Biel schnuppert weiter an Play-Off Spielen

Von Roland Jungi

Durch die Niederlage von Fribourg-Gottéron gegen die ZSC Lions und gleichzeitig dem knappen Auswärtssieg gegen die SCL Tigers haben sich die Bieler die Option offen gehalten, im März an den Play-Offs teilzunehmen. Im Gegensatz dazu können sich die Emmentaler ab sofort auf die heissen Play-Out Games konzentrieren, zu gross ist mittlerweile der Abstand auf den achten Platz.

Dass sich die Tigers für die gestrige Vorstellung gegen Fribourg-Gottéron rehabilitieren wollten, bewiesen die Emmentaler mit ihrem aggressiven Auftreten zu Beginn des Derbys. Die Fans der Langnauer durften bereits in der 3. Minute erstmals jubeln, als Gerber einen Schuss von Schild, für Berra unhaltbar, zur frühen Führung ablenkte. Damit war die Partie so richtig lanciert und mutierte zum offenen Schlagabtausch, welcher aber ein bescheidenes Niveau aufwies. Sowohl die Seeländer als auch die Emmentaler vermochten ihre Power-Plays nicht zu nutzen, d.h. Benjamin Conz und Reto Berra verrichteten ausgezeichnete Arbeit. Wie schon gestern in Fribourg produzierten die Tigers zu viele, individuelle Fehler, welche die Bieler nicht nutzten. Durch die Steigerung der Intensität fanden auch die längst erwarteten Emotionen ins Spiel. Sandro Moggi scheiterte, in Überzahl, an Goalie Berra.

Die Bieler begannen den Mittelabschnitt mit dem Rest eines Power-Plays aus Abschnitt eins. Nüssli vergeigte einen Hochkaräter, machte aber im nächsten Angriff der Gäste seinen Fehler mit dem Ausgleich wieder wett. Brooks und Lötscher durften in der 25. Minute aus der Kühlbox mitverfolgen, wie Fabian Sutter mit einem Beinschuss Berra düpierte und die Tigers wieder in Führung brachte. Die Vorentscheidung zu Gunsten der Gastgeber hätte Verteidiger Murphy in der 29. Minute erzielen müssen, doch dieser scheiterte am glänzend reagierenden Berra. Kurz vor Drittelsende, die Tigers spielten Power-Play, versuchte Helfenstein mit der Brechstange das dritte Tor der Tigers zu erzielen. Murphy produzierte im fünften Überzahlspiel der Emmentaler einen katastrophalen Fehler, Biels Top Scorer Bordeleau zog unwiderstehlich los, mit einer Glanzparade vereitelte Conz den Ausgleich.

Bis zur 48. Minute konnten die Tigers den knapp Vorsprung noch halten. Jackman erlief einen Fehlpass der Tigers, Power-Play, bediente Bordeleau. Dieser verlud Conz und schob zum 2:2 ein. Etwas mehr als zwei Minuten später schlugen die Seeländer eiskalt zu. Tschannen buchte die erstmalige Führung der Seeländer. Dies nötigte Tiger Trainer Weber dazu, sein Time-Out zu nehmen. Doch dessen Worte verhallten in der gut besuchten Ilfishalle ungehört, sodass Biel letztlich einen wichtigen Auswärtssieg erspielten.

Die Stimmen zum Spiel

Torschütze Adrian Gerber, SCL Tigers, meinte realistisch nach dem Derby: "Wir haben genügend Chancen erspielt und mussten letztlich das Eis als Verlierer verlassen. Die zweite knappe Niederlage innert 24 Stunden schmerzt. Es bleibt uns jetzt nichts anderes übrig, die guten Elemente aus dem heutigen Spiel mitzunehmen und in der nächsten Partie das Glück auf unsere Seite zu zwingen!"

Stefan Tschannen, der Bieler game-winning-goal Schütze sagte: "Die Partie war sehr ausgeglichen. Im Mitteldrittel hatten die Emmentaler die besseren Möglichkeiten. Mit etwas Glück konnten wir das Spiel im letzten Drittel wenden. Mit dem Sieg haben sind wir weiter im Gespräch, an den Play-Offs teilzunehmen. Der heutige Erfolg war wichtig, vor allem im Hinblick auf die morgige Heimbegegnung gegen die ZSC Lions."

SCL Tigers - Biel 2:3 (1:0, 1:1, 0:2).

Ilfishalle. - 5295 Zuschauer. - SR Kurmann/Massy; Wehrli/Wirth.

Tore: 3. Gerber (Schild) 1:0. 22. Nüssli (Ausschluss Naumenko) 1:1. 25. Sutter (Helfenstein / Ausschlüsse Brooks; Lötscher) 2:1. 48. Bordeleau (Jackman / Ausschluss Steinegger!) 2:2. 50. Tschannen (Schneeberger) 2:3. .

Strafen: 6-mal 2 Minuten plus 10 Minuten (Helfenstein) gegen SCL Tigers; 8-mal 2 Minuten gegen Biel.

SCL Tigers: Conz; Blum, Murphy; Reber, Lüthi; Christian Moser, Naumenko; Gmür; Claudio Moggi, Camenzind, Sandro Moggi; Simon Moser, Sutter, Helfenstein; Haas, Bieber, Brooks; Lemm, Gerber, Schild.

EHC Biel: Berra; Schneeberger, Steinegger; Jackman, Seydoux; Kparghai, Brown; Trunz; Ehrensperger, Peter, Bärtschi; Truttmann, Bordeleau, Tschantré; Tschannen, Fata, Nüssli; Lötscher, Gloor, Wetzel; Beccarelli.

Bemerkungen: SCL Tigers ohne Cunti, Daigle (beide krank), Flückiger, Kern (beide verletzt). Biel ohne Fröhlicher, Gossweiler, Zigerli (alle verletzt), Meyer (überzählig). – Tigers ab 58:44-60:00 ohne Torhüter. Tschantré scheidet im letzten Drittel mit Verdacht einer Knie-Prellung aus. Truttmann erlitt während dem Spiel eine Hirnerschütterung. - Time-Outs: SCL Tigers: 49:59; Biel: 59:50. - Best-Players: Fabian Sutter / Sébastien Bordeleau.