Gut strukturiert und ohne Spektakel: Finnland im Final

Von Leroy Ryser

Das finnische Team folgt dem Russischen in den WM-Final. Die Suomi zeigten keine Show, kein Spektakel aber eine taktische Meisterleistung. Sie nutzten in den ersten beiden Dritteln je eine Chance aus und liessen in der Defensive nichts zu. Bereits damit waren die Tschechen überfordert. Bei der 0:3-Niederlage gelang ihnen kein Treffer, Chancen waren rar.

Verglichen mit dem Halbfinal zwischen Schweden und Russland durften die Zuschauer vom Abendhalbfinal durchaus enttäuscht sein. Das Tempo und die Aggressivität waren deutlich geringer. Dies hatte vor allem damit zu tun, dass sich beide Mannschaften zuerst auf eine stabile Defensive konzentrierten, als denn unablässig die Offensive zu suchen. Den Finnen gelang es besser, diese Balance zu finden. Denn zu Beginn des Spiels waren sie vermehrt in der Offensive anzutreffen. Entsprechend führten sie die Schussstatistik mit 12:6 Schüssen nach 20 Minuten an. Genauso passend war dann schliesslich der einzige Treffer im ersten Abschnitt. Jori Lehtera setzte sich mit einer Einzelaktion durch und lupfte die Scheibe Backhand über Alexander Salak zum 1:0 ins Tor.

Zwar gelang es im zweiten Abschnitt den Tschechen nun besser, die Balance zwischen Offensive und Defensive auszugleichen. Dennoch hatten sie Mühe der Partie ihren Stempel aufzudrücken. Einzig Altstar Jaromir Jagr glänzte mit überraschenden Ideen. Der Tscheche wurde von den Finnen aber sehr rasch abgeschirmt, dass auch dessen persönlicher Ertrag ausblieb. Als die Finnen dann in Überzahl agieren konnten, zeigten sie sich auch noch kaltblütig. Jarkko Immonen preschte von der Grundlinie vors Tor und schloss flach ins lange Eck ab. Damit hatten die Tschechen offenbar nicht gerechnet, weshalb sie den zweiten Gegentreffer eingestehen mussten.

Gegen das gut strukturierte Finnland wurde es nun erst recht schwierig. Insbesondere weil den Tschechen ab der ersten Minute die Zeit davonlief. Es gelang ihnen nur selten Akzente zu setzen, Torhüter Pekka Rinne war beinahe schon unterbeschäftigt, als das Publikum versuchte die Tschechen zu unterstützen. Mit ihrem dekonstruktiven Spiel waren die Finnen erfolgreich. Die Tschechen kamen kaum zu Chancen und schienen fast schon überfordert mit dem sehr vorsichtigen Spiel der Suomis. Die Tschechen bissen sich die Zähne daran aus. Zwar gelang es dem tschechischen Keeper, die Konter zu entschärfen. Offensiv blieb es aber beim torlosen Spiel der Tschechen, weshalb die Finnen mit einem Empty-Net-Tor von Joel Lehtera den Entscheid zum 3:0 erzielten. Die Frage bleibt nun lediglich, ob die Offensiv weitaus stärkeren Russen sich trotzdem durch das Defensiv-Bollwerk durchbeissen können. In der Gruppenphase gelang es ihnen zumindest mit einem 4:2-Sieg.

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Samstag, 24. Mai 2014

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