – Strafen: 6 x 2 Minuten Rapperswi-Jona + 10 Minuten (Walser); 9 x 2 Minuten + 10 Minuten (Ramholt) gegen Davos. – Penalties: Roest verschiesst; Marha 0:1; Berglund scheiter an Genoni; Setzinger scheitert an Manzato; Pöck scheitert an Genoni; Bürgler 0:2; Nordgren verschiesst.

Rapperswil-Jona: Manzato (Ersatz: Züger); Pöck, Parati; Blatter, Furrer; Geyer, Bucher; Paterlini, Roest, Nordgren; Berglund, Siren, Reuille; Rizzello, Tschuor, Riesen; Walser, Friedli, Vögele.

Davos: Genoni (Ersatz: Schwendener); Guerra, Forster; Ramholt, Grossmann; J. von Arx, Back; Wellinger, Carbis; Guggisberg, R. von Arx, Salmonsson; M. Wieser, Rizzi, D. Wieser; Sciaroni, Joggi, Bürgler.

Bemerkungen: Rapperswil-Jona Burkhalter, Guyaz, Raffainer, Berger (alle verletzt), Streit (überzählig); Davos ohne Gianola, Donati, May (verletzt), Stoop, Undersander (U20), Widing (überzählig); 33. Timeout Davos.