Trotz Fehlstar Langenthal siegt souverän

Von Leroy Ryser

Der SC Langenthal besiegt den HC Siders auswärts mit 3:1. Obwohl das Heimteam vorlegte, war letztlich ein Sieg der Berner nie in Gefahr.

Der SC Langenthal trifft im siebten Spiel in diesem Jahr auf den HC Siders. Die Gelb-Blauen waren im 2012 noch ungeschlagen, im Spiel gegen Siders erwartete das Umfeld keine Änderung dessen.

Den Erwartungen entsprechend startete die Partie. Die Langenthaler – vor allem die erste Linie um Kelly, Campbell und Tschannen, liefen dem Gegner um die Ohren und drängten sie während der ganzen ersten Minute ins eigene Drittel zurück. Die Ausbeute blieb zwar klein, zwei Chancen und eine Strafe gegen Wesley Snell resultierten aber trotzdem aus der Startminute. In der 13. Minute stand es aber nicht erwartungsgemäss 0:1, sondern auf einmal 1:0. Nach zwei enttäuschenden SCL-Powerplays kam Lee Jinman an die Scheibe. Er nahm bereits im eigenen Drittel Fahrt auf und lief durch die ganze SCL Abwehr hindurch, fuhr direkt vor deren Keeper Marc Eichmann vorbei und schob die Scheibe ins lange Eck. Die Jubelnden Zuschauer trauten ihren Augen erst aber nicht – kein Wunder, dominierte doch der SC Langenthal bis dorthin das Spiel. Dies blieb auch so. Mit wenigen Ausnahmen – Jinman und Cormier – erschienen die HCS-Spieler nie gefährlich vor dem SCL-Tor. Die Langenthaler powerten weiter und wurden mit dem Ausgleich noch vor der Pause belohnt. Gruber erhielt die Scheibe in den Lauf gespielt und brillierte im eins-gegen-eins mit dem Torwart, indem er die Scheibe Backhand über den Schoner ins Tor lupfte.

1:1 – beim Walliser Hockeyverein durfte man mit dem Resultat nach dem ersten Drittel durchaus zufrieden sein. Im zweiten Drittel änderte sich aber ein entscheidender Punkt auf Seiten der Langenthaler: Sie nutzten die Chancen ein bisschen besser aus. Bereits nach 46 Sekunden im Mittelabschnitt verwertete Brent Kelly nach einer tollen Passkombination zum 2:1, Jeff Campbell erhöhte in der 35. Minute auf 3:1. Während die Ausländer auf der einen Seite stark forciert wurden, jubelten die „Nicht-Schweizer“ auf der anderen Seite. Siders-Trainer Philippe Bozon – so schien es – spielte im zweiten Drittel beinahe mit nur einer Linie und verursachte dadurch zwar ab und zu Wirbel vor SCL-Keeper Marc Eichmann, gejubelt wurde aber trotzdem auf der anderen Seite.

Im letzten Drittel rennten auf beiden Seiten die Stürmer an – vergebens. Siders schaffte es nicht die Scheibe an Eichmann vorbeizubringen, weil vielfach Glück fehlte und der SC Langenthal vermochte Martin Zerzuben kein weiteres Mal zu bezwingen. Letztlich war der Sieg der Langenthaler nie in Gefahr – Sierre war während dem ganzen Match ziemlich harmlos. Selbst am Schluss, zu sechst gegen fünf Feldspieler fiel auf keinen der beiden Seiten ein Tor. Das leere Tor wurde verschont, während das SCL-Tor zu wenig unter Beschuss genommen wurde.

HC Sierre – SC Langenthal 1:3 (1:1, 0:2, 0:0)

Graben. – 572 Zuschauer. – SR: Wirth, Gnemmi/Niquille. – Tore: 13. Jinman 1:0. 20. (19:04) Gruber (Leuenberger) 1:1. 21. Kelly (Tschannen, Campbell) 1:2. 35. Campbell (Grassi) 1:3. – Strafen: 6mal 2 Minuten gegen Sierre. 4mal 2 Minuten gegen Langenthal.

Sierre: Zerzuben; Dällenbach, Guyenet; Snell, Marghitola; Mattioli, Summermatter; Bagnoud; Wirz, Cormier, Jinman; Nendaz, Bonnet, Reber; Scherwey, Zanetti, Dayer; Goi, Gay.

Langenthal: Eichmann; Schefer, Müller; Guyaz, Cadonau; Leuenberger, Flückiger; Marc Wolf; Kelly, Campbell, Tschannen; Gruber, Bodemann, Carbis; Neukom, Mike Wolf, Chatelain; Hobi, Holenstein, Grassi; Kämpf.

Bemerkungen: Sierre ohne Gartmann, Paterlini (beide verletzt), Zaugg, Dousse und Schaad (bei Sion). Langenthal ohne Brägger (verletzt), Weber (abwesend), Kühni, Mathis (Aarau), Meyer und Sataric (Elite Biel). 9. Pfostenschuss Cormier. 31. Pfostenschuss Mike Wolf. 47. Pfostenschuss Kelly. 48. Time Out Sierre. 58:39 bis 60:00 Sierre mit sechstem Feldspieler statt Goalie Zerzuben.