NLB - 42. Spieltag - Sonntag, 30. Januar 2011
Zuschauer
1963 Zuschauer (44% Auslastung)
Graben, Sierre
Schiedsrichter
Michael Küng; Franco Espinoza, Roger Frei
Tore
Grégory Christen [PP] | 1:0 | 05:07 | ||
L. Jinman, D. Cormier | ||||
10:40 | 1:1 | James Desmarais [PP] | ||
S. Roy, S. Tschuor | ||||
Nicolas Gay [PP] | 2:1 | 13:21 | ||
L. Jinman, R. Keller | ||||
Nicolas Gay [PP] | 3:1 | 20:29 | ||
D. Cormier, L. Jinman | ||||
Nicolas Gay | 4:1 | 29:41 | ||
R. Kuonen, C. Scherwey | ||||
Nicolas Gay [PP] | 5:1 | 30:57 | ||
R. Keller, D. Cormier | ||||
45:06 | 5:2 | Stéphane Roy [PP] | ||
J. Desmarais, S. Barras | ||||
Jérôme Bonnet | 6:2 | 51:56 | ||
D. Cormier, L. Jinman | ||||
Lee Jinman [PP] | 7:2 | 57:26 | ||
D. Cormier, N. Gay | ||||
Strafen
04:29 | (Team) | |
2 min - Zuviele Spieler auf dem Eis | ||
Effektive Dauer: 38 Sekunden | ||
Ronny Keller | 09:48 | |
2 min - Halten | ||
Effektive Dauer: 52 Sekunden | ||
12:06 | Sandro Tschuor | |
2 min - Halten | ||
Effektive Dauer: 75 Sekunden | ||
Raphael Kuonen | 13:58 | |
2 min - Unerlaubter Körperangriff | ||
16:08 | Thimothé Tuffet | |
2 min - Crosscheck | ||
Xavier Reber | 18:04 | |
2 min - Übertriebene Härte | ||
18:04 | Lionel D'Urso | |
2 min - Übertriebene Härte | ||
18:04 | Michaël Chételat | |
2 min - Übertriebene Härte | ||
Ronny Keller | 19:13 | |
2 min - Haken | ||
19:13 | Stéphane Roy | |
2 min - Halten | ||
19:13 | Stéphane Roy | |
2 min - Übertriebene Härte | ||
Effektive Dauer: 76 Sekunden | ||
20:00 | Jordane Hauert | |
2 min - Beinstellen | ||
20:29 | Martin Rauch | |
10 min - Unsportliches Verhalten | ||
24:13 | (Team) | |
2 min - Unkorr. Spielerwechsel/ Unkorrektes Anspiel | ||
Cyrille Scherwey | 30:52 | |
2 min - Übertriebene Härte | ||
30:52 | Lionel D'Urso | |
2 min - Halten | ||
Effektive Dauer: 5 Sekunden | ||
30:52 | Lionel D'Urso | |
2 min - Übertriebene Härte | ||
Jürg Dällenbach | 32:12 | |
2 min - Übertriebene Härte | ||
32:12 | Marco Pedretti | |
2 min - Übertriebene Härte | ||
32:54 | Martin Rauch | |
2 min - Hoher Stock | ||
32:54 | (Team) | |
2 min - Unkorr. Spielerwechsel/ Unkorrektes Anspiel | ||
Roger Summermatter | 34:52 | |
2 min - Halten | ||
35:58 | (Team) | |
2 min - Unkorr. Spielerwechsel/ Unkorrektes Anspiel | ||
38:28 | Martin Rauch | |
20 min - Spieldaürdisziplinarstrafe | ||
Daniele Mattioli | 38:54 | |
2 min - Stockschlag | ||
42:36 | Miguel Orlando | |
2 min - Behinderung | ||
Nicolas Gay | 43:57 | |
2 min - Beinstellen | ||
Effektive Dauer: 69 Sekunden | ||
Xavier Reber | 44:47 | |
10 min - Unsportliches Verhalten | ||
Jürg Dällenbach | 46:15 | |
2 min - Übertriebene Härte | ||
46:15 | Thimothé Tuffet | |
2 min - Übertriebene Härte | ||
Daniele Mattioli | 48:44 | |
2 min - Hoher Stock | ||
Lee Jinman | 52:49 | |
2 min - Behinderung | ||
Ronny Keller | 53:22 | |
2 min - Übertriebene Härte | ||
53:22 | Stéphane Roy | |
2 min - Übertriebene Härte | ||
Kyllian Guyenet | 55:39 | |
2 min - Stockschlag | ||
55:39 | Marco Pedretti | |
2 min - Übertriebene Härte | ||
56:38 | Sandro Tschuor | |
2 min - Ellbogencheck | ||
Effektive Dauer: 48 Sekunden | ||
Aufstellung / Statistik
Torhüter | Torhüter | |||
60:00 | ||||
60:00 | ||||
Verteidiger | Verteidiger | |||
±0 4' | ±0 6' | |||
±0 | ±0 | |||
±0 2' | ±0 2' | |||
±0 2A 6' | ±0 | |||
±0 4' | ±0 | |||
±0 2' | ±0 2' | |||
±0 32' | ||||
±0 | ||||
Stürmer | Stürmer | |||
±0 1T | ±0 1A | |||
±0 1T | ±0 | |||
±0 5A | ±0 | |||
±0 4T 1A 2' | ±0 2' | |||
±0 1T 4A 2' | ±0 1T 1A | |||
±0 | ±0 4' | |||
±0 1A 2' | ±0 | |||
±0 | ±0 1T 1A 6' | |||
±0 | ±0 | |||
±0 12' | ±0 1A 4' | |||
±0 1A 2' | ±0 4' | |||
±0 |
Ein Gay-ler Abend
Eigentlich hätte der 20-jährige Nicolas Gay im Dress des HC Siders-Anniviers der strahlende Held im Heimspiel der Walliser gegen den HC Ajoie sein müssen. Doch weil auf der anderen Seite das Team auf dem Jura-Seitental wiedereinmal seine zwei Gesichter zeigte, wurde die Partie auf und neben dem Rink zu einer gehässigen und teilweise peinlichen Vorstellung – doch der daraus resultierende, logische Sieger waren die Sonnenstädter.
Für den HC Ajoie begann die Partie schon nicht ganz optimal, den neben den verletzten Fey, Vauclair, Lüthi und Bouchard musste auch noch Nicolas Boillat mit Magenproblemen Forfait geben, ob wohl er bereits auf dem Matchblatt stand. Bei den Einheimischen waren die Ausfälle jedoch ebenso gewichtig, gesellten sich doch die Verstärkungen Marc Wieser (Davos) und Tim Bucher (Lakers) ebenfalls zu den verletzt Abwesenden Zaugg und Goi.
Die Gäste aus Pruntrutt begannen das Spiel jedoch mit gutem, sachlichem Offensivspiel, was auch immer wieder Torchancen ergab. Zerzuben hielt hier die Hausherren im Spiel und ermöglichte mit einigen sicheren Aktionen letztendlich auch den Führungstreffer durch ein Powerplay-Goal von Christen. Hierauf kommen wir später noch einmal zurück. Die Gangart wurde jeodch zunehmend härten, die Zweikämpfe unsauberer und Schiedsrichter Michael Küng benötigte etwas mehr als 15 Minuten, um zu erkennen, wo diese Spielweise ihren Ursprung hatte. Zu diesem Zeitpunkt stand es nach zwei weiteren Überzahltoren 2:1 für Siders, wobei vor allem der 1:1- Ausgleich von Desmarais wunderschön anzuschauen war. Zu diesem Zeitpunkt tobte jedoch das Publikum bereits, denn die Zuschauer hatten die bessere Sicht auf das Geschehen im Rücken des Refs. Dann aber nahm sich Küng der Verantwortung für das Spiel an. Er hatte verstanden, was man von den Akteuren aus dem Jura nun absolut nicht behaupten konnte: Zwischen der 17. und 36. Minuten fassten die Gäste 26 Strafminuten in Form von 13 kleinen Strafen und einer Disziplinarstrafe gegen Rauch, welche später ebenfalls nochmal eine Rolle spielen sollte. Gegen Siders wurden es im gleichen Zeitraum "nur" 5 Strafen ausgesprochen.
Zwangsläufig nutzten die Walliser das Powerplay, um den Score auf 5:1 in die Höhe zu schrauben. Zum Matchwinner machte sich in dieser Phase der junge Nicolas Gay, der alle vier Tore erzielte. Es war das erste Mal in dieser Saison, dass ein Spieler vier aufeinanderfolgende Tore erzielen konnte. Wie man das jetzt aber nennt, wusste rund um die Grabenhalle auch nach Spielende noch niemand so genau. Wenn drei Tore in Folge ein Hattrick sind, war dies dann ein Quattrick?
Aber zurück zum Spiel: Was wohl passiert wäre, wenn sich Schiri Küng nicht so durchgesetzt hätte, ist für viele Hockeyfans nur schwer auszumalen. Die Auseinandersetzungen verlagerten sich zwischenzeitlich nämlich auf auf die Ränge. Direkt vor der Medientribüne beschwerte sich ein älterer Herr über die permanente Spielverzögerung der Ajoulots (Die Partie dauerte insgesamt 2 Stunden und 28 Minuten) und erhielt von dem daneben sitzenden Zuschauer im Trikot der Gäste dafür kurzerhand eine rechte Gerade eingeschenkt. Doch nicht etwa wegen der anschliessenden körpelich ausgetragenen Diskussion auf den Rängen stand die partie vor dem Abbruch, sondern weil sich Ajoie-Trainer Paul Adey von seinen "Spezialisten" anstecken liess und zwischenzeitlich völlig die Orientierung verlor und dann auf stur gestellt hatte: Schon das 1:0 war gefallen, weil die Besucher es nicht auf die Reihe brachten, korrekt zu Wechseln. Erst eine Ermahnung (nach 3:30 Minuten), dann die logische Strafe mitten im zweiten, darauffolgenden Shift. Im Mitteldrittel stellte es Adey dann aber zwischenzeitlich komplett ab. Dort nämlich gab es gegen sein Team nämlich noch drei weitere Strafen, weil er es jeweils nicht schaffte, die richtige Anzahl an Spielern auf das Eis zu schicken. Und objektiv betrachtet hätten es noch mehr Strafen gegen Ajoie absetzen können, denn er weigerte sich nach einem Timeout, das er auch selbst benötigte, um sich wieder einen Überblick zu verschaffen (?), die Spieler wieder Position beziehen zu lassen. Und eben jenes Vehalten stand dann auch am Ursprung der Prügelei auf der Haupttribüne.
Es war also längst kein normaler Hockeymatch mehr. Denn wenn mal wieder gespielt wurde, war es wenig sauber, sondern gehässig, teilweise unfair und sehr emotional, was sich abspielte. Wie der Ajoie-Trainer hätten auch seine Spieler noch viel mehr Strafen gegen sich ausgesprochen erhalten können, ja müssen. In dieser Phase präsentierte sich der HC Ajoie schlicht als ein undisziplinierter Haufen, bei denen Rüpel, Schauspieler, Provokateure und hinterhältige Spieler tonangebend sind. Wohlgemerkt, längst nicht alle Jurassier liessen sich hierauf ein, doch selbst Spieler, die es besser wissen und besser können, haben sich in dieses hässliche Bild nahtlos eingefügt, wie beispielsweise Martin Rauch. Die erste Disziplinarstrafe erhielt er, weil er beim Anspielpunkt stehend, ohne unterlass auf den Schiedsrichter einredete und immer ausfallender wurde (21. Minute). Die zweite Zahnminutenstrafe setzte es gegen ihn dann ab, weil er in der 39. Minute von der Bank aus dem Schiedsrichter alle Zahlen von 1 bis 10 und noch weiter auswendig aufsagen konnte. Schiri Küng hatte verstandlicherweise andere Aufgaben, als den Genie zuzuhören und schickte ihn zum Duschen.
Dass der HC Ajoie aber auch anders kann zeigten sie nach dem 5:2- Anschlusstreffer (46.). Plötzlich witterten die Puckjäger in gelb-schwarz so etwas wie Morgenluft. In dieser Luft war auch wieder genug Sauerstoff, um das Grosshirn zu erreichen, was dann wiederum dafür sorgte, dass die Jurassier ihr zweites, strahlendes Gesicht zeigten. Sie schnürten die Gastgeber minutenlang im eigenen Drittel ein und waren mehrfach ganz ganz nahe an einem oder gar zwei weiteren Treffern. Der HC Ajoie mit dieser Form des Auftretens ist jener, der letzte Saison den HC Lausanne am Rande eines Playoff-Scheitern hatte. Ausgerechnet Torhüter Simon Rytz, der zwischenzeitlich durch Provokation der Zuschauer auffiel und dort weitaus mehr zur Show beitrug, als nur mit seinem Stock die "Gesäss"-Geige zu spielen, war es dann, dem der endgültig matchentscheidende Fehler unterlief: Er legte die Scheibe unbedrängt und pfannenfertig auf den Siders-Kanadier Cormier, welcher dann alle Zeit und Raum hatte, um nochmal quer zu legen. Was Bonnet dann vollendete hätte wohl auch der ältere Herr auf der Haupttribüne noch hinbekommen, wenn er nicht zu diesem Zeitpunkt schon etwas unpässich gewesen wäre.
Das 7:2, bei dem sich Matchwinner Nicolas Gay noch einen Assist gutschreiben lassen konnte, war dann der Schlusspunkt unter einer emotionalen Auseinandersetzung, die den Zuschauern alles bot, aber nicht immer wirklich etwas mit Hockey zu tun hatte.
Tabelle
1. | Chx-de-Fds | 42 | 22-7-4-9 | 167:130 | 84 |
2. | Olten | 42 | 21-6-3-12 | 184:136 | 78 |
3. | Lausanne | 42 | 20-4-5-13 | 146:114 | 73 |
4. | Langenthal | 42 | 18-6-3-15 | 166:150 | 69 |
5. | Ajoie | 42 | 18-4-4-16 | 130:136 | 66 |
6. | Visp | 42 | 17-6-3-16 | 139:141 | 66 |
7. | Basel | 42 | 18-2-6-16 | 125:127 | 64 |
8. | Sierre | 42 | 15-2-2-23 | 139:156 | 51 |
9. | GCK Lions | 42 | 13-2-4-23 | 125:173 | 47 |
10. | Thurgau | 42 | 8-1-6-27 | 126:184 | 32 |