Schweden-Gala in Genf

Von David Leicht

Lugano gewinnt eine intensive und unterhaltsame Partie in Genf mit 4:3 nach Penaltyschiessen. Nach einem schwachen und undisziplinierten Beginn steigerten sich die Tessiner kontinuierlich im Verlaufe der Partie, wobei mit Pettersson (zwei Tore, einen Penalty) und Klasen (ein Tor, einen Penalty) nur Schweden für die Gäste trafen.

Das Duell zweier gestern siegreichen Mannschaften begann intensiv: Erst sieben Minuten waren gespielt, als die über 6'000 Zuschauer in der Les Vernets-Halle bereits eine Spieldauerdisziplinarstrafe gegen Luganos Julian Walker, einen verschossenen Penalty durch Eric Walsky und einen Doppelschlag durch Genfs neuen Kanadier Taylor Pyatt zu sehen bekamen. Genf führte die Partie diskussionslos an und führte mit 2:0 Toren, während die Luganesi taktisch unklug und übermotiviert agierten.

Es war dann aber so etwas wie eine glückliche Fügung, die zum unerwarteten Anschlusstreffer für die Luganesi führte. Nach einem Genfer Zuordnungsfehler und entgegen des Spielverlaufes traf der eiskalte Scorer Fredrik Pettersson in der 12. Minute. Der Schwede, der zum Schluss des Abends auch den entscheidenden Penalty gegen Grenats-Hüter Christophe Bays versenken sollte, rüttelte mit diesem Treffer seine Mannschaft wach. Das Spiel avancierte zum offenen Schlagabtausch, bei dem sich die Genfer auf unerklärliche Art und Weise mit Fortlauf der Partie zunehmend einschnüren liessen.

Die Quittung dafür erhielten die Grenats prompt: Im Mitteldrittel glich zuerst Klasen aus, dann traf wiederum Pettersson zur erstmaligen Gästeführung. Genf-Servette zeigte nach dem Rückstand eine deutliche Reaktion, und konnte durch Rückkehrer Daniel Rubin, der seine alte Form und Spielfreude in Genf wieder zu finden scheint, nach nur wenigen Sekunden im Schlussdrittel ausgleichen. Die Grenats waren gegen Ende der regulären Spielzeit gar die bessere Mannschaft und in der Verlängerung hätten sie die Partie für sich entscheiden müssen. Die auffälligen D'Agostini sowie die Pyatt-Brüder konnten dabei den starken Elvis Merzlikins im Gästetor aber kein viertes Mal bezwingen.

Der HC Lugano hat somit mit fünf Punkten aus zwei Spielen einen sehr guten Saisonstart hingelegt, aber auch Genf-Servette kann nach zwei Spielen auf vier ehrliche Punkte zählen. Die Intensität im Spiel beider Mannschaften heute Abend zeigte klar auf, dass die beiden südlichsten NLA-Teams und letztjährigen Viertelfinalgegner auch heuer wieder zu den zähesten Gegnern in der Liga zählen werden. Weiter geht es für Genf am Dienstag zuhause gegen den EHC Biel, während Lugano wiederum am Genfersee agiert beim Auswärtsspiel in Lausanne.