Berns erster Auswärtssieg gegen Biel

Von Roland Jungi

Das Derby zwischen den Bielern und dem mehrfachen Meister Bern zog von Beginn die Fans in ihren Bann. Sofort übernahmen die Seeländer das Kommando, u.a. scheiterte Truttmann bereits nach 58 Sekunden an Bührer.

Im weiteren Verlauf entwickelte sich der erwartete, offene Schlagabtausch. Chancen konnten hüben wie drüben in regelmässigen Abständen notiert werden. Die besseren davon gingen aber aufs Konto der Stadtberner. In der 12. Minute kamen die Fans des gepflegten Box-Kampfes auf ihre Rechnung. Der grossgewachsene Wetzel duellierte sich mit Goren. Wie schon immer ging das Gefecht ohne Sieger hervor, da sich beide während 12 (2+10) Minuten auf der Kühlbox wiederfanden. Der Führungstreffer der Gäste durch Routinier Rüthemann muss als glücklich bezeichnet werden, dessen Distanzschuss sah Goalie Berra zu spät. Im weiteren Verlauf des Startdrittels sündigten die Offensivabteilungen auf beiden Seiten, d.h. die Goalies verrichteten einen guten Job. Das 0:2 muss Biel Keeper Berra auf seine Kappe nehmen, da sich dieser zu weit aus seinem Kasten herauslocken liess. Froidevaux buchte eiskalt.

Wer meinte, dass die Bieler nach dem 0:3, durch Rüthemann im Power-Play, in der 22. Minute frühzeitig aufgeben würden, sah sich getäuscht. Deren Kampfgeist wurde definitiv geweckt. Kurz vor Spielhälfte schoss Wetzel, unter gütiger Mithilfe von Bührer, dieser liess die Scheibe zwischen den Beinen ins Tor gleiten, das frenetisch bejubelte erste Bieler-Tor. Nach 38 Minuten versetzte Top Scorer Bordeleau das Bieler Eisstadion mit dem 2:3 in ein Tollhaus. Der Franko-Kanadier benötigte lediglich 4 Sekunden, um eine Strafe an die Adresse von Dominic Meier auszunutzen.

Das unermüdliche, erfolglose Anrennen der Bieler bestrafte Berns Youngster Scherwey mit dem 2:4 in der 44. Minute. Die Berner konnten sich bis zum Schluss bei Goalie Marco Bührer, welcher eine hervorragende Partie ablieferte, bedanken, dass die Seeländer den wichtigen Anschlusstreffer nicht schiessen konnten. Selbst die Herausnahme von Goalie Berra änderte nichts am bereits bekannten Resultat. Mit dieser Niederlage sind die letzten Zweifel, wo die Bieler nach der Olympiapause spielen werden, nichts: in den ungeliebten Play-Outs nachdem Fribourg-Gottéron ihre heutigen Spiele gewinnen konnten.

Biel - Bern 2:4 (0:2, 2:1, 0:1).

Eisstadion. - 5786 Zuschauer (Saisonrekord!). - SR Massy/Stricker; Mauron/Schmid.

Tore: 12. Rüthemann (McLean / Ausschlüsse Bordeleau) 0:2. 19. Froidevaux (Neuenschwander, Berger) 0:2. 22. Rüthemann (McLean, Vigier / Ausschluss Steinegger) 0:3. 29. Wetzel (Bordeleau, Steinegger) 1:3. 38. Bordeleau (Jackman, Brown / Ausschluss Dominic Meier) 2:3. 44. Scherwey (Trevor Meier, Roland Gerber) 2:4. .

Strafen: 6-mal 2 Minuten plus 10 Minuten (Wetzel) gegen Biel; 8-mal 2 Minuten plus 10 Minuten (Goren) gegen Bern.

EHC Biel: Berra; Brown, Kparghai; Seydoux, Jackman; Steinegger, Schneeberger; Trunz; Zigerli, Gloor, Lötscher; Wetzel, Bordeleau, Truttmann; Nüssli, Fata, Haas; Bärtschi, Peter, Ehrensperger; Tschannen.

SC Bern: Bührer; Roche, Furrer; Jobin, Hänni; Meier, Beat Gerber; Rytz; Vigier, McLean, Reichert; Goren, Plüss, Rüthemann; Neuenschwander, Froidevaux, Berger; Roland, Trevor Meier, Scherwey; Vermin.

Bemerkungen: Biel ohne Fröhlicher, Gossweiler, Tschantré (alle verletzt), Beccarelli (mit B-Lizenz beim HC Ajoie), Meyer (mit B-Lizenz beim SC Langenthal). Bern ohne Dubé, Ziegler, Josi, Stettler (alle verletzt), Gamache (überzähliger Ausländer), Fey, Daniel Meier (beide beim Partnerteam). – Biel ab 58:53-60:00 ohne Goalie. - Time-Outs: Biel: 58:45; Bern: 32:31. - Best-Players: Philipp Wetzel / Ivo Rüthemann.