Powerplaykönig und Qualisieger

Von Leroy Ryser

Der EHC Visp gewinnt auswärts in Langenthal mit 4:3. Langenthal führte mit 1:0 die Partie an, das Powerplay der Visper entschied jedoch das Spiel. 2x Pecker, Forget und Brunold erzielten alle vier Tore in Überzahl und sicherten somit ihrem Team den Qualifikationssieg.

Im Spiel zwischen dem SCL und dem EHC Visp ging es für die Visper um den Qualisieg. Gewinnen die Visper nach 60 Minuten ist der erste Platz auf sicher, geht das Spiel aber bis in die Verlängerung kommt es gegen Olten zum Showdown. Langenthal spielte somit heute lediglich die Rolle des möglichen Verderbers, trotzdem wollten sie aber Selbstvertrauen für die nahenden Play-Offs tanken.

Dieses Selbstvertrauen schienen die Langenthaler bereits zu haben, denn sie spielten von Beginn weg munter nach vorne. Im Powerplay lösten die Langenthaler einen schnellen Angriff über Daniel Carbis aus, welcher auf Schefer spielte. Diese Kombination konnte später im Telegramm ergänzt werden, Schefer spielte den Puck souverän an Müller vorbei ins Tor.

Die Langenthaler waren weiterhin das bessere Team, sie spielten druckvoll nach vorne, vergaben aber zu viele Chancen um die Führung ausbauen zu können. Vielfach vergaben die Langenthaler 100-prozentige Chancen, währenddessen der Tabellenführer völlig ungenügend spielte und unterlegen war. Fazit des ersten Drittels war klar, die Langenthaler müssten höher führen, das 1:0 war eine zu magere Ausbeute.

Doch die Visper wurden in der Pause wahrscheinlich vom Trainer wachgerüttelt, sie powerten gleich im ersten Angriff. In einem Rush, 15 Sekunden waren vergangen, holte Forget die erste Strafe heraus. Die Visper nutzten diese Strafe aus und glichen die Partie wieder aus, doch der Vorteil der Partie blieb auf Seiten des Heimteams. Diese konnten kurz darauf in Überzahl spielen und mit einem tollen Angriff brillierte erneut Fabian Lüthi. Mit einem tollen öffnenden Pass präsentierte er Carbis das leere Tor auf dem Tablet. Verwandeln tat dieser, doch der Schiri streckte beide Hände aus; Verdickt Tor verschoben. Dieser entscheid begriff niemand im Stadion, Visp war lediglich froh das Unentschieden halten zu können. Als auch Clément seinen Fehler bemerkte entschied er aus Fantasiegründen auf Penalty. Zu allem übel verwandelte Lüthi den Penalty nicht, was die Partie unglücklich anheizte.

Dies zeigte auch die Reaktion von Marc Eichmann, nachdem er einen Big-Save gegen Forget feierte. Nahezu gingen sich die beiden an den Kragen, nachdem Eichmann wahrscheinlich ein Gedanken in Richtung Visper Top-Scorer sagte. Visp spielte um Meilen besser als im ersten Drittel, was aber nicht direkt zur darauf folgenden Führung führte. Eher war es ein Eigenfehler der Langenthaler, welcher Brunold lancierte. Dieser verwandelte gegen Eichmann und setzte Visp in Führung. „Dies Szene mit dem Penalty, doch das hat uns wieder zurück ins Spiel geholt“, so der Torschütze zum 2:1. Das Spiel und die Chancen waren im zweiten Drittel verteilt, die Tore schossen aber die Walliser, vor allem in Überzahl. Auch das Pausenresultat von 2:1 versprach weitere Spannung.

Im letzten Drittel trat ein erstes Mal Kevin Estrada in Szene. Dieser stand alleine vor dem Torwart, wartete den Puck ab und reagierte blitzschnell. Direkt schlug er den Puck am Torwart vorbei in die Maschen und erzielte somit den Ausgleich für den SCL. Der Ausgleich hielt aber nicht lange. Das dritte Tor in Powerplay von den Vispern, erzielt von Cory Pecker, führte zur erneuten Führung des tabellenersten.

Das Skore erneut auszugleichen wurde durch den SCL selbst verunmöglicht, mit 6 Spielern auf dem Eis verbauten sie sich die Ausgleichschance. Die Visper waren wie in den drei Powerplays zuvor clever. Mit der Klasse des Leaders, dem Glück des tüchtigen, nützten sie das vierte von vier Powerplays zum Sieg aus. Mit der letzten Sekunde verkürzte Fäh, was Visp nicht zu beunruhigen hatte. „Die Visper haben nun einmal ein starkes Powerplay. Mit Pecker und Forget haben sie zudem zwei kaltblütige Ausländer. Sicherlich ist es ärgerlich, dass alle Treffer bei 5 gegen 4 erzielt wurden“, so Philipp Schefer. Dank dem 4:3-Sieg stand Visp als Qualisieger fest.

Meisterschaft Nationalliga B

SC Langenthal – EHC Visp 3:4 (1:0, 0:2, 2:2)

Schoren. – 1212 Zuschauer. – SR Clément Philipp; Huggenberger Marc/Wüst Simon

Tore: 4:23 Schefer (Lüthi, Carbis/Ausschluss Portner) 1:0, 21:57 Forget (Pecker, Genazzi/Ausschluss Fäh) 1:1, 28:45 Brunold (Dolana, AnthamattenAusschluss Carbis) 1:2, 45:19 Estrada (Carbis) 2:2, 53:13 Pecker (Forget, /Ausschluss Bodemann) 3:2, 58:48 Pecker (Genazzi, Brunold/Ausschluss Gruber) 4:2, 60:00 Fäh (Lüthi, Gruber) 3:4.

Strafen: 4x2 Strafminuten gegen Langenthal, 5x2 Strafminuten gegen Visp.

SC Langenthal: Eichmann; Schefer, Fäh; Gurtner, Bochatay; Schäublin, Rigamonti; Gruber Himelfarb, Lüssy; Lüthi, Chatelain, Carbis; Estrada, Bodemann, Moser; Bruderer, Baumgartner.

EHC Visp: Müller; Heldstab, Portner; Anthamatten, Lindemann; Heynen, Summermatter; Jacquernet, Bürgin; Bucher, Forget, Pecker; Tiegermann, Brunold, Triulzi; Dolana, Genazzi, Furrer; Imhof, Bühlmann.

Bemerkungen: Langenthal ohne Blaser, Buri, Hohlbaum (alle 1. Liga), Aegerter, Fischer, Kummer, Larose, Randegger, Wegmüller (alle verletzt), Bärtschi (Nationalmannschaft U-18), Gerber (SC Bern), Loeffel (Fribourg-Gotteron), Daniel Meier und Serge Meyer (beide Ferien). Visp ohne Schüpbach (verletzt), Herren (überzählig) und Kuonen (U-18), 23:57 Lattenschuss Himelfarb. 25:00 Lüthi verschiesst Penalty, 57:58 Time-Out Visp, 59:04 Time-Out Langenthal, 59:04-60:00 Langenthal ohne Torwart Eichmann zu Gunsten eines sechsten Feldspielers.