Ajoie behält Sierre weiterhin auf Distanz

Von Leroy Ryser

In Ajoie verliert der SC Langenthal mit 5:2. Das Resultat war aber deutlicher als das gezeigte Spiel, die letzten beiden Tore vielen beide aufs leere Gehäuse. Beide Teams hätten die drei Punkte verdient gehabt. Das Spiel war ausgeglichen und zeigte vor allem auf Seiten der Langenthaler teils schönes Kombinations-Hockey.

Das Spiel zwischen dem HC Ajoie und dem SC Langenthal begann verspätet, aufgrund eines grossen Unfalls auf der Autobahn zwischen Courrendlin und Delemont. Die Langenthaler fuhren folgend durch den halben Jura, mussten dann erneut wenden weil der Car aufgrund der Höhe des Fahrzeugs ein Tunnel nicht passieren konnte. Das Spiel begann darauf eine halbe Stunde später.

Der SCL spielte von Beginn weg aggressiv und zeigte eine gute Partie. Die Angriffe waren zielstrebig geführt und wurden schnell nach vorne gedrängt. Ajoie konnte auch Chancen verzeichnen, die der Langenthal waren aber besser und zahlreicher. Nicht nur im 5 gegen 5 überzeugten die Langenthaler, im zweiten Powerplay des Spiels waren sie dank einer schönen Kombination in Führung gegangen. Serge Meyer kontrollierte den Puck an der blauen Linie, spielte einen scharfen Pass zu Himelfarb welcher direkt abnahm und den Puck im Tor unterbrachte. „In Langenthal bin ich gut aufgenommen worden“, so Serge Meyer welcher nun sein drittes Spiel in dieser Saison für den SCL bestritten hat, „ich könnte mir durchaus vorstellen hier zukünftig zu spielen, je nach ob mich der SCL auch will.“ Die 1:0 Drittelsführung war verdient für die Oberaargauer. Sie legten dem Gegner Druck auf und konnten sich mehrmals in dessen Zone festsetzen.

Im zweiten Drittel wendete sich das Spiel ein wenig. Dies unter anderem auch aufgrund der vielen Strafen, fand Serge Meyer nach dem Spiel. Ajoie liess sich durch den SCL nicht erdrücken und begannen das eigene Spiel zu spielen. Trotzdem brauchten die Prontruter relativ lange um den Ausgleich zu erzielen, doch auch sie nutzten eine Überzahlsituation zum Tor. Die Romands übernahmen das Spieldiktat und schnürten den Gast in dessen Drittel ein. Und sobald Desmarais auf dem Eis stand wurde es automatisch gefährlich. Nicht verwunderlich war es dann auch dass dieser kurz darauf die Führung erzielen konnte. Befreiungsangriffe der Berner waren rar und somit der Zwischenstand von 2:1 auch eher glücklich. In der Pause gabs sicherlich einiges zu bereden, das Gefälle vom ersten ins zweite Drittel war auf Seiten der Langenthaler zu hoch.

Die Langenthaler konnten den Spiess erneut umdrehen und den Ausgleich in Überzahl erzielen. Anfangs konnte man kaum ein Aufbau erkennen, und nahezu aus dem Nichts installierte sich der Gast. Ein Pass an der blauen Linie, ein Schuss aufs Tor, abgelenkt vom Stürmer Moser und der Puck war im Tor untergebracht. Der SCL war ähnlich wie im ersten Drittel im Aufschwung und riss das Spiel wieder an sich. Der HCA hatte Mühe sich zurück ins Spiel zu kämpfen, denn der SCL besass den höheren Anteil an Puckbesitz und liess den Gegner nicht zu viel Raum. Doch die HCA-Ausländer brauchen nicht viel Raum. Roy würgte den Puck wortgerecht ins Tor und führte sein Team erneut zur Führung. „Wir hatten viele schöne Kombinationen, schossen aber die Tore nicht. Auch ein hässliches Tor kann zählen. Wir studieren zu viel, spielen einen weiteren Pass anstatt einfach einmal aufs Tor zu hämmern. Ähnlich wie das Roy beim 3:2 getan hatte“, so der SCL-Verteidiger Meyer.

Doch Langenthal steckte nicht auf und versuchte den Ausgleich zu erzwingen. Mit einer weiteren schönen Kombination wurde Bärtschi bedient. Dieser schoss gar nicht einmal schlecht, aber Dupont hielt sein Team vorne. Den Vorwurf den Langenthaler zu machen sie hätten nicht alles versucht wäre sicherlich falsch. Sie haben zwei Male den Torwart herausgenommen, ein Time-Out genommen und drückten auf den Ausgleich. Doch beide Male erzielten die Pruntruter die Tore, nachdem der Gast einen kleinen Aufbaufehler verursachte. Beide Teams hätten heute den Sieg sicherlich verdient. Ajoie war aber kaltblütiger und machte aus weniger Chancen mehr. „Die kennen sich bereits unglaublich gut. Desmarais, Roy und Barras spielen seit Jahren zusammen. Unser Team hat zu viele Wechsel, es ist schwierig auf dem Eis eine gute Kommunikation zu pflegen“, so Serge Meyer. Lichtblicke waren beim SCL sicherlich zu sehen, doch die Tore zu schiessen beherrscht bis heute der Gast besser. Während Ajoie 148 Tore in dieser Saison erzielte gelangen den Langenthalern nur gerade 112 Tore erzielte.

Meisterschaft Nationalliga B

HC Ajoie - SC Langenthal 5:2 (0:1, 2:0, 3:1).

Voyebouef. – 1535 Zuschauer. – SR Gian-Reto Peer; Fluri Nicolas/Müller Joris

Tore: 16:40 Himelfarb (Meyer/Ausschluss Voisard) 0:1, 28:30 Hauert (Voisard, Desmarais/Ausschluss Chatelain) 1:1, 33:56 Desmarais (Beccarelli, Chiriaev) 2:1, 44:19 Moser (Randegger, Fäh/Ausschluss Chiriaev) 2:2, 57:11 Roy (Desmarais, Barras) 3:2, 59:04 Desmarais (Ins leere Tor) 4:2, 59:59 Voisard (Ins leere Tor) 5:2.

Strafen: 4x2 Strafminuten gegen Ajoie und 4x2 Strafminuten gegen Langenthal.

HC Ajoie: Dupont; Hauert, Fey; Studer, Hostettler; D'Urso, Voisard; Orlando, Chételat; Barras, Roy, Posse; Beccarelli, Chiriaev, Desmarais; Ruhnke, Portmann, Bartlome; Lüthi, Pedretti, Tuffet.

SC Langenthal: Walter; Randegger, Fäh; Gurtner, Meyer; Schäubin, Rigamonti; Schefer, Aegerter; Gruber Himelfarb, Estrada; Chatelain, Carbis, Bärtschi; Lüssy, Bodemann, Moser; Meier, Baumgartner, Fischer.

Bemerkungen: Ajoie ohne Rauch (Pause wegen Gala in Bern – Ehrung ehemalige SCB-Spieler), Zangger und Schlüchter (Moutier). Langenthal ohne Blaser, Buri, Hohlbaum (alle 1. Liga), Kummer, Larose, Wegmüller (alle verletzt), Bruderer (Rapperswil-Jona), Gerber (SC Bern), Loeffel (Fribourg-Gotteron) und Aegerter (überzählig). 58:55 Time-Out Langenthal. 58:55-59:04, 59:21-60:00 Langenthal ohne Torwart Walter zu Gunsten eines sechsten Feldspielers.